Das war eine so richtige, richtig beschissene Nacht, ich habe kaum ein Auge zu bekommen und wenn dann bin ich direkt wieder aufgeschreckt.
Dieses Rudel macht mich wahnsinnig.
Es ist zum Haare raufen.
Aber ich bin zu einem Entschluss gekommen, ich werde weiter ziehen, leider konnte ich das aber nicht sofort, ich musste erst noch etwas durchhalten und mehr Geld sparen, ich konnte nicht schon wieder in eine Stadt verschwinden und das mit keinem einzigen Cent in der Tasche.
Deswegen stehe ich nun hier, auf der Arbeit.
Das Wetter ist heute echt scheiße, es ist immer wieder am Regnen, was meine Laune natürlich nicht besser macht, aber was solls.
Meine Füße sind schon vor einer guten Stunde komplett nass geworden, also pitschte ich hier über den Hof und versuche mich abzulenken.
Was heute echt schwer ist, denn, wir haben nicht so viel zu tun, wegen dem schlechten Wetter, bleiben die Kunden aus, Neuware gibt es erst die nächsten Tage, also heißt es, sich von einer kleinen Aufgabe zur nächsten vor zu trödeln, bis der Feierabend ruft.
Was ich Beruflich mache? Also, ich hab mir einen Beruf ausgesucht, in dem man nicht mit Wölfen in Kontakt kommt, denn diese Arbeiten auch ganz normal unter den Menschen, aber haha, ein Wolf liebt zwar die Natur über alles, aber ums verrecken, würde er nicht im eigenen Garten etwas tun, dafür lassen sie sich meist Menschen kommen, die das übernehmen.
Deswegen habe ich mich, als ich hierher kam, in der abgelegensten Gärtnerei beworben, die hier zu finden war, na gut, die Menschen besuchen sie natürlich zur Genüge, aber so weit von jedem Rudel entfernt, kommt hier natürlich kein Wolf hin.
Mir gefiel die Arbeit hier, ich war an der Luft und hatte meine Ruhe, bekam mein Geld und Urlaub, wenn ich ihn brauchte.
Ich hatte mir also gerade eine Karre voller Pflanzen zusammengesucht, die ich ausputzen wollte, da fuhr ein Auto vor.
Endlich mal ein Kunde, dachte ich und befreite meine Hände schon aus den Handschuhen.
Aber natürlich, wie sollte es anders kommen, ich meine, ich habs ja eben heraufbeschworen, als ich es euch erzählt habe, stiegen 2 Männer aus dem Wagen.
Die Windböen, die in dem Moment kamen, signalisierten mir Werwölfe.
Na geil, ganz großes Kino.
"Danke Mondgöttin", flüsterte ich genervt, in den Himmel hoch.
Natürlich kamen sie hierher, sie hatten ihr Rudelhaus fast fertig und suchten die nächstgelegene Gärtnerei auf und die Gärten machen zu lassen.
Ich kam nicht umhin, die Augen zu verdrehen. Das ist doch alles ein schlechter scherz.
Als die beiden näher kamen, stieg die Panik in mir hoch, sie durften nicht raus bekommen, dass ich ein Wolf bin. Ich suchte verzweifelt in meiner Umgebung nach etwas, das meinen Geruch überdecken könnte, nur was?
Panisch blickte ich suchend durch Pflanzen.
Ah! Er stach mir direkt in die Augen, seine schönen pinken und fusseligen Blüten, waren gerade der Hingucker und, recht beliebt bei den Kunden, die Blätter hingegen ließen sogar die Menschen würgen. Das Teil stinkt abartig, gerade als Wolf war das nicht leicht zu ertragen, er sollte also meine Rettung sein.
Ich lief zu ihm hin und pflückte mir die schon gelb werdenden Blätter ab, rieb sie einmal und steckte sie mir in die Taschen, ich könnte direkt los kotzen, ehrlich. Der Losbaum, oder im Latein, Clerodendrum, ist mir das widerlichste, was ich jemals riechen musste, selbst mit Waschpaste wird man den Geruch kaum wieder los. Zur Sicherheit nahm ich mir noch mal ein paar Zusatzblätter und, als Tarnung, lief ich mit einem der Pflanzen über den Hof und stelle ihn woanders hin.
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Flucht der Wölfin
WerewolfHey, ich bin Cara, 25 Jahre alt, ein Werwolf. Ich bin seit 7 Jahren alleine auf der Flucht. In einer Gegend, in der es keine Werwölfe gibt, habe ich mich niedergelassen. Ein ruhiges Leben, genau das will ich, ohne Werwölfe. Aber nein, die Siedeln si...