Kapitel 13.

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Da standen wir jetzt, in Silvan seinem Zimmer. Ruben und Julian auf dem Sofa, Kaleb lehnte an einem Schreibtisch und Silvan stand vor mir. Ich stand mit hochgezogener Augenbraue vor ihm, kochend vor Wut. Gleichzeitig fasziniert und schockiert, was diese Mate Verbindung mit einem anstellt.

"Ach, das ist mir egal, ich will nun wissen, wie es weitergehen soll?" sprach ich zu allen und warf theatralisch die Arme in die Luft.

Silvan stieß hörbar die Luft aus seiner Lunge, ich würde fast noch einmal nachhaken, biss aber die Zähne zusammen.

"Ja da fragst du was Gutes, das würde ich auch gerne wissen, vor allem wieso wir dich hier verstecken müssen, wenn du doch die Mate unseres zukünftigen Alpha bist?" Ich erschrak bei der Frage von Julian.

Ja, das war eine gute frage, aber ich konnte ihnen nicht die Wahrheit erzählen, nicht allen, es reicht das Silvan und Kaleb schon einiges wissen. Silvan scheint den dreien ja ziemlich vertrauen, aber das bedeutet nicht, dass ich es auch kann.

Noch während ich in meinen Gedanken am Grübeln war, ergriff Silvan das Wort.

"Ihre Familie stammt aus keinem befreundeten Rudel, leider ist sie ein Opfer der Kämpfe, der Rudel im Norden, weswegen sie eigentlich auf der Flucht ist, ich möchte meinem Vater noch nichts von ihr erzählen, erst wenn ich weiß, wie er zu ihrem alten Rudel steht"

Wow, das erklärt das Grundgerüst meines Lebens, aber erzählt keine Details, super, gut gerettet, ohne eine gigantische Geschichte zu erfinden. Ich hätte fast geklatscht, aber dann hätte ich mich selbst in die Scheiße geritten.

Einfach lächeln und winken. Also nickte ich nur zustimmend.

Julian und Ruben guckten sich an und wieder zu uns, fragende Blicke, dann ein Nicken, sie ließen es also erst einmal so stehen. Erleichterung machte sich in mir breit.

Ich zuckte zusammen als Silvan seine Hand auf meine Schulter legte, "Komm setz dich" er wies mich in richtung Bett, ich setzte mich auf die Bettkante, ich machte einfach mit, ich hasste es eigentlich wenn mir einer vorschreibt was ich machen soll.

Kaleb stand auf "Ich geh uns allen mal was zum Trinken holen". Und zack war er aus der Tür verschwunden, die Silvan direkt wieder abschloss. Ein wenig fühlte ich mich wie eine Gefangene, meine gewohnte Freiheit war nun futsch. Ob ich all das noch bereuen werde?

"Heute werden wir uns erst einmal ausruhen und, morgen gucken wir, wie wir dich aus dem Zimmer bekommen, sprich wir verkleiden dich erst einmal" versuchte Silvan mir seinen Plan zu erklären und mich zu beruhigen, aber das war weder ein Plan noch etwas beruhigendes. Nervös rieb ich meine Finger.

"Wir sind alle erschöpft und, du kannst uns vertrauen, dir wird keiner etwas tun, auch wenn wir nicht direkt allen erzählen können wer du bist" Silvan nahm meine Hände in seine, das fühlte sich angenehm warm an und, bescherte mir einen angenehme Gänsehaut, das beruhigte einen jetzt wirklich, verdammte Mate sache.

"Ist okay", brachte ich nicht mehr hervor.

An der Tür klopfte es, was mich zucken ließ, meine Güte, wann bin ich denn so schreckhaft geworden? 

"Das ist nur Kaleb", meinte Silvan, als er meine Hände losließ, um zur Tür zu gehen. 

Sofort fühlte es sich kalt an, bitterkalt, dabei hatte er sich keine vier Meter von mir entfernt.

Durch die Tür kam Kaleb, mit einem großen Korb, es sah aus, als wenn er Picknicken will.

"So ich hab uns was aus der Küche geholt, wir essen und dann wird sich ausgeruht, das war viel Lauferei die letzten Tage und, euch zwei hat sie ganz schön verprügelt" mit den Worten stellte Kaleb den Korb auf den Tisch am Sofa ab und, warf Julian und Ruben einen provozierenden Blick zu, aber mit einem fetten grinsen im Gesicht.

Flucht der WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt