Mafia-Prinzessin

5.

Ich höre Luca an der Tür. Aber ich kann jetzt nicht, ich will einfach meine Ruhe.

„Ähm, Liliana oder Amicia geht es dir gut?"

Er weiß nicht wer ich gerade bin, das weiß ich auch gerade nicht.

„Bitte öffne die Tür."

Ich sitze hier auf den Fliesen in der Dusche und habe schaue auf meinen Oberarm hinab. Ich sehe wie das Blut von meinem inneren Oberarm runter läuft.

Da höre ich auf einmal Holz bersten, ich werde an meinen Schultern gepackt und geschüttelt. „ Liliana! was ist los, warum sitzt du hier?" ich schaue ihn in die Augen und sehe dann wie sein Blick runter geht, Richtung meinem Arm und dann zur anderen Hand wo ich ein Rasiermesser in der Hand halte.

„Was soll das ? Was hast du gemacht!?"

Ich kann ihm nicht antworten, ich bin zu sehr gefangen. Ich will einfach nicht mehr.

„Hey! Rede mit mir." Er packt mit beiden Händen mein Gesicht und fixiert mich, das reißt mich etwas raus und ich blinzeln.

Er nimmt mir sanft das Rasiermesser aus der Hand bei seiner Berührung zucke ich zusammen. Sanft greift er mit einem Arm unter meine Beine und mit dem anderen umfasst er meinen Rücken um mich zu tragen und auf dem Toilettendeckel abzusetzen. Ich kann gerade wirklich nicht seine Berührung ertragen und atme schneller.

Ich schaue ihm dabei zu wie er mein komplettes Badezimmer auseinander nimmt bis er wohl findet was er sucht. Mit dem Verbandskasten lässt er sich vor mich zu nieder.

„Ich werde dir nichts tun, ich werde jetzt aber deinen Arm verbinden du verlierst zu viel Blut." Ich schaue ihn immer noch an. Ich weiß nicht ob ich ihm trauen kann. „Liliana, vertrau mir ich werde dir nichts tun. Zusammen- weißt du noch."

Ja ich erinnere mich wir ziehen das zusammen durch also nicke ich. Sachte fasst er meinen Arm an und versorgt ihn.

„Was sollte das? Ich bin nur kurz eingeschlafen. Fuck! Ich dachte ich muss dich nur vor anderen beschützen und nicht vor dir selbst." Luca sieht verzweifelt aus während er meinen Arm jetzt mit einem Druckverband verbindet.

„Ich... ich wollte einfach was anderes spüren...was anderes außer Hilflosigkeit, Verzweiflung und Angst." Gebe ich leise mit brüchiger Stimme von mir. Weinen werde ich nicht.

„wieso fühlst du dich so? Ich möchte dir helfen aber das geht nur wenn du mich lässt. Komm lass uns woanders hingehen wo es gemütlicher ist." Er will mich wieder hochheben aber durch mein „Nein!" er erstarrt und nickt. Ich Rappel mich auf sodass wir zusammen ins Wohnzimmer gehen und uns auf die Couch setzten können. Er sieht mich die ganze Zeit an und ich weiß das er eine Erklärung erwartet.

„ Es tut mir leid, ich weiß das du mir nicht weh tun würdest. Also...das ist jetzt nicht leicht für mich dir das zu erzählen, nicht viele kennen die Geschichte. Mit 12 waren wir bei einem Geschäftspartner meines Vaters, er musste was geschäftliches regeln. Ich bin mitgegangen da das kurz nach dem Tod meiner Mutter war, ich durfte in einem Raum spielen und hatte dies auch bestimmt 1 ½ Stunden getan als die Tür auf ging...." Ich muss eine Pause machen, es ist so schwer für mich das jemanden zu erzählen. „ ...der Geschäftspartner meines Vaters kam rein, schloss die Tür ab und kam näher. Er sagte Dinge wie hübsch ich sei und so rein aber auch vieles andere. Als er mir viel zu nah kam bin ich auf dem Boden weggekrabbelt aber er war schneller. Ich wurde zu Boden gedrückt, mein Kleid wurde hoch geschoben und er ...er..." ich gebe ein ersticktes schluchzen von mir und umfange mit meinen Armen meine Beine die ich an meine Brust ziehe.

„Er hat mich vergewaltigt und geschlagen. Ich wollte schreien aber es ging nicht. Er wurde sogar noch brutaler. Irgendwann konnte ich nicht mehr aber dann war Amicia plötzlich da. Sie hat mich gerettet, neben uns lag eine zerbrochene Vase die wohl irgendwie runtergefallen sein muss. Sie packte eine Scherbe und rammte sie ihm in den Hals. Das ganze ist auf den Tag genau 6 Jahre her. Ich habe solche Rückfälle immer am Jahrestag und auch manchmal so." schließe ich die Erzählung. Ich schaue Luca in seine warmen braunen Augen die jetzt vor Sorge gefüllt sind. Langsam und sachte legt er seine Hand an meine Wange. Das mag ich wirklich.

„Das wusste ich nicht. Ich kann es leider nicht rückgängig machen aber ich verspreche... ich schwöre dir das dir sowas nie wieder passieren wird."

„Danke." Hauche ich. Ich lehne mich etwas zu ihm rüber und ich verstehe nicht wie oder warum, aber ich Überbrücke noch den letzten Abstand und lege meine Lippen auf seine. Ich schaue ihm dabei in die Augen um abzuwägen ob ich zu weit gegangen bin, denn wir kennen uns noch nicht lange und es gibt so viel was dagegen spricht. Luca ist in der kurzen Zeit der Mensch geworden der mir, nach Amicia, am nächsten steht und es fühlt sich einfach richtig an.
Zweifelnd schaut er mir abwechselnd in die Augen bis er sich wohl genug Gedanken gemacht hat und schließt sie und greift von meiner Wange zum Nacken und zieht mich sanft näher.

Einige Zeit später lösen wir uns von einander und schauen uns wieder an. Keiner sagt ein Wort. Bis er einen Arm auf die lehne der Couch legt, diese Geste ist für mich eine Einladung mich an seine Schulter zu lehnen, woraufhin er seinen Arm um meine Schulter legt.

Und tatsächlich konnte ich einschlafen und ohne Alpträume durchschlafen.

Es ist 2 Woche her seit ich den Zusammenbruch hatte, ich konnte endlich durchschlafen ganz ohne Alpträume, leider war Luca am nächsten Morgen schon wieder in seinem Arbeitsmodus verfallen und stand wie man ihn kennt fertig geduscht, ausgeschlafen und augenscheinlich satt an meiner Tür während ich aussah wie man halt aussieht wenn man die halbe Nacht auf der Couch geschlafen hat.

Heute ist ein wunderschöner Tag und ich genieße noch diesen Tag bevor sich mein Leben morgen ändert. Morgen ist es soweit- ich werde heiraten. Aber jetzt liege ich erstmal auf der Liege am Pool und genieße die Sonne.

Hallo ihr lieben
Hier ist das nächste Kapitel ich hoffe ihr freut euch 😊
Ich würde mich wirklich über Rückmeldung freuen. Das wäre eine tolle Motivation
LG 😘