Teil 10

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Am Tag vor der Hochzeit wurden den beiden Turteltäubchen noch ermahnend erklärt, dass es sehr wichtig war, keinen Geschlechtsverkehr vor der Hochzeit zu haben. Für Gojo war es sichtlich nicht einfach, sich fern zu halten, aber dennoch tat er es mit schrecklich leidenden Blicken. "Was sollen wir denn jetzt machen?" fragte er etwas irritiert. Als sie wieder in ihrem Schlafzimmer waren. Geto zog ein Buch aus seiner Tasche und fing an es weiter zu lesen. "Ich schlage vor, du fängst an zu lesen und hör auf darüber nachzudenken. Ich würde auch viel lieber mit dir kuscheln, aber ich weiß, dass wir beide uns kaum zurückhalten können," murmelte er vor sich hin. "Was liest du denn da?" "Das ist ein Thriller dieser bekannten Dedektiv Reihe von John Summer, es geht um einen jungen Mann, der sein ein tragisches Geheimnis in sich versteckt und über den Tod seiner Familie heraus ermitteln muss. Eigentlich, ist er ein Antiheld, der dazu gezwungen wird, sich seinen inneren Dämonen zu stellen." Gojo lief im Raum auf und ab und entschied erst einmal kalt zu duschen.

Als er wieder aus dem Bad kam, hatte er nur noch Boxershorts an und Geto schluckte unglaublich schwer und seufzte. Wenn man nicht durfte, so wurde es umso schwerer. Suguru warf ihm ein T-Shirt zu und versuchte sich zu beherrschen. "Wenn du so weitermachst, muss ich wo anders schlafen heute Nacht." Er versuchte mit aller Macht weg zu sehen und nicht dem nachzugeben, was sich gerade unter der Decke andeutete. Gojo lachte und zog sich das Shirt über den Kopf. "Das ist irgendwie wie Folter. Aber naja, ich bin schon ein wenig geil, vielleicht sollte ich mein Ding in Eiswürfel halten. Enthaltsam leben wie ein Mönch, dass ist schon eine Herausforderung." Beide bauten im Bett eine Art Schutzzone, wo sie sich auf gar keinen Fall anfassen konnten. Irgendwie wäre es doch besser gewesen, in getrennten Zimmern zu schlafen. Immerhin brachte es Unglück die Braut vor der Hochzeit zusehen. Allerdings gab es weder eine Braut noch ein Hochzeitskleid, dass irgendwie Unglück bringen konnte. "Möchtest du mir etwas aus dem Buch vorlesen? Mir ist irgendwie langweilig," brummte Gojo nach einiger Zeit hinter dem Kissen Haufen. Suguru verdrehte die Augen. "Vorhin hast du noch gesagt, dass das nichts für dich ist." Der Weißhaarige war mehr der Typ für lustige Dinge. Dramen und Thriller waren so rein gar nichts für ihn. Manchmal war es auch einfach niedlich ihm dabei zuzusehen, wie er einen dieser Bollywood Filme ansah und dann vor dem Fernseher davor tanzte. Oder als er unbedingt ausprobieren wollte, ob er auch so gut tanzen konnte wie Patrick Sawyze. Er konnte verdammt gut tanzen, aber diese Hebefiguren, wenn man genau hinsah, schummelte er etwas und benutzte seine Umkehrtechnik dafür. So konnte er Suguru wenigstens nicht fallen lassen, als sie auf dem Kostümball waren.

"Hmm okay, aber ich kann dir gleich sagen, dass es dir nicht gefallen wird. Detektiv Brain Strong," begann er. "Brain Strong? Du bist dir sicher, dass das ein Thriller ist? Welcher Mensch heißt denn bitteschön so?" Der Schwarzhaarige verdrehte die Augen. "Willst du das ich dir vorlese, oder nicht?" "Ja schon gut. Ich bin ja still." "Wurde zu einem Ort des Schreckens gerufen, jemand überwältigte den Preisgekrönten Schauspieler Magnus Kraine und setzte ihn, nach schrecklicher Folter schließlich unter Drogen und schnitt ihm anschließend die Kehle auf. Ähnlich dem Fall, in dem Strongs Familie umkam, dachte er sich schon beim eintreten in die Villa des Stars. Keine Spuren von gewaltsamen eindringen, dachte er sich und sah sich weiter um. Die Polizistin Megan O'brain, Lieutenant um es genauer zusagen. Ihre roten Haare, hatten um drei Uhr morgens auch noch den perfekten Halt. Strong grüßte sie mit einem Nicken und nahm sich sofort der Leiche an. Keine Spuren von einem Kampf, stellte er fest und sah sich mit einem geschulten Blick um." Von der anderen Seite war ein leises gleichmäßiges Atem zuhören, Satoru muss eingeschlafen sein, also las Geto das Buch leise weiter, bis er es selbst weg legte und noch einige Zeit im Lichtkegel des Zimmers umher sah.

Er war einfach zu aufgeregt um jetzt zu schlafen. Leise schlich er sich am Bett vorbei und ging raus auf den Balkon und sah einfach aufs Meer und genoss die leichte salzige Brise, die von dort kam. Morgen am 04. Dezember würde er diesen Wahnsinnigen heiraten, der breitbeinig im Bett lag und auf dem Rücken furchtbare Wälder abholzte. Verheiratet sein, jemandes Mann sein. Sein Mann sein, egal wie oft er es sich sagte, es fühlte sich so unwirklich an. Genauso, wie diese Kugel, die er mittlerweile vor sich hinschob. Beide machten immer Witze darüber ein bisschen schwanger zu sein. Kleine verrückte Wesen, die ihr Leben zu zweit schon schnell auf den Kopf stellen würden. Auf jeden Fall, immerhin war ihr Vater ein riesiger Kindskopf, er den ganzen Tag wie ein Flummi in der Gegend herum sprang und seine ekelhaft gute Laune überall verbreitete. Der Mann, der ihm sein Herz gestohlen hatte und ihm dafür seins geschenkt hatte. Nach einer Weile ging er auch wieder ins Bett und versuchte ein wenig zu schlafen. Immerhin war morgen ein großer Tag, für sie alle. Suguru bekam vielleicht keine Bilderbuch Familie dazu, aber wer brauchte die schon? Sie waren auf jeden Fall liebevoller als seine eigne verkorkste Familie, oder Clan oder sonst etwas.

Couple With Life GoalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt