Model?

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Bob wachte am nächsten Morgen durch seinen Wecker auf, Peter lag noch in seinen Armen. Irgendwie fühlte er sich kalt an. Schnell legte er eine weitere Decke über Peter.
Der blonde huschte aus seinem Bett, zog sich an und machte sich fertig für die Schule.

Peter blinzelte und machte die Augen auf.
Bob hüpfte gerade, beim Versuch sich seine Socken anzuziehen, auf einem Bein durchs Zimmer.
„Morgen", nuschelte er.
Bob hielt in der Bewegung inne und starrte zu Peter. Er wusste nicht ganz was er sagen sollte und so sah er ihn lediglich an.
„Ist was?", fragte der rothaarige irritiert.
„Eh, ne, ich muss nur zur Schule. Ich weiß, ich sollte besser bei dir bleiben aber ich schreibe eine Klausur und die ist wirklich wichtig-"
„Kein Stress. Ich komm klar."

Bob neigte seinen Kopf zur Seite.
„Geh auf keinen Fall irgendwo hin bis ich wieder da bin. Ich bin nur für die Klausur weg, den Rest habe ich eh mit Justus zusammen, der kann mir dann sagen was passiert ist."
„Justus... könntest du ihm vielleicht nichts sagen...?"
Langsam nickte Bob. Er hielt es zwar für nicht richtig aber es war Peters Entscheidung.

Bob kam langsam auf Peter zu, beugte sich zu ihm runter und gab ihm einen sanften Kuss.
Als Peter seine Augen wieder öffnete lächelte Bob ihn an.
„Gut das du gestern zu mir gekommen bist. Du kannst mir später alles erzählen was dich belastet, okay? Ich bin nur leider etwas spät dran und muss los."
Peter nickte.
Als Bob sich umdrehte um zu gehen spürte er wie Peter ihm sanft einen Klaps auf den Hintern gab.

„Hey!!", lachte Bob.
Peter zuckte nur mit den Schultern.
„Unwiderstehlich."
Bob schüttelte lachend den Kopf und schloss dann seine Zimmertür hinter sich.

                                           •~*~•

In der Schule angekommen rannte Bob so schnell es ging zum Raum in der seine Klausur stattfinden würde.

Gerade noch rechtzeitig setzte er sich auf einen freien Platz und holte sein Zeug raus.

Die Zeit verstrich wie im Fluge. Bob erledigte eine Aufgabe nach der nächsten, war aber konstant etwas abgelenkt.
Er machte sich Sorgen um seinen Freund. Was war nur bei seinen Eltern falsch? Bob wusste, dass Peter sonst keine Familie mehr hatte. Er hatte ihn selber getröstet als sein Opa, Peters ein und alles, verstorben war.

„Stifte weglegen. Ich sammle eure Klausurbögen jetzt ein, ich möchte keinen Mucks von euch hören oder die Klausur wird als ‚nicht teilgenommen' bewertet."

Bob war fertig, er hatte sogar noch Zeit gehabt einmal drüber zu lesen. Andererseits konnte Musik nur gut werden. Das war sozusagen ein Heimspiel.

Sobald sie gehen durften, stürmte Bob in Richtung Tür, wurde aber von jemandem der seinen rief aufgehalten.
„Hm?"
„Bob, mit dir wollte ich noch reden."
Seine Lehrerin deutete auf einen Stuhl ihr gegenüber.
„Ich habe es etwas eilig, was gibt es denn?"
Widerwillig setzte Bob sich hin.

„Dein Foto, das gestern beim Tag der offenen Tür ausgestellt wurde, kam sehr gut an. So gut, dass ein Herr, der mit seiner Tochter hier war, darauf aufmerksam wurde. Er hat mich gefragt ob ich die Person auf dem Foto kennen würde. Das habe ich bejaht, du kennst ihn doch, oder? Jedenfalls hat er hinzugefügt, dass er sich über einen Anruf sehr freuen würde.
Achso, hier ist die Karte die er mir gegeben hat."
Seine Lehrerin überreichte ihm stolz eine Visitenkarte.
„Öh, danke, ich gebe sie weiter."

Bob hatte noch nicht auf die Karte geschaut als er schnellen Schrittes den Raum verließ und ich Richtung Parkplatz lief.

„Hey Bob! Hast du auch gerade eine Klausur geschrieben? Haben ja viele."
Jessi stellte sich ihm in den Weg. Sie schien nicht mitbekommen zu haben, dass Bob auf dem Weg raus war.
„Ja, lief ganz gut. Und du?"
„Auch soweit."
Sie musterte ihn kurz.
„Stör ich dich bei was?"

„Wollte nur gerade gehen, aber alles gut."
„Schon aus? Wow ich bin neidisch, zurück ins Bett, schlafen?"
„Jap, erstmal ausruhen.", log er.
„Grüß Peter von mir!"
Mit diesen Worten verschwand sie so schnell wie sie erschienen war.

Erschrocken und leicht irritiert sah Bob ihr nach.
Schnell schüttelte er den Kopf. Er hatte andere Probleme als sich mit ihr rumzuschlagen.

Schnell joggte er zu seinem Auto, auf den letzten Metern wurde er langsamer und warf nun doch einen Blick auf die Karte.

Michael Grey - Designer
310 **********
Modelabel & Model Agentur

Bobs Mund klappte auf. Peter? Ein Job als Model? Also vielleicht. Aber wen wunderte es? Insbesondere er wusste ja wie gut Peter aussah.

Er stieg, immer noch verblüfft und etwas stolz, in seinen gelben Käfer und fuhr zurückbringt sich nach Hause. Der letzte Schultag für diese Woche war damit für ihn erledigt.

                                           •~*~•

Peter saß auf Bobs Bett, er hatte sich mittlerweile mit der einen Wechsel-Jogginghose, die er bei Bob deponiert hatte, umgezogen. Dabei musste er sich jedoch eine Unterhose von Bob stibitzen. Ein bisschen fühlte er sich deswegen schlecht, aber was soll's?

Der rothaarige saß an den finalen Planungen für Bobs Überraschungsparty, die morgen stattfinden sollte. Offensichtlich an seinem Geburtstag. Er checkte noch ein weiteres mal, wer zu- und abgesagt hatte, die meisten kamen. Dann überlegte er sich, ob er Bobs Geschenk schon früher überreichen wollte oder normal an der Party. Aus Fairness Justus gegenüber entschied er sich für die zweite Option. Er fühlte sich schlecht, da sie Justus in letzter Zeit irgendwie ausschlossen.

Schnell schüttelte er den Gedanken ab, er konzentrierte sich wieder auf die Party Planung. Sie lenkte ihn gut von seinen Familien Problemen ab und würde Bob extrem freuen.

Die Tür öffnete sich und Peter ließ vor Schreck fast sein Handy fallen.
„Bo- Bob! Du bist schon wieder da! Hatte irgendwie gedacht es dauert länger."
Bob runzelte die Stirn.
„Stör ich?"
„Du doch nie."
„Richtige Antwort."
Bob setzte sich neben Peter.
„Duuu Booob.", druckste Peter herum.
„Hm?", er blickte ihn fragend an.
„Ich habe mir nh Unterhose von dir geliehen, habe hier ja nicht wirklich Klamotten. Ist das schlimm?"
Bob lachte laut auf, bis er bemerkte, dass Peter das ernst meinte.
„Peter, du warst wortwörtlich in mir drin. Glaub mir wenn ich dir sage, dass das nichts macht."

Peter lief kurz rot an und nickte dann. Für einen Moment schwiegen beide. Bob fing erneut das Gespräch an.
„Schau mal, was ich hier hab."
Feierlich überreichte er die Karte.

Michael Grey - Designer
310 **********
Modelabel & Model Agentur", murmelte Peter beim lesen.

„Für mich? Wie...?"
„Ich habe dir doch von dem Foto erzählt. Naja, ein Mann der das College mit seiner Tochter besucht hat fand das Foto toll und ist zufällig Designer. Aber ruf da einfach mal an, also wenn du Lust hast. Genaueres weiß ich nicht."

„Wow.", flüsterte Peter.

                                                                                            Na ihr? Schon zwei Updates am selben tag? Ich bin hier wie Speedy Gonzales. Nein, es ist lediglich die Entschuldigung dafür, dass davor etwas länger nichts mehr kam...
Ich wollte mich mal ganz herzlich für eure Kommentare immer bedanken! Die motivieren mich schon extrem. Ich liebe es ja, eure Reaktionen auf die Geschichte am Rand zu lesen, entertaining pur!!

??? | Der Gegner im NetzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt