Kapitel 10

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Am nächsten Morgen rief Milly ihre beste Freundin an. "Hast du heute Zeit?" Fragte Milly. "Klar." Antwortete Mia knapp und auf der anderen Leitung raschelte irgend etwas. "Wann soll ich kommen?" Milly warf einen Blick auf die Uhr und sagte: "So um 14 Uhr würde ich sagen." "Okay, bye bye!" "Bis dann." Milly drückte auf den roten Button und der Anrufbildschirm verschwand.

Das blonde Mädchen ging die Treppe runter, wo ihre Mutter schon ihr übliches Frischkäsebrötchen verspeiste. "Morgen," Milly schaute kurz zu ihrer Mutter und erinnerte sich an den gestrigen Tag. "Guten morgen, Schatz." Das blonde Mädchen setzte sich mit einem Joghurt neben ihre Mutter an den hölzernen Küchentisch. "Über was hast du mit Ma- Hr. Salvatore eigentlich gesprochen." Innerlich klatschte sich Milly gegen die Stirn dafür das sie ihn fast bei seinem Vornamen genannt hatte. "Über dich." Die ältere Frau faltete ihre Hände auf dem Tisch. Milly wurde ein bisschen nervös. "Wie meinst du das?" "Du scheinst ihn zu mögen und da du immer wo auch immer bist und ich immer arbeiten muss, habe ich ihm deine Handynummer gegeben. Falls etwas ist und du weißt das ich nicht erreichbar bin, kannst du ihn anrufen. Er ist ein guter Typ und kann auf dich aufpassen." Milly schaute sie überrascht an. "Wann hab ich bitte so eine Scheiße gebaut das du ihn extra frägst auf mich aufzupassen?" Millys Mutter schaute sie mit einem ist-jetzt-nicht-dein-ernst Blick an und rührte mit einem Löffel in ihrem Kaffee rum. "Das eine Mal als du in der Nacht mit Mia weg geschlichen bist um dann ins Schwimmbad einzubrechen um dort zu schwimmen?" Milly rollte mit den Augen. "Das war EIN Mal." Die schwarz haarige Frau seufzte. "Was ich damit sagen will, ist das du jemanden brauchst der auf dich aufpasst und du weißt ja das ich entweder nicht da bin oder schlafe.

Die Blondine blickte auf ihren rosafarbenen Joghurt. Eigentlich ist es ja gut wenn ich ihn öfters sehe, aber was ist, wenn er mir dann wie meine Mutter alles spaßige verbieten will... "Okay..." Sagte Milly widerwillig. "Kannst du mir seine Nummer geben?"

Ehe sich die junge Blondine versah, war es 14 Uhr und ein Mädchen mit langen dunkelbraunen Haaren klingelte an ihrer Haustür. "Hi, Milly!" Sagte Mia fröhlich und drückte ihre beste Freundin als Begrüßung. "Hi..." Murmelte Milly grinsend in die Umarmung und atmete Mias blumiges Parfum ein.

Die beiden Mädchen gingen hoch in Millys Zimmer und setzten sich auf das Bett. "Wie war es gestern bei diesem 'tollen' Abendessen?" Fragte Mia sarkastisch und kicherte. "Voll 'cool'! Ich liebe es bei alten Leuten zu sein die mich die ganze Zeit voll labern." Milly rollte ihre Augen und lachte. Ich traue mich nicht, dir die Wahrheit zu erzählen...  "Eine der Frauen hat die ganze Zeit versucht mich mit ihrem Sohn zu verkuppeln!" Die Blondine ahmte ein Würgen nach. "Bahh!" "Ja, oder?" Die Freundinnen lachten über das Abendessen gestern und das schlechte Gewissen in Milly wuchs und wuchs. Nur zu gerne würde sie einfach zugeben wie gut ihr der Chef ihrer Mutter gefiel und das er auch Interesse an ihr gezeigt hatte. Aber Milly wollte nicht so komisch dastehen als wenn sie alte Männer mögen würde. Obwohl sie das ja eigentlich auch tat.

Um nicht mehr die schwere Schuld auf ihren Schultern spüren zu müssen, schlug Milly vor ein paar Videospiele zu spielen. Sie hatte echt keine Lust mehr so zu tun als wäre gestern nicht passiert das Marco Salvatore hätte strafbar machen können. Sie schluckte den Kloß in ihrem Hals runter und schaltete ihre Spielekonsole an. "Wollen wir Mario Kart spielen?"

Nach zwei Stunden zocken, verging den beide Mädchen die Lust und sie lagen einfach nur rum und hören Lana Del Rey's erstes Album "Born to die" an.
"Oh... Das hab ich ganz vergessen dir zu sagen, aber ich gehe mit den Mädels morgen auf eine Party und wollte so ganz spontan fragen ob du mitkommen willst." Milly seufzte. "Bei wem?" Mia runzelte nachdenklich die Stirn. "Puh... Hab ich vergessen. Sally? Sofia? Sara? Naja auf jeden Fall eine von den dreien." Mia kicherte. Ein Schmunzeln streifte Millys Lippen und sie dachte über die ganzen Male nach bei denen sie schon eine Party Einladung abgelehnt hatte. Mia ließ es sich kaum ansehen, aber Milly merkte, das die Brünette immer ein wenig enttäuscht war. "Na gut, warum denn nicht." Sagte Milly und wurde kurz darauf von Mias Händen überrascht die sie schüttelten. "Yay! Endlich hast du mal ja gesagt!" Schrie sie. "Psst! Du weißt schon das meine Mutter schläft, oder?" Mia klatschte sich ihre Hände vor den Mund. "Ups, sorry... Aber wir müssen UNBEDINGT ein Kleid für dich raus suchen das ALLE Blicke auf dich ziehen wird!" Etwas überfordert starrte Milly ihre beste Freundin an. "Okay..."

Millys Kleiderschrank hatte nicht so viele freizügige Kleider wie Mias, aber das braun haarige Mädchen schaffte es irgend wie trotzdem ein sehr mia-haftes Outfit her zu zaubern. "Wie findest du es?" Fragte Mia stolz. Milly schaute das weiße, freizügige Kleid an. Sie hatte es heimlich in einer kleiner Boutique in London gekauft, als sie dort letzten Sommer mit ihrer Mutter war. Ihr war bewusst, das dass Kleid nicht gerade wenig Ausschnitt zeigte und nur bis zur Mitte ihrer Oberschenkel ging. Mia hatte auch noch ein Paar rote Mary Janes und eine ebenfalls rote kleine Handtasche herausgeholt. "Ganz ehrlich, es sieht toll aus!" Milly lächelte sie ehrlich an und hielt sich das Kleid vor dem Spiegel an die Brust. "Na worauf wartest du dann, probiere es an!" Motivierte Mia ihre beste Freundin.

Die Blondine zog sich im Bad um und als sie in die Spiegel über dem Waschbecken schaute poste sie und zwinkerte sich selber an. Die Brünette schaute zu Millys Zimmertür als sie sich öffnete und ein wunderschönes blondes Mädchen den Raum betrat. "O.M.G. du siehst so gut aus!" Kreischte Mia und bewunderte ihre beste Freundin mit Sternchen in den Augen. Milly warf einen Blick in den Ganzkörperspiegel und drehte sich im Kreis. "Du bist echt gut in sowas." Musste Milly zugeben. Mia klopfte sich selber auf die Schulter. "Ich weiß. Du bist nicht die erste Person der ich ein Outfit zusammen stellen musste." Ihr Blick wanderte zur Uhr. "Oh! Mein Bus kommt gleich. Kannst du mich noch begleiten?" Fragte Mia mit großen braunen Augen. "Na logisch, was denkst du denn?" Lachte Milly.

Mia schnappte sich ihre Handtasche und die beiden Jugendlichen verließen das Haus. Als sich die Mädchen der Bushaltestelle näherten, Kamen wieder die Erinnerungen an Marco zurück. Sie schaute zu der kleinen, hölzernen Bank und erinnerte sich an den Morgen, an dem Marco sie elegant auf die Hand geküsst hatte und dann Italienisch mit ihr sprach.

Die Freundinnen sahen schon den Bus kommen, und Mia drehte sich zu Milly um. "Bye..." Sagte sie ein wenig traurig. "Wir sehen uns morgen um halb elf, okay?" Milly nickte und verabschiedete sich mit einer Umarmung von ihrer besten Freundin.

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