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Ich sitze auf der Terrasse und starre nur vor mich hin, inzwischen sind es 4 Wochen her seit ich geheiratet habe und ich fühle mich leer. Ich esse kaum noch, trinke kaum und atme nur weil man das dem Körper nicht verbieten kann. Das was an jenem Abend passiert ist hat mich wirklich zerstört alles wieder hoch geholt. Amicia hat sich zurückgezogen, sie kommt nur noch in Notfällen raus. Und das ist leider ziemlich oft der Fall. Sie kommt dann jedes Mal um mich zu schützen, das mir nichts passiert. Aber wer schützt sie ?

Ich versuche so gut es geht sie auf zu fangen aber das geht auch nicht immer. Also Versuche ich gute Miene zum bösen Spiel zu machen und so die Wogen zu glätten. Ich habe bereits gemerkt das Juan keine Widerworte duldet, das er hart durch greift und es liebt mir immer mehr weh zutun. Mein Körper ist voll von blauen Flecken, die ich aber gekonnt Verdecke. Also bin ich so brav wie ich kann und Versuche ihn nicht abzufucken.

Heute ist ein regnerischen Tag und ich sitze wie so oft auf der Terrasse in meiner leichten Jacke und starre in den grauen Himmel. Ich spüre den Regen auf meiner Haut und genieße es. Genieße die kühle. Genieße es das alles taub wird und das man nichts mehr spürt, ich wünschte es wäre in allem so einfach aber das ist es nicht. Luca hat mich schon oft gefragt ob alles OK ist und ich habe immer gesagt „alles bestens“ „mir geht es gut“ denn was soll ich sonst sagen ? Wenn ich zu ihm gehen würde und ihm alles entgegen brüllen würde was könnte er tun? Er ist zwar mein Bodyguard aber er wird von meinem Vater bezahlt und meinem Vater scheint das alles egal zu sein, er war erst einmal hier aber geredet hat er nur mit Juan übers Geschäft.
Ich höre es hinter mir leise knistern aber ich starre weiter in diesen düsteren Himmel.
„Hey Amore...“ Haucht eine Bekannte stimme hinter mir und der Regen in meinem Gesicht hört auf als sich ein Regenschirm über mich aufspannt.
„…du wirst noch krank, komm doch rein.“
„Nein, mir geht’s gut ich genieße nur die Luft und den Regen.“ Lüge ich denn mir geht es nicht gut und reibe über meine Oberarme.
„Du bist eine beschissene Lügnerin, Liliana.“
Jetzt reicht es, mein Gehirn hat einen Kurzschluss. Was glaubt er eigentlich?
„Was soll ich dir denn sagen? Das es mir nicht gut geht ?“
Seine Augen verhärten sich aber ich bin noch lange nicht fertig, nein ich fange gerade erst an.
„Was kümmert es dich überhaupt ? Geh doch wieder rein zu den anderen Bodyguard Feier abends bis spät in die Nacht Poker, trinke und fick die ganzen sexy Hausmädchen die sich ständig an dir eng vorbeischieben. Was würdest du tun wenn ich dir sagen würde das es mir beschissen geht? Das ich es hier hasse! Ich nicht mehr kann und ich weglaufen oder am liebsten sterben würde?! Gar nichts. Du bist nichts weiter als ein Speichelleckender räudiger Köter der für meinen Vater alles tun würde. Also geh! FICK DICH ODER NOCH BESSER DIESE KLEINEN SCHLAMPEN IN DEM HAUS! “ ich habe mich so reingesteigert das ich gar nicht anders mehr kann als zu brüllen. Es tut gut endlich alles raus zu lassen. Es hat mich fertig gemacht das ich mich niemanden anvertrauen konnte, mir niemand helfen kann. Das ich Nacht für Nacht nicht schlafen kann aus Angst. Das ich oben immer wieder von Juan vergewaltigt und geschlagen werde und Luca unten bei all den anderen sitzt und sich amüsiert und ständig eine andere Tussi auf seinen Schoß sitzt und ihn ficken will. Das tut einfach so unglaublich weh.
„Es reicht jetzt beruhige dich. Nicht hier!“ zischt Luca mir zu und packt mich grob am Arm weswegen ich einen Schmerzlaut von mir gebe. Sofort lässt er mich erschrocken los.
„komm mit wir reden woanders. Geh vor.“ Er deutet mit einem nicken an das ich voraus gehen soll.
Fein dann mache ich das halt, interessiert ja eh keinen was ich will.
Ich gehe vor zu einem kleinen Gartenhäuschen was nicht weit entfernt ist und wo hoffentlich keiner ist aber bei Regen sollte eigentlich kein Gärtner arbeiten.
Ich reise die Tür auf und marschiere in dieses Gartenhäuschen rein und verschränke meine Arme. Hinter mir tritt Luca ein und schließt leise die Tür.
„ Ist das dein ernst? Wie kannst du sagen ich würde alles tun was dein Vater sagt und du seist mir egal? Mich interessiert das alles nicht. Ich versuche alles um mich abzulenken. Es fickt mich das du oben mit diesem wichser bist und ich nicht weiß was los es. Es fickt mich das ich dir nicht helfen kann. Und es fickt mich das es dir so schlecht geht!“ ruft er aus und haut mit seiner Faust gehen die Holzwand und etwas fällt scheppernd zu Boden weswegen ich vor Schreck zucke. Luca versucht sich zu beruhigen und atmet noch einmal tief ein und aus, bevor er die Hand sinken lässt.
„Bitte sag mir was mit dir los ist, du hast dich verändert. Ihr beide habt das. Was ist mit deinem Arm wieso hast du eben vor Schmerzen gestöhnt.“
Ich atme tief durch. Ich glaube ihm liegt wirklich was daran. Er sieht wirklich mitgenommen aus und er ist überhaupt nicht wütend oder sauer geworden das ich ihn so beleidigt habe. Es tut mir ja auch leid das wollte ich nicht aber es ist einfach alles zu viel.

Sag ihm das. Luca ist ein guter Mensch. Er will uns nichts böses.

Ich schüttele den Kopf. Unglaublich das wir mal so dermaßen unsere verhalten tauschen. Vorsichtig ziehe ich meine leichte Jacke aus und als er schon die erste freie haut von meinem Armen sieht zieht er harsch dir Luft ein. Meine Arme sind komplett grün und blau, teils auch noch lila. Er nimmt sanft meine Hand zieht meinen Arm etwas vom Körper und überprüft so meinen inneren Oberarm. Auch hier weiß ich was er sieht. Die Krusten von den Schnitten die ich mir zugefügt habe.
Ich entziehe ihm meine Hand und schlage meine Hände vors Gesicht und sacke auf die Knie und fange an zu weinen. Vor Schmerz, Scham und Unfähigkeit etwas dagegen zu unternehmen.
„Oh Amore…“
Er lässt sich zu mir auf die Knie sinken und zieht mich leicht an sich und streicht sanft meinen Rücken auf und ab.
„ es tut mir so leid das ich nicht da war um dir zu helfen. Ich hatte dir versprochen das so was nie wieder passiert und ich habe dir nicht geholfen.“
Immer weiter streicht er zärtlich meinen Rücken bis ich mich wieder beruhigt habe.
„Luca… es tut mir leid das ich eben so gemein war. Das wollte ich nicht, du bist der einzige Mensch der nett zu uns ist und sich um uns sorgt. Es tut mir so leid.“ Schluchze ich.
„shh alles gut. Wir schaffen das schon…irgendwie.“
Ich nicke an seiner starken Schulter, sanft zieht er mich zu sich und drückt seine Lippen auf meine. Ich erwidere vorsichtig den Kuss denn ich will das aber ich bin doch unsicher denn ich bin verheiratet und das dürfen wir nicht und ich bin auch verängstigt von dem was Juan getan hat.
„ich bin bei dir. Der Typ ist krank, irgendwie schaffen wir das schon. Aber Pass auf ihn nicht zu sehr zu reizen.“
„ich Versuche es aber er ist schon durch Kleinigkeiten gereizt.“
„Ich werde alles versuchen um dich zu beschützen, bitte halte durch. Hab wenn möglich immer das Oberschenkelholster an.“ Er sieht zwischen meinen Augen hin und her und streicht mir eine Strähne meines Haares hinter das Ohr. Ich nicke.
„Ich schaffe das schon.“ Auch Luca nickt und zieht mich mit einem Ruck am Nacken näher zu sich und drückt mir direkt einen Kuss auf die Stirn. Wir verharren eine Weile so bis wir bereit sind und zu trennen. Es scheint keinen aufgefallen zu sein das wir uns kurz abgekapselt haben.
Drinnen angekommen kommt mir Juan entgegen.
„Wo warst du? Ich habe dich überall gesucht, keiner wusste wo du bist.“ Fragt er mit lauter stimme. Ich zucke zusammen.
„Ich…“

Shit was sage ich denn jetzt

„ Das war meine Schuld Mr. Martinez, ich dachte ich hätte was gesehen und hab Mrs. Martinez in Sicherheit gebracht. Das war mein Fehler.“ Setzt sich Luca für mich ein und ich schaue ihn neben wir an. Er ist die 2 Schritte nach vorne gekommen um das Juan zu sagen.
„Mhh fein….Liliana mach dich fertig für ein Geschäftsessen.“
Ich nicke „aber natürlich.“ Ich gehe schnell in den ersten Stock in mein Ankleidezimmer, Luca ist mir die ganze Zeit weiter gefolgt und wartet vor dem Zimmer.

Das Geschäftsessen war langweilig. Xavier Rodriguez kam vorbei der wohl schon länger Geschäfte mit Juan macht. Sie kennen sich schon seit Jahren und sind sowas wie Freunde und Geschäftspartner. Die beiden haben viel geredet es wurde aber nie zu privat, soviel zum Thema Freunde. Heute gab es Enchiladas, jeden Tag gibt es was anderes mexikanisches. Wie sehr würde ich mich über eine Portion Pasta oder ein Schnitzel freuen. Wir waren nur zu dritt am Esstisch, sonst waren nur noch unsere Bodyguards da. Luca stand am Eingang und ich konnte ihn die ganze zeit betrachten, wenigstens etwas gutes. Auch Luca hat mich nicht aus den Augen gelassen, es war schön wie er mich angeschaut hat und mir die Aufmerksamkeit geschenkt hat. Mit jedem Blick von ihm fühle ich mich besser.

Heute habe ich zum Glück meine Ruhe denn Juan ist bei einem Treffen von mehreren Mafia Familien und kommt erst morgen oder wann auch immer wieder. Es ist mir auch relativ egal was der Möchtegern Mann macht.
Ich genieße meine Zeit wo ich keine Angst haben brauch das er mich schlägt oder Missbraucht. Gerade habe ich mich damit beschäftigt meine Lieblings Cupcakes zu backen. Schoko Baileys Cupcakes. Ach wie ich diese liebe! Schnell mache ich noch das Frosting auf den letzten Cupcake und wasche mir die Hände um mich dann auf den Weg zu meinem Zimmer zumachen.
Im Flur angekommen will ich gerade die Treppe hinauf als plötzlich eine Hand mein Mund zu hält und ich an meinem Arm in den Gang rechts von der Treppe gezogen werde um mich dann an die Wand zu drücken.

Mafia-Prinzessin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt