Schule, Theater und andere Erlebnisse

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So war ihre Freundschaft für ewige Zeiten besiegelt. Fröhlich an den Händen haltend marschierten die drei Freundinnen zur Jugendherberge hinauf, um dann noch einmal in der Abenddämmerung die Stadt von oben betrachten zu können. Martina fühlte sich so frei und glücklich als an der Mauer der Veste Oberhaus stand und auf die Stadt und den Sonnenuntergang hinunter sah. Schon lange hatte sie sich nicht mehr so glücklich gefühlt wie heute. Alle Sorgen waren in diesem Moment winzig klein. Erst als Daniela Martina anstupste und sagte :"He, träumst du? Es gibt gleich Abendessen, oder hast du keinen Hunger?" erwachte Martina aus ihrer Erstarrung und bemerkte wie hungrig sie war. Auch diesmal gab es etwas Leckeres nämlich Hackfleisch mit Reis und Salat. Nach dem Abendessen gingen alle auf ihre Zimmer um noch einen gemütlichen Abend zu verbringen. In dem Zimmer von Daniela, Katharina und Martina war es an diesem Abend zeitig ruhig, da alle den Schlaf der vergangenen Nacht nachholen wollten. Martina träumte in diese Nacht von den beiden schönen Tagen, die sie jetzt in Passau erlebt hatte und wie sie nun Freundinnen fürs Leben hatte. Am nächsten Morgen war das Wetter leider nicht so schön wie die Tage davor, doch es regnete nicht. Das machte aber wenig aus, da an diesem Tag nur noch die Rückfahrt auf dem Programm stand. Als gefrühstückt und ihre Zimmer sauber verlassen hatten, wurde noch das Gepäck verladen. Nachdem alle im Bus saßen, zählten die Lehrerinnen noch einmal durch, ob auch wirklich alle da waren "Hat jeder seinen Nachbarn?", fragte Frau Obermüller, bevor der Bus startete. Kaum waren sie die ersten Meter gefahren, begann es zu regnen. "Der Himmel weint, weil wir wieder heimfahren", meinte Frau Pletz und die Mädchen kicherten. Diesmal verschlief Martina den größten Teil der Fahrt, da die Nächte trotzdem etwas kurz gewesen wa-ren. Nur wenn der Bus kurz hielt um Pause zu machen, wachte sie kurz auf. Viel schneller als gedacht - schon am frühen Nachmittag - waren sie wieder am Internat angekommen. Müde von der Busfahrt kletterten die Mädchen und die Lehrerinnen aus dem Bus und holten ihr Gepäck. Die drei Freundinnen gingen zuerst in die Küche um Molli zu begrüßen. Sie hatten Glück, denn die war gerade ebenfalls hereingekommen, hatte gefressen und putzte sich nun, um schlafen zu gehen. "Sie hat euch ganz schön vermisst. Am Montag, als ihr weg wart, hat sie überall nach euch gesucht und schrecklich miaut, als sie keinen gefunden hat.", erzählte die Köchin den Mädchen. Kaum hatte Molli wahrgenommen, dass ihre Pflegerinnen wieder da waren, sprang sie aus ihrem Körbchen und rannte mit steil aufgerichtetem Schwanz auf Martina, Katharina und Daniela zu. Gleich bückten sie sich um die Katze zu streicheln und zu knuddeln. Irgendwann hatte sie dann genug und tapste wieder zurück zu ihrem Körbchen um nun endgültig zu schlafen. "Kommt wir gehen jetzt auch, schließlich müssen wir noch unsere Koffer auspacken und die schmutzige Wäsche zur Hausmutter bringen", meinte Katharina und Daniela und Martina nickten. Also machten sie sich auf den Weg mit ihren Koffern nach oben in ihr Zimmer. Zum Glück waren alle anderen schon voraus gegangen, sodass sie nicht mehr warten mussten, bis der Aufzug frei war. Denn die Koffer nach oben zu schleppen, das war trotz des langen Sitzens im Bus zu viel.

Bald war der Schulalltag wieder eingekehrt und die Lehrer überhäuften die Schülerinnen mit Schulaufgaben und Stegreifaufgaben. Viel Freizeit blieb da nicht mehr. Oft waren die Nachmittage bis zum frühen Abend mit Hausaufgaben und Lernen angefüllt. Auch die Herbstferienwoche brachte nicht viel Erleichterung, denn danach hatten die Lehrer besonders viele Arbeiten angesagt. Schließlich waren irgendwann doch alle Arbeiten geschrieben und es wurde wieder etwas ruhiger. Nun ging es schon auf Ende November zu und draußen herrschte ungemütliches Herbstwetter. Seit Tagen peitschte ein Wind mit Regen ums Internat, sodass es fast unmöglich war, nach draußen zu gehen. Diejenigen, die dem Wetter trotzten, lagen spätestens zwei Tage später mit einer Erkältung im Bett. Auch Daniela hatte es ausprobiert, als sie ins Dorf gegangen war und wurde dann von der Hausmutter für eine Woche ins Bett gesteckt. Damit sich die anderen nicht anstecken konnten, gab es eine Krankenstation neben dem Zimmer der Hausmutter, in der sich alle Kranken auskurieren konnten. So waren Katharina und Martina eine Zeitlang allein in ihrem Zimmer. "Irgendwie ist es langweilig, wenn wir nicht alle zusammen sind", äußerte Martina, "Ja, da hast du Recht. Schade, dass wir Daniela nur einmal am Tag besuchen dürfen", stimmte Katharina zu, "Komm, lass uns in die Küche gehen und schauen was Molli macht, vielleicht hat ja die Lust, ein bisschen mit uns zu spielen", dachte Martina laut nach. So machten sich die beiden auf den Weg in die Küche. Sie hatten Glück, auch Molli war es zu kalt und nass um nach draußen zu gehen. "Hallo Molli, dir gefällt wohl das Wetter auch nicht. Du bekommst auch schon dein dickes Winterfell oder hast du in der letzten Zeit zu viel gefressen?", begrüßte Martina die Katze, die momentan ihrem Namen alle Ehre machte, da sie zusehends eine mollige Figur annahm. "Das kommt auch mit vom Wetter, da geht doch nicht einmal die Katze vor die Tür", meinte die Köchin, die gerade dabei war das Abendessen vorzubereiten. Anschließend gingen die beiden noch ein bisschen in die Bücherei um sich den restlichen Nachmittag mit lesen zu vertreiben oder an den Computern ein bisschen im Internet zu surfen. Hier inmitten der vielen Bücher fühlte sich Martina besonders wohl, denn sie war ein ausgesprochene Leseratte.

Martina im InternatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt