Kapitel 11.

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Wir liefen eine ganze Weile nur still vor uns her, ich bemerkte, dass die vier anfangs keine Ahnung hatten, wo wir lang müssen, also zeigte ich den Weg.

Silvan war immer auf meiner Höhe, ich denke er hat immer noch Angst, dass ich wieder weglaufen könnte, aber nicht jetzt, direkt, ich wollte ihm eine Chance geben, auch wenn ich echt keine Ahnung hatte, wie die beiden sich das vorgestellt hatten. Und genau das mussten wir vorher noch klären, ich würde nicht ohne einen plan, einen verdammt guten plan, in dieses Rudel laufen, das geht gar nicht, das wäre selbstmord. Und dafür war ich definitiv nicht bereit.

Die Sonne stand schon recht tief, ich war doch überrascht, dass keiner eine Pause machen wollte, scheinbar hatte ich mich in den vier Wölfen doch ein klein wenig geirrt. 

Mit einem Mal musste ich mich von den anderen abwenden, ich drehte ab, lief wieder einige Meter zurück. Was Silvan absolut erschreckte, er konnte gar nicht so schnell reagieren, wie ich es kürzlich gemacht hatte. Doch Kaleb reagierte geistesgegenwärtig, er war direkt bei mir und versuchte mich aufzuhalten.

"Was wird das?" "Wir sind fast da!” "Willst du doch wieder davon laufen", knurrte er mir entgegen.

"Bitte Cara, nicht" tauchte Silvan neben mir auf, nachdem ich mich vor Kaleb aufgebaut hatte, die anderen beiden blieben weiter im Hintergrund, ich denke, dass sie erst einmal auf der Hut vor mir sind.

"Ich will nicht weglaufen", verteidigte ich mich.

"Und warum machst du dann einfach kehrt?" ich wurde von allen vieren eingekreist, sie glaubten mir wohl nicht, na klasse, wie nervig, aber verständlich, ich war ja selber schuld, im geiste musste ich die Augen verdrehen, aber mehr über mich selbst, als über die vier Werwölfe.

"Da Vorne ist eure Rudel Grenze, ich überquere diese bestimmt nicht ohne einen Plan!!" knurrte nun ich allen vieren entgegen, dass sie mich so einkreisen, macht mich ein wenig aggressiv.

Alle guckten in die Richtung, in die ich mit meiner Schnauze gezeigt habe. Haben Sie das nicht bemerkt? Waren sie so unaufmerksam? Ich bin erschüttert, das kann doch nicht wahr sein.

"Das kann doch nicht euer ernst sein, hat keiner von euch etwas mitbekommen? Sind eure Nasen defekt oder sowas? "Ich hätte euch ja sonst wo hinführen können." Ich bin nun sichtlich geschockt und verwirrt von mir. Worauf waren sie denn so fixiert, dass sie kein Stück mitbekommen haben, das wir uns der Grenze näherten? Unglaublich, da fällt einem nichts mehr ein.

Bei den Blicken, die sich die vier zuwerfen, war ich mir sicher, sie unterhalten sich und ich denke, es wäre besser, da nicht zu lauschen, weil, egal wie ich reagieren würde, auf ihr Gespräch, es wäre nicht zu unterdrücken.

"Du hast recht, wir waren unaufmerksam, wir haben nicht auf unsere Umgebung geachtet, tut mir leid" Silvan hat bei den Worten wirklich den Dackelblick drauf, so kann ich ihm wirklich nicht böse sein, awwww.

Ich versuchte mit einem kräftigen Kopfschütteln, wieder Herrin meiner Sinne zu werden und vor allem die meines Verstandes, was in Silvan seiner Gegenwart gerne mal zu Mus wird.

"Also, was genau ist der Plan?" ich starrte Silvan direkt in die Augen "Und ich will kein, vielleicht, möglich, wir könnten es so versuchen, oder sonst solch eine Ausrede hören, ich will einen festen plan, meine Herren"

Wieder tauschten Silvan und Kaleb Blicke aus. Noch einmal und ich lausche doch.

Dieses Gefühlschaos is verdammt anstregend, in einer Senkunde kann ich Silvan um den Hals fallen in der nächsten, ihn den Arsch bis zu den Ohren aufreißen, weil er meine Geduld wirklich auf die Probe stellt. grrrrr.

"Na gut, ich hab mir das so vorgestellt, wir versuchen dein Aussehen ein wenig zu verändern, auch wenn sich alles in mir dagegen wehrt auch nur ne kleinigkeit an dir zu verändern, muss ich gestehen" es wirkte als wenn Silvan rot wird, kann ein Werwolf in seiner Wolfs form rot im Gesicht werden? Fragen über Fragen.

"Deine Augenfarbe mit Kontaktlinsen zu ändern sollte schon mal helfen und, natürlich ganz wichtig, du darfst dich vor keinem im Rudel Verwandeln, wir vier sind die einzigen die dein Geheimnis kennen, aber das sollte dir schon klar sein, du bist ja ein Profi im verbergen"

"Ja genau ein Profi, deswegen stehe ich jetzt hier mit euch, fast im dunkeln, vor einer fremden Rudel Grenze" himmel da tropfte etwas zu viel Sarkasmus aus meinen Worten, das war nicht ganz so hart beabsichtigt, ich hasse den Umgang mit anderen Lebewesen, zumindest mit denen man Reden muss.

"Aber Silvan, wo willst du um die Uhrzeit noch Kontaktlinsen her bekommen?" warf nun Kaleb ein. Und damit hatte er recht, dafür war es nun doch etwas zu spät.

"Wir schicken Julian und Ruben vor zu den anderen, die erzählen das wir zurück sind, währenddessen schleichen wir wieder in mein Haus, mit Cara, wenn die beiden bei den anderen sind kommt uns keiner suchen" er wirkte euphorisch, als wenn das der perfekte plan sei. Zumindest weiß ich nun, wie die anderen beiden heißen, ich weiß zwar noch nicht wer, wer, von den beiden ist, aber das bekomme ich auch noch in Erfahrung.

"Was soll das denn für ein Mist sein?" Wieso sollte uns keiner suchen? Wir beide wären die, die zu den anderen laufen um Bericht zu erstatten und, nicht Julian und Ruben, ich glaub die Hormone machen dein Hirn löchrig Silvan" faszinierend in welchem ton Kaleb mit Silvan reden darf, bei bei Silvan seiner stellung, aber nicht mein Ding, er hatte leider total recht mit seinen worten, das war absoluter Quatsch, denn Silvan da vorschlägt.

"Wieso gehen wir dann nicht mit ihr zusammen über die Grenze und bringen sie zu dir nach Hause, Silvan?" warf nun der Wolf ein, den ich als erstes außer Gefecht gesetzt hatte. Ich würde sagen, das ist ein Julian? oder? hm

Silvan hingegen knurrte nur. Oh kommt da diese Mate Eifersucht von der ich viel gehört habe? uiuiui, es wird spannend, bleiben sie dran.

"Meint ihr nicht, es könnte zu gefährlich sein, sie direkt ins Haus des Alphas zu bringen?" warf nun, wenn ich richtig liege, Ruben ein.

"Natürlich ist das riskant, aber ich denke, gerade im Haus des Alphas vermutet das keiner." Kaleb hatte nicht ganz unrecht, man könnte mich so übersehen, welcher fremde Wolf ist schon so doof und, geht direkt zum Alpha nach Hause geht? Ja richtig, ich!

Mein Herz fängt immer stärker an zu schlagen, das ist doch reiner Selbstmord. Wie bescheuert bin ich eigentlich? Ich laufe mein Leben lang vor genau den Alphas davon, jedes Rudel kennt meine Familie, ich hab nicht mal ne Ahnung, ob nicht Silvan sein Vater der Alpha ist, der nicht meine Familie umgebracht hat?

Ich bekomme gleich einen Herzstillstand, die Panik kommt immer weiter hervor, meine Atmung wird stoßweise.
Ich bin so Dumm, so absolut Dumm.

Ich bin einfach nur mit ihnen mitgelaufen, ohne vorher weitere sachen zu fragen, wie blind und dumm kann man sein? Dieses scheiß Ding mit den Seelenverwandten.

Ich versuchte meine Panik unter kontrolle zu bekommen, als ich spürte wie Silvan sich neben mich stelle und, seinen warmen Körper an meinen drückte, seine Schnauze an meiner Wange lang streifend.
Punkt für ihn, das ist schön und beruhigt mich wirklich. achja, is das nicht toll, ich laufe lachend in die Kreissäge. Ein hoch auf die Mate verbindung.

"Du musst dir keine Sorgen machen, Cara" "Ich werde dich beschützen" "Dir wird nicht passieren, wir bekommen das locker hin" "Ich werde alles für dich möglich machen" wollte Silvan mich weiter beruhigen.

Es waren verdammt schnulzige worte, eigentlich hätte ich davon würgereiz bekommen müssen, Romantik war so gar nicht mein Ding, aber es war trotzdem Herzerwährmend, sowas zu hören.

"Na gut, wenn ihr es verkackt, zeige ich euch, wie es ist, den Arsch aufgerissen zu bekommen, verstanden?" richtete ich meine letzten Worte an die vier Wölfe, denen ich  scheinbar echt mein Leben überließ.

Alle nickten, was als Wolf etwas suspekt aussah.

"Komm"

1314 Wörter

Flucht der WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt