Neue Schule, neue Freunde

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Nach dem Abendessen setzte sich die Klasse noch bis zum Schlafengehen im Gemeinschaftsraum zusammen. Die Mädchen machten Spiele, lasen oder hörten Musik. Irgendwann kam auch Frau Pletz in den Gemeinschaftsraum und bat die Mädchen um Ruhe. "Auf den Schrecken den ihr heute erlebt habt, habe ich euch eine erfreuliche Nachricht zu machen. Wir werden Mitte Oktober drei Tage eine Klassenfahrt machen, damit ihr euch besser kennenlernen könnt. Die Klassenfahrt wird nach Passau gehen, dort werden wir in einer Jugendherberge wohnen und uns verschiedene Dinge in und um Passau ansehen.", informierte Frau Pletz die Mädchen. Jubel brach los und viele überlegten gleich, mit wem sie in einem Zimmer sein wollten und was man alles mitnehmen müsste. Für Martina, Daniela und Katharina war schon klar, dass sie zusammen ein Zimmer nehmen wollten. "Aber vergesst über die Vorfreude bitte die Schule nicht. Denn bis wir wegfahren werden wir sicher noch ein paar Arbeiten schreibe und ihr werdet auch noch einiges zu tun haben.", erwähnte die Lehrerin noch als der Jubel gar kein Ende nehmen wollte. Martina freute sich auch riesig über diese Neuigkeit, denn sie war im letzten Jahr mit ihren Eltern in Passau gewesen und ihr hatte die 3-Flüsse-Stadt sehr gut gefallen. Nun noch einmal dorthin zu kommen und ihren neuen Freundinnen zeigen zu können wo sie schon gewesen war, und zu wissen, wo man ein gutes Eis bekam oder schöne Andenken kaufen konnte. Aber auch die Mahnung von Frau Pletz über die Vorfreude die Schule nicht zu vergessen, wollte Martina ernst nehmen. Bald darauf läutete es zum zu Bett gehen und die Mädchen machten sich auf den Weg zu den Waschräumen und ihren Zimmern.

In dieser Nacht träumte Martina von der bevorstehenden Klassenfahrt und den vielen schönen Erlebnissen, die damit verbunden sein würden. Als am nächsten Morgen die Glocke zum Aufstehen läutete, dachte Martina wieder an die Mahnung der Lehrerin, wegen der Vorfreude die Schule nicht zu vergessen. Während sie sich fertig machte, um zum Frühstücken zu gehen, ging sie im Kopf noch einmal den Stundenplan durch, den sie gestern schon auswendig gelernt hatte. In der ersten Stunde stand heute Englisch bei Frau Obermüller an, danach Mathe und Religion bei Herrn Darner, nach der Pause schließlich noch Biologie bei Frau Pletz und zwei Stunden Handarbeit bei Frau Steindl. Handarbeit war immer eines von Martinas Lieblingsfächern gewesen. So hoffte sie, dass auch Frau Steindl nett sein würde. Nachmittags hatten sie heute frei, aber bestimmt würde es schon Hausaufgaben geben, dachte Martina. "He, wenn du so weiter machst, sind deine Haare bald so glatt wie meine", riss Daniela Martina aus ihren Gedanken. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie während sie nachgedacht hatte, die ganze Zeit ihre Haare gekämmt hatte. Zum Glück ließen sich ihre Locken nicht so schnell auskämmen. Nun band sie sie schnell zum Pferdeschwanz zusammen, denn gerade hatte es zum Frühstücken geläutet. Wie immer herrschte schon reges Treiben auf den Gängen auf dem Weg zum Speisesaal. Nach dem Frühstück gingen die Mädchen noch einmal auf ihr Zimmer, um ihre Schulsachen zu holen. Als Daniela, Katharina und Martina ins Klassenzimmer kamen, war Frau Obermüller schon da. "GoodMorning Girls, pleasesit down. Myname is Mrs Obermüller", begrüßte die Lehrerin die Klasse und forderte die Mädchen danach auf, sich selbst vorzustellen, natürlich auf Englisch, und wenn sie ein Wort nicht wussten, half Frau Obermüller gerne weiter. Martina fand Frau Obermüller nett, aber hatte auch etwas Respekt vor ihr. Herr Darner war auch ein netter, relativ junger Lehrer, den die meisten ganz in Ordnung fanden, auch er wollte zuerst einmal die Namen der Mädchen wissen und das Vorstellen begann von Neuem. Nach diesen drei Stunden war erst einmal Pause. Weil es draußen noch so warm und auch wieder schön war, wurden die Schülerinnen von den Lehrern nach draußen getrieben, um frische Luft zu schnappen. Einige nutzten die Zeit um Fangen zu spielen oder Schuhe im Brunnen schwimmen zu lassen. Vor allem wenn die Schuhe untergingen war es lustig, denn die Mädchen mussten dann mit nassen und meist auch noch quietschenden Schuhen herumlaufen und hoffen, dass die Lehrer nichts mitbekamen. In Biologie bei Frau Pletz bekamen sie sogar schon eine Hausaufgabe. Die Mädchen sollten Blätter von den Bäumen sammeln und diese dann bestimmen. "Ihr könnt die Blätter auf Papier kleben, dann die Namen des Baumes darunter schreiben. Nächste Woche werde ich die Mappen dann einsammeln und benoten. Die schönsten Arbeiten werde ich im Schaukasten ausstellen.", erklärte Frau Pletz. Eifriges Getuschel ging los, wo denn die verschiedenen Blätter zu finden waren. "In der Schulbücherei könnt ihr auch Bücher über dieses Thema ausleihen, damit euch das bestimmen leichter fällt, dort stehen auch Merkmale der verschiedenen Blätter, die könnt ihr auch dazu schreiben", erwähnte die Lehrerin noch, bevor es zur nächsten Stunde läutete. Endlich kam Martinas Lieblingsfach an die Reihe. Gespannt machte sie sich mit Daniela und Katharina auf den Weg zum Handarbeitsraum, der sich im zweiten Stock am letzten Ende befand, bevor der Wohnbereich der Klosterschwestern begann. Diesmal war die Lehrerin noch nicht da, es dauerte auch noch fast zehn Minuten bis Frau Steindl endlich kam. Diese Lehrerin legte nicht viel Wert darauf, dass sich die Schülerinnen einzeln vorstellten. "Im Laufe der Zeit werde ich eure Namen schon lernen", meinte Frau Steindl. "'Wir werden heute auch gleich richtig loslegen, denn wir wollen einen Schal häkeln, und dieser sollte fertig werden, bis es richtig kalt wird. auch ist es ein schönes Weihnachtsgeschenk für eure Eltern", sprach die Lehrerin weiter. Nun sollten alle nach vorne kommen, um sich die Wolle fürs Häkeln auszusuchen. Martina entschied sich für beige und zum verzieren für gelb-orange. Schnell hatte sie verstanden, wie das Häkelmuster funktionierte und begann eifrig zu arbeiten. "Martina, kannst du mir mal helfen? Ich weiß nicht ganz wie das gehen soll.", fragte Katharina. '"Ja klar, zeig mal her. Aha, da hast du die letzten Maschen vergessen, deshalb hast du jetzt ein Dreieck, das musst du leider wieder aufmachen.", erklärte Martina und erntete einen lobenden Blick von Frau Steindl, die das ganze schweigend verfolgt hatte. Leider waren diese zwei Stunden viel zu schnell vorbei. Schon gongte es zum Schulschluss und somit zum Mittagessen. Martina hatte einen Bärenhunger und ging mit Katharina und Daniela in den Speisesaal. Als dann die Schüsseln auf den Tisch kamen, war Martina der Appetit gründlich vergangen. Es gab Linseneintopf. Ein Gericht, dass Martina nicht ausstehen konnte. So musste sie sich mit einem Butterbrot und ihrer Nachspeise zufrieden geben.

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Martina im InternatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt