Abendessen

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Nachdem Peter Justus auf dem Schrottplatz abgesetzt hatte, brachte er Bob noch nach Hause. Der blonde sah irgendwie bedrückt aus.
„Was ist los?" Peter warf kurz einen Blick auf Bob, wandte seinen Blick aber schnell wieder auf die Straße.
„Wir hatten schon lange keine Zeit mehr für uns alleine."
Peter musste schmunzeln, in der letzten Woche hatte sich wirklich selten die Chance ergeben.
„Du wolltest nichts wagen wenn wir nicht alleine sind."
„Ich weiß! Vor allem bei deinen Eltern wäre das fatal. So konservativ wie die sind."
Peter nickte, wie schon so oft verfluchte er seine Eltern, die schon Probleme hatten es zu akzeptieren, dass er mit 14 bereits eine Freundin hatte.
Bob sah ihn kurz an.
„Wann sind deine Eltern mal wieder weg?"
Peter zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung, deine?"
„Noch nichts geplant."
Schweigend bogen sie in die Straße in der Bobs Haus stand ein.
„Kommst du noch kurz mit rein? Meine Eltern wollten dich noch etwas fragen. Habe auch keine Ahnung was es war."
Peter nickte, stieg aus und schloss sein Auto ab.

Bobs Mutter hatte sie wohl bereits kommen sehen, denn sie öffnete den beiden die Haustür.
„Hey Mom. Du wolltest Peter ja noch sprechen, hier ist er."
„Hallo Peter, komm doch rein!"
Bobs Mutter lächelte fröhlich und trat einen Schritt zur Seite.
„Hi!"
Peter grinste sie an, er mochte Bobs Mutter schon immer, sie war schon immer viel entspannter als seine eigene.
Die beiden Detektive betraten das Haus, Mrs Andrews führte sie zum Esstisch.
„Ach, Peter, wenn du magst kannst du hier schlafen, es ist ja schon spät. So lange du das natürlich darfst."
Sie wandte sich an Bob.
„Schätzchen würdest du kurz auf dein Zimmer gehen, ich muss etwas mit Peter alleine besprechen."
Irritiert blickte Bob zwischen seiner Mutter und Peter hin und her. Schließlich ging er dann aber die Treppe nach oben in sein Zimmer.
Mrs. Andrews wartete bis sie die Zimmertür zufallen hörte bevor sie zu sprechen begann.
„Wie du sicherlich weißt hat Bob bald Geburtstag und ich wollte ihm eine Überraschungsfeier organisieren. Bevor du denkst, dass das ja langweilig ist wenn so alte Leute wie seine Eltern da sind, muss ich noch sagen, dass Bobs Vater und ich nicht lange bleiben werden. Wir wollten nur für essen und Getränke sorgen, als eine Art Geburtstagsgeschenk."
Peter lächelte, er fand die Idee gut.
„Klingt doch gut, aber wofür brauchen sie da meine Hilfe?"
„Nun ja, die Gäste. Ich kenne so viele von Bobs Freunden nicht..."
„Ich verstehe. Ich kann ihnen gerne ein paar Namen aufschreiben oder die Leute direkt einladen."
„Ah das wäre ja super! Würdest du auch Bobs Freundin einladen? So oft wie er in letzter Zeit weg ist. Er sagt immer er wäre bei dir aber das glaube ich ihm nicht. Lad sie einfach ein."
Peter kratzte sich nervös am Nacken.
„Es ist echt nicht meine Position darüber was zu sagen. Aber ich werde mich um die Gäste kümmern."
Mrs Andrews lächelte.
„Gut, wenn deine Eltern nichts dagegen haben kannst du wie gesagt gerne hier schlafen. Deine Matratze liegt wie immer oben."
Peter schmunzelte, schon seit langer Zeit hatten die Andrews ihm eine Matratze gekauft die er sich einfach unter Bobs Bett hervor ziehen konnte wenn er wieder einmal dort schlief.
„Ich frage mal nach, vielen Dank."
„Ach da nicht für!"
Mrs Andrews stand auf und ging in die Küche.

Als Peter oben an Bobs Schreibtisch gelehnt die Nummer seiner Mutter wählte, lag Bob im Bett auf dem Bauch und blätterte durch ein Buch.
Peter musste unwillkürlich lächeln, Bob sah so friedlich aus wie er so fokussiert dieses, für Peter unglaublich langweilige, Buch las.
„Ah hallo Peter! Was gibt es denn?"
„Hey mom, ich wollte heute bei Bob schlafen, ist das ok?"
„Uhm klar. Bleib aber nicht zu lange wach, Schule ist wichtig!"
Peter verdrehte die Augen. Diese Geschichte hat er bereits an die hundert mal gehört.
„Jaja. Keine Sorge. Bis morgen!"
„Bis morgen! Schlaft gut, viele Grüße an Bob."
Bob blickte auf und winkte Peter zu.
„Zurück."
„Danke! Na dann, bis morgen."
Peter legte auf.
Bob grinste ihn an.
„Ich frage mich ob sie es auch erlauben würde wenn sie wüsste, dass wir die Zeit sowas von nutzen werden."
Peter sah ihn überrascht an.
„Aber deine Eltern sind doch da?"
„Dann sind wir halt leise.", sagte Bob und lächelte Peter an.
Dieser wurde leicht rot und musste lachen.
„Meine Mutter macht bestimmt noch essen, vielleicht erst danach."
„Freut mich zu hören das ich nicht der einzige bin der schiss hat erwischt zu werden."
Bob schüttelte den Kopf.
Die beiden zogen Peters Matratze unter Bobs Bett hervor, der Schein musste ja gewahrt werden.
Eine knappe halbe Stunde später wurden die beiden tatsächlich zum Essen nach unten gerufen. Peter und Bob deckten den Tisch und brachten das essen rein.
Mr Andrews war auch seit einigen Minuten von der Arbeit wieder da.
Er begrüßte Peter herzlich, der rothaarige war schon immer Teil der Familie gewesen. Er verbrachte auch viel lieber Zeit bei seinem Freund, als bei sich zuhause.
Mr Andrews erzählte munter etwas von der Arbeit, Bob hörte aufmerksam zu. Der blonde hatte schon immer vor Journalist zu werden, somit waren die Erzählungen für ihn stets interessant. Peter hörte ebenfalls zu, seine Gedanken schweiften jedoch von Zeit zu Zeit ab. Wie sehr er es genoss einfach nur hier an einem Tisch zu sitzen, mit seinem Freund und der Familie seines Freundes. Er musste lächeln. Abrupt verschwanden seine schönen Gedanken jedoch als er daran dachte, dass seine Eltern und vielleicht auch Bobs ihnen beiden das Leben zur Hölle machen würden, wenn sie von ihrer Beziehung erfahren würden.
Was war so schlimm daran im einer gleichgeschlechtlich Beziehung zu sein?
„Peter? Hallo? Bist du da?"
Peter zuckte zusammen und blickte rasch zu Bobs Mutter.
„Hm? Entschuldigung. Was war denn?"
Die Gesichtsfarbe des älteren machte seiner Haarfarbe Konkurrenz.
„Ob du noch was möchtest.", erwiderte Mrs Andrews schmunzelnd.
„Du bist schon den ganzen Abend so still. Wer hat dir den Kopf verdreht?"
„Nein, danke. War sehr lecker.
Bin nur müde. Sonst nichts."
Er warf einen flüchtigen Blick zu Bob der seinen Arm auf der Stuhl Lehne abgelegt hatte.
„Na dann mach das du heute Abend früh ins Bett gehst. Wir übernehmen das abräumen schon. Lasst gut sein."
Bob zuckte dankbar mit den Schultern, stellte nur noch die Teller, die er bereits in der Hand hatte, in die Küche und ging dann dicht gefolgt von Peter die Treppe nach oben.

Kurz vor Bobs Zimmertür griff der blonde nach der Hand des rothaarigen.
„Ich habe wirklich ein wenig Mitleid mit dir. SOOO müde und trotzdem wirst du wenig Schlaf bekommen.", der kleinere grinste ihn schelmisch an.
Peter blickte liebevoll zu ihm runter.
„Dein Mitleid ist wirklich glaubwürdig."
Bob kicherte und zog Peter mit sich mit in sein Zimmer. Der blonde schloss die Zimmertür ab und blickte zurück zu Peter.

Ja, mache hier jetzt ein cut damit ich bald ein neues Kapitel hochladen werde. Wir wissen ja alle was jetzt passiert ;), in sofern muss ich mir keine neuen Handlungen ausdenken sondern kann einfach weiter schreiben!!
Das nächste Kapitel kommt also hoffentlich etwas früher.
~Teddy

??? | Der Gegner im NetzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt