Kapitel 7

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Der nächste Morgen war nicht so unangenehm wie Milly es befürchtet hatte. Als sie sich im Bus von ihm verabschieden musste, war ihr klar das, dass heute das letzte Mal seien würde das sie ihn sehen konnte vor den Pfingstferien.

Die Ferien vergingen sehr gemütlich für die Blondine, aber doch fehlte ihr ein gewisser älterer Herr sehr.

Eines Tages saß Milly an ihrem Schreibtisch und durchstöberte online ihre Lieblingsklamottenläden an ihrem Laptop. Sie nahm einen Schluck von ihrem Cappuccino. Die leicht gebräunten Finger schwebten über der Tastatur des Laptops während sie überlegte was sie eintippen könnte. Ein Klopfen an ihrer Zimmertür riss sie aus ihren Gedanken. "Milly?" "Ja?" Rief Milly zurück. Ihre Mutter drückte die Klinke runter und trat in Millys Zimmer. "Ich wollte dir nur Bescheid geben das übermorgen Gäste zum Abendessen kommen." Milly drehte sich in ihrem Stuhl zu ihrer Mutter um. "Und wer kommt?" "Ach nur ein paar Kollegen. Brigitte, Ursula und Salvatore." Bei der Nennung von dem italienischen Namen, schlug Millys Herz schneller. "Okay. Was essen wir dann? Um wie viel Uhr kommen sie?" Millys Mutter setzte sich auf die mit Blumen verzierte Bettdecke. "Es wird Salat als Vorspeise geben, danach Spaghetti Carbonara und als Dessert Soufflé." Nur bei der Aufzählung lief dem Mädchen bereits das Wasser im Mund zusammen. "Wow das klingt echt gut!" "Und die Gäste treffen um 18 Uhr ein." Fügte die schwarzhaarige Frau noch hinzu. "Soll ich dir dann beim Kochen helfen?" Fragte Milly. Ihre Mutter schmunzelte. "Das wäre toll. Du kannst weit aus besser Kochen als ich." Milly kicherte.

Ihre Mutter verließ das Zimmer wieder und Milly konnte endlich leise in ihr Kissen schreien; Denn endlich konnte sie wieder Marco wieder sehen! Das Glück, das Milly spürte, war unbeschreiblich.

Nach ihrem kleinen Anfall konnte sie an nichts anderes mehr denken. "Okay... Ich muss mir noch ein Outfit zusammenstellen, die Lebensmittel einkaufen, mir mein Make-up look raus suchen, das ganze Haus putzen und aufräumen— ach es gibt einfach so viel zu tun!" Lachte sie und sprang Glücks überflutet durch ihr Zimmer.

Nach einer Weile zog sie ein kirschrotes Kleid mit Spaghettiträgern aus ihrem Kleiderschrank. Perfekt. Sie strahlte übers ganze Gesicht als sie eine Pirouette vor ihrem Ganzkörperspiegel drehte. Sie kicherte und hüpfte wieder zurück zu dem weißen Vintage-Stil Kleiderschrank. Sie fischte noch ein Paar weiße Pumps heraus und zog die auch noch an. Nun war es Zeit die ganzen anderen Kleider, die sie anprobiert hatte, wieder aufzuräumen.

Das Make-up war schnell zusammengestellt, jetzt fehlte noch Einkaufen und Putzen. Obwohl Milly davon ausging das ihre Mutter das Einkaufen erledigen würde. Also machte sich das aufgeregte Mädchen daran ihr Zimmer blitzblank zu putzen.

"Das war schwerer als ich dachte. Ich glaub ich mache jetzt erst mal eine Pause. Danach mache ich weiter." Sagte Milly zu Mari während sie ihr schneeweißes Fell kraulte.

Die Pause bestand größtenteils einfach nur darin,  das sie sich Szenarien ausmalte, die am übernächsten Tag ablaufen könnten

Sie schlief aus Versehen ein, gerade als sie sich vorstellte wie sie sich am Tisch gegenüber sitzen und er ihr heimlich diese einen Blicke zu wirft.

Als sie aufwachte, stand die Nachmittagssonne hoch am Himmel und sie hörte einen der Nachbarn Rasen mähen. Milly rieb sich ihre hellbraunen Augen und setzte sich hin. "Ich war so aufgeregt, wie hab ich es nur geschafft einzuschlafen...?" Das blonde Mädchen ging nach unten in die Küche um sich was zu Essen zu machen. Sie durchforstete den Kühlschrank und stieß auf einen Eis Kaffee. Die Terrassentür öffnete sich und Milly ergab sich dem angenehmen Schein der Sonne. Sie setzte sich auf einen der zwei Gartenstühle und genoss das koffeinhaltige Getränk.

Sie entspannte sich noch eine Weile, bis es ungemütlich warm wurde. Als sie wieder das Haus betrat, mussten sich ihre Augen erst wieder an den Unterschied der Belichtung gewöhnen.

"Mama?" Rief Milly nach ihrer Mutter. Als sie keine Antwort erhielt, suchte sie das Haus nach ihr ab. Die Blondine klopfte sanft an die Schlafzimmertür und drückte die Klinke runter. "Mama?" Fragte sie noch einmal. Ihre braunen Augen streiften das Schlafzimmer ihrer Mutter entlang. In dem großen Doppelbett lag eine Frau mit schwarzen, glattem Haar. Ihre Tochter schlich zu ihr rüber bis sie vor ihr stand und sich nieder kniete. Sie strich ihr ein paar dunkele Strähnen aus dem Gesicht und betrachtete sie. Da sie als Krankenschwester arbeitete und oft Nachtschicht hatte, konnte man unschwer dunkele Schatten unter ihren Augen erkennen. Milly spürte plötzlich den Drang, ihrer Mutter etwas Gutes zu tun. Sie verließ das Schlafzimmer und lief wieder runter in die Küche.

Zwei Stunden später öffnete Fr. Ruben ihre hellbraunen Augen. Sie gähnte und schlupfte in ihre Pantoffeln. "Ich muss noch Essen kochen und Wäsche waschen... Das hab ich ganz vergessen." Murmelte sie zu sich selber. Die 40-jährige Frau stieg die Treppen herab und wurde überrascht von dem Duft frischgebackener Lasagne. Sie schaute nach rechts, wo zuvor noch zwei volle Wäschekörbe standen. Die Körbe waren leer. "Milly?" Fragte Fr. Ruben. "Ja, Mama?" Antwortete ihre Tochter aus der Küche. Die schwarzhaarige Frau öffnete die angelehnte Küchentür und schaute in den Raum. "Hast du die Wäsche gemacht?" Fragte die ältere Frau verdutzt. Das blonde Mädchen lächelte fröhlich. "Ja hab ich! Und gekocht hab ich auch noch." Sie grinste übers ganze Gesicht. "Ach Milly... Das hättest du nicht machen müssen..." Sagte Fr. Ruben sanft. "Du sahst so erschöpft aus, deswegen wollte ich dir unter die Arme greifen." Die schwarzhaarige Frau lächelte sanft. "Ich hab wirklich die beste Tochter der Welt..." Murmelte sie als sie ihre Tochter in eine feste Umarmung zog. "Mama du zerquetscht mich noch!" 

Der Tag klang entspannt aus. Nach dem Abendessen machten sich Mutter und Tochter auf der Coach mit einer Schüssel süßem Popcorn gemütlich und schauten sich einen alten Film an.

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