Kapitel 7

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zurück in der Gegenwart in Lians Angeberauto

Liv versuchte Lian zum Aussteigen zu bewegen, damit er ihr mit dem Bein half. Alleine konnte sie dieses Angeberauto nicht verlassen, aber Lian schien sie nicht zu hören und in Gedanken zu sein. Augenrollend und seufzend rüttelte Liv mit aller Kraft an seinem Fahrersitz, sodass Lian geschockt zusammenzuckte und sich verwundert umdrehte.

„Was ist?"

„Hilf mir bitte raus!"

Sie hob auffordernd und ungeduldig ihre Augenbrauen. Lian stieg schweigend aus und öffnete vorsichtig die Tür. Er zog sie heraus und nahm sie schließlich auf den Arm. Liv versuchte zu ignorieren, dass sein Gesicht dem ihren so nah war, was ihr mehr oder weniger gut gelang. Lian bewegte sich nicht und Liv konnte seinen intensiven Blick auf ihr spüren.

„Was ist? Mir ist kalt, bring mich endlich rein."

„Es tut mir leid wie es damals zwischen uns geendet hat. Wir hätten uns wenigstens im Guten trennen können."

Liv blickte ihn verwirrt an. Wie kam er plötzlich auf das Thema? Sie hatte so lange gebraucht damit abzuschließen und jetzt wühlte er alles wieder auf.

„Ist doch egal, ich will nicht darüber reden. Bring mich jetzt bitte rein."

Liv versuchte dem Thema aus dem Weg zu gehen. Zu ihrem Glück setzte er sich endlich in Bewegung und ging mit ihr auf dem Arm in Richtung Haus. Für Lian schien das Thema jedoch noch nicht beendet zu sein.

„Nur damit du es weißt, ich hatte nie was und habe auch nichts mit Paula angefangen. Um ehrlich zu sein, hatte ich seit dir keine feste Freundin mehr."

Liv runzelte die Stirn. Diese Information verwunderte sie. Er hatte allen Ernstes keine Freundin mehr seid ihr? Das war über fünf Jahre her... Lian sah noch immer ziemlich gut aus, wenn nicht sogar noch besser, falls das überhaupt möglich war.

„Wirklich keine? Nicht mal eine für so zwischendurch?"

Lian blieb stehen und schaute ihr nun direkt in die Augen. Seine Augen waren ein wenig dunkler als damals und das Blau hatte seinen Glanz verloren. Allgemein fiel ihr jetzt auf wie erschöpft und k.o er aussah.

„Deine letzten Worte damals zu mir haben mich ziemlich verletzt und mich zum Nachdenken angeregt und naja, ich wollte nicht mehr so sein."

Liv wusste noch nicht ob sie ihm glauben sollte, aber er schien tatsächlich aufrichtig zu sein.

„Okay."

Schweigend gingen sie zum Haus und kurz bevor Livs Mutter die Tür öffnete ließ Lian sie herunter.

„Da bist du ja, Schatz. Ich habe mir schon Sorgen gemacht. Komm schnell rein, es ist viel zu kalt draußen."

Lian stand ein wenig verloren vor der Tür und lächelte verhalten.

„Hi Lian, du darfst natürlich auch reinkommen." Helena zog ihn an seinem Pulli mit ins Haus, da seine Jacke noch immer über Livs Schulter lag. Im Haus duftete es nach selbstgebackenen Keksen und Liv musste sich zusammenreißen, sie hasste diesen Geruch und nicht selten wurde ihr davon sogar übel. Sie humpelte und sie hielt sich stützend an Lian fest. Erst jetzt fiel es ihrer Mutter auf.

„Was ist passiert? Und warum seid ihr überhaupt zusammen gekommen?"

Lian berichtete kurz was passiert war und Helena schüttelte immer wieder den Kopf.

„Du und dein Sturkopf! Einfach unglaublich! Kannst ja wirklich dankbar sein, dass Lian dich gefunden hat!" Ihre Mutter belehrte sie, doch Liv wehrte sich und schmiss Lian seine Jacke entgegen.

LIVIAN - Riskante LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt