Kapitel 20

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Ich stand wie festgenagelt auf dem selben Platz. Auch wenn der kalte Wind mich zittern lässt, ich bewegte mich kein bisschen. Was sollte ich sagen? Wusste er das ich bei Sean war oder das er mich nach Hause gefahren hat?

"Ich war arbeiten." sagte ich und das war ja nicht einmal gelogen.

"Und wer hat dich nach Hause gefahren?"

Verdammt!

"Mein Chef." ich war echt froh das ich nicht stottere, denn das würde ich nicht überleben.

"Lüg mich nicht an, ich hab bei deinem Chef angerufen und er hat gesagt das du auf dem Weg nach Hause bist. Also, wer hat dich nach Hause gefahren?"

"Geht dich nichts an Jake." sagte ich wütend. Noch nie hatte ich so etwas zu meinem Bruder gesagt, ich weiß nicht wieso ich plötzlich den Mut dazu hatte. Aber irgendwie hat es sich richtig angefühlt.

Er weitete seine Augen und machte sein Mund auf um etwas zu sagen, aber es kam nichts. Ich wusste nicht ob ich jetzt hoch rennen sollte und mich in mein Zimmer einsperren sollte, aber da ich noch draußen stand und die Luft immer kälter wird ging ich an ihm vorbei.

"Wie redest du eigentlich mit mir? Dir ist schon klar das ich dein Bruder bin. Dein großer Bruder."

"Dir ist schon klar das ich deine Schwester bin, die schon langsam auf sich alleine aufpassen kann."

"Jetzt sei endlich ruhig und rede normal mit mir." schrie er mich wütend an und knallte die Tür hinter sich zu. Ich zuckte zusammen und er kam mir immer näher. Mit jedem Schritt klopfte mein Herz noch schneller aus Angst.

"Seid paar Tagen benimmst du dich so.",schrie er wütend "Ich hab keine Ahnung was aus meiner kleinen lieben Schwester geworden ist. Du warst früher die Diejenige die ich immer beschützt hab, und jetzt?", er wurde ruhiger "Ich mach mir sorgen um dich Madison. Du bist diejenige die auch ohne jemanden glücklich sein kann. Wieso bist du so geworden? Ich will die kleine Madison wieder. Und nicht die, die du jetzt bist. Du wirst immer meine kleine Schwester bleiben. Auch wenn du mal heiraten wirst. Ich werde dich immer beschützen, egal ob es später auch dein Mann wird. Ich will dich einfach nicht so schnell hergeben. Ich möchte dich dem Richtigen überlassen.", er hatte Tränen in den Augen, genau so wie ich.

"Ich suche doch den Richtigen aber du lässt mich nicht. Wer denkst du ist der Richtige und wird mit mir später glücklich sein?" fragte ich diesmal ruhig.

"Ich weiß wer der Richtige für dich ist.", er machte eine Pause "Simon ist der Richtige."

"Simon? Dein bester Freund Simon?" fragte ich zur Sicherheit nach und meine Tränen verschwanden sofort.

"Ja."

"Ich kann doch nicht mit deinem besten Freund zusammen sein. Ich will nicht, ich will mit demjenigen zusammen sein den ich liebe."

"Es laufen hier Idioten rum. Simon ist nicht so einer. Er will dich genau so.", ich unterbrach ihn.

"Was heißt genau so?"

"Ich hab ihm erzählt das du auf ihn stehst und er hat zugegeben das er auch auf dich steht."

"Wieso hast du das gesagt? Jake das ist dein bester Freund."

"Und deshalb weiß ich das er gut für dich ist. Du hast am Samstag ein Date mit ihm."

"Nein! Ich werde da nicht hingehen."

"Doch, das wirst du. Sonst muss ich dich Zwangsverheiraten."

"Bin ich etwa eine Pupe geworden oder was?" ich rannte die Treppe zu meinem Zimmer und schloss mich dort ein.

Wieso sollte ich mit Simon zusammen kommen?

Ganz sicherlich werde ich das nicht machen. Und das Date kann er auch streichen.


Ich nahm mein Handy aus meiner Tasche raus und sah das ich 3 Verpasste Anrufe von Sean hatte.

Ich rief ihn sofort zurück und er nahm nach dem zweiten klingeln ab.

"Madison? Ist alles ok?" schrie er schon fast in den Hörer.

"Ja? Warum sollte denn nichts ok sein?" fragte ich lachend.

"Weil Jake dir die Haustür aufgemacht hat und er nicht grad erfreut aussah. Ich bin sofort weggefahren, nicht das er mein Auto erkennt hätte und du dann ärger bekommen würdest."

"Ist alles ok. Mir ist nichts passier. Nur ist da was anderes.."

"Und was?"

"Ich erzähl es dir morgen, dass sollte ich nicht am Telefon sagen. Ich geh jetzt schlafen. Gute Nacht, Träum' schön." sagte ich und legte auf.

Ich legte mit einem laute seufzen mein Handy auf mein Nachttisch und ging ins Bad.

Als ich fertig war ging ich wieder raus und sah Jake in meinem Zimmer stehen, mit meinem Handy in der Hand.

Wie kam er in mein Zimmer rein? Und wieso hat er mein Handy in der Hand?

"Wieso hast du Sean angerufen?"

"Ähm..Er hat mir meine Hausaufgaben gebracht und ich hab mich noch nicht bedankt." log ich.

"Ahja? Oder wolltest du dich noch bedanken das er dich nach Hause gefahren hat?"

Mist! Jetzt bin ich dran.

"Was? Wieso dass?"

"Ich hab es doch gehört! Jetzt sag mir die Wahrheit. Hast du was mit Sean am laufen?"

"Und wenn ich das hätte, wär es doch egal." ich verschränkte meine Arme vor der Brust.

"Also heißt es du hast."

"Du hast meine Frage nicht beantwortet."

"Ich bring diesen Typen um." schrie er mich an und rannte aus dem Zimmer, doch es kam plötzlich eine andere Stimme ins Spiel.

"Du bringst ihn NICHT um."

Dad!

Ich rannte genau so aus dem Zimmer und sah wie Dad Jake am Handgelenk festhielt.

"Du kennst Sean nicht, lern ihn erst kennen und dann kannst du entscheiden ob er für Madison gut ist oder nicht."

"Ich kenne ihn doch schon längst! Er tut Madison nicht gut.",er schaute von meinem Vater zu mir "Und das wirst du auch bald merken." er riss sich von meinem Vater weg und lief die Treppe runter. Aber nicht zu Tür sondern ins Wohnzimmer.

"Madison?",fing mein Vater an.

"Es tut mir Leid..Ich wollte nicht, es..Ich.."

"Es muss dir nicht leid tun. Wenn du Sean liebst, dann sei glücklich mit ihm. Aber wenn er dich zum weinen bringt, dann halte ich Jake nicht mehr auf. Ich will nicht das meine Tochter wegen einem Jungen weint, weil er nicht in der Lage ist mein kleines Mädchen glücklich zu machen." ich umarmte mein Vater nachdem er dies gesagt hat.

Von unten hört man nur noch Jake der "Er kann Menschen nicht glücklich machen." schreien. Ich merkte wie mein Vater die Augen verdreht.

Ich musste innerlich lachen.

Ich weiß das mich Sean glücklich mache kann! Ich spüre es.



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