Kapitel 4.

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So standen wir hier, ein Wolf, ein nackter Mann mit Decke um den Unterleib und, meine Wenigkeit an mein Auto gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt, angepisst und wartend auf eine Antwort.

Die Luft war angespannt, ich musste den Wolf im Auge behalten, er wirkte als wenn er nur auf einen Befehl warten würde mich anzuspringen, ich gehe davon aus dass die beiden sich über Gedanken unterhalten, ich könnte mich da einfach mit einklinken ohne das sie es merken, aber dazu hatte ich gerade gar keine lust, ich wollte nur weg von ihnen.

"Also?" fragte ich noch einmal und zog dabei eine Augenbraue nach oben, um das ganze nochmal zu unterstreichen.

"Du hast uns vorhin getäuscht", stellte er fest.

"Ach? Wirklich? "Da kommst du jetzt darauf?" erwiderte ich gereizt und zog dabei beide Augenbrauen nach oben, damit meine Augen den Sarkasmus noch mal betonten.

"Wieso?" fragte er etwas irritiert.

"Ist das nicht eigentlich offensichtlich?" jetzt war ich etwas irritiert, dafür aber noch genervter als eh schon, musste ich denen jetzt solch offensichtlichen Sachen erklären?

Er schüttelt nur kurz, mit dem Kopf, was seine schönen Haare etwas durch die gegend schwingen ließ, verdammt er war so heiß.

Okay Cara, zurück in das hier und jetzt, bleib bei der Sache, auch wenn da ein so verdammt heißer Kerl steht, der nur deine Decke trägt, seinen total durchtrainierten körper vor dir präsentiert, musst du nun aufpassen was du sagst.

"Euch ist sicher schon aufgefallen, dass es hier keine Rudel gibt, oder?" Ich halte mich von Werwölfen fern, so weit ich nur kann, ich Wohne hier seit Jahren, ohne einem von euch begegnet sein zu müssen und, dann taucht ihr hier auf, baut euer Rudelhaus und beschlagnahmt diese Land und, meint nun es gehört euch, das kotzt mich so derbe an" okay meine Wut konnte ich jetzt nicht so gut zügeln und meine Worte, klagen total bitter.

Kann mir aber auch egal sein, was sie von mir halten, ich würde das ganze hier eh nur noch kurz weitermachen und dann heißt es auf nimmer wiedersehen Werwölfe.

"Wir hatten vorher die Gegend erkundet, es gab keine Spuren von anderen Werwölfen, also haben wir uns hier niedergelassen, da kannst du uns nun keine Vorwürfe machen." Aber meine Frage hast du damit nicht beantwortet", grinste er mir entgegen.

Sein pelziger Kumpel knurrte mich von der seite an, "zu erst solltest du deinen Freund zurück pfeifen und, Bello brav neben dir sitz machen lassen, ich kann es nicht leiden, wenn er versucht sich hinter mich zu schleichen" gab ich ihnen biestig zu verstehen, während mein Blick beim letzten teil zu dem Wolf wanderte.

"Haha, Bello, der ist süß, den merke ich mir", lachte er mir entgegen.

Ich schaute ihm nur Finster entgegen, rührte mich aber keinen Millimeter, ich lehne hier und warte.

"Sie hat recht Kaleb, lass den Blödsinn" Kaleb hieß der dunkelhaarige also.

Ich schaute dem Wolf tief in die Augen, zuckte nicht, er musste wissen, dass ich mich nicht unterwerfen würde.

Er schnaubte und drehte sich dann weg, ging aber an seinem Kumpel vorbei in den Wald hinein.

"Bist du ein Werwolf?" Mit dieser Frage holte er mich aus meinen Gedanken zurück.

"Nein" brachte ich unter zusammen gebissenen Zähnen hervor. Ich durfte nicht alles offenlegen, was mich betraf, ich musste wachsam bleiben und abwägen, wie viel Zeit mir nun noch zur Flucht blieb.

"Du hast aber Verwandte, die sie welche sind?" im Hintergrund hörte ich das knacken und brechen von Knochen, oh nein, er verwandelt sich auch zurück.

Genervt stief ich die Luft aus meinen Lungen "sowas in der richtung" 

Er brummte kurz, "du weißt über uns Bescheid?"

"Offensichtlich, oder?" blaffte ich ihn an, das war mir so langsam zu dumm, es nervte.

"Entschuldige, so war das nicht gemeint" sein Blick bittet ernsthaft um Verzeihung, ich hätte fast gelacht.

Und schon kam ein weiterer nackter Mann in mein Sichtfeld, Kaleb war also wieder in menschlicher Form.

Sichtlich genervt, drehte ich mich wieder um und holte eine zweite Decke aus dem Auto und, warf sie Kaleb zu, dieser zwinkerte mir ernsthaft zu.

Ich würde ihm am Liebsten den arsch aufreißen, für diese nummer.

Immer schön ruhig bleiben Cara. Du hast es fast geschafft.

"Ja, wie ihr merkt weiß ich über Wölfe bescheid, ich will aber absolut nichts mit euch zu tun haben, ihr braucht euch keine sorgen machen, bis zur nächsten Hitze bin ich verschwunden" fuck, was hab ich da gerade gesagt? Ja, es war nicht falsch zu sagen, dass Wölfe mir gestohlen bleiben können, aber das war mit der kommenden Hitze zu viel.

"Hitze"? "Du weißt also sehr gut Bescheid, wenn dir bewusst ist, dass sie bald kommen wird", lachte mir der inzwischen zum Glück etwas bekleidete Kaleb ins Gesicht.

"Selbstverständlich, weiß ich darüber bescheid, das ist die Zeit, in der man euch ganz besonder aus dem Weg gehen muss" blaffte ich ihn an, ich konnte nicht mehr still am Auto lehnen, ich stieß mich ab und fing an, mit den Händen rum zu fuchteln, meine angespanntheit ließ sich nicht mehr bändigen.

Die beiden Werwölfe standen nur da und, schauten sich meine Reaktion an. Ich gehe davon aus, dass sie sich über Gedanken unterhalten.

Fliege ich nun auf? Nehmen Sie mich mit? Sollte ich weglaufen? Ich konnte mich nicht richtig konzentrieren, ich roch immer noch die Pflanze, sie betäubte einen.

Der Himmel zog sich zu und ein Wind kam auf.

Dieser kam aus Richtung der Werwölfe und er traf mich wie ein Blitzschlag, ich habe diesen Geruch vorher gar nicht richtig wahrgenommen, er wurde so vom Losbaum überdeckt, dass ich blind dafür war.

Noch eine Windböe, ich schaute in die richtung der beiden Werwölfe und, sprach wie automatisch "das kann nicht Wahr sein, das muss ein scherz sein"

Ich muss hier weg! Jetzt! Ich drehte mich auf den Absatz um.

Die beiden schauten mich weiter an: "Was kann nicht wahr sein?" wollte der Blonde wissen, sein Name war mir noch immer unbekannt.

"Ich gehe jetzt, ich, ich muss nach Hause, ich, ich will diesen Geruch loswerden, den, ja, den können auch Menschen riechen und, der ist echt nicht angenehm" stammelte ich vor mich hin, ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, ich hatte absolute Panik.

Kurz bevor ich einstieg, wandte ich mich noch mal an die Werwölfe "Ich werde gehen, lasst mich, bitte, bis dahin einfach in ruhe, ihr werdet keine Probleme mit mir haben" und ich stieg ins Auto, startete den Motor und fuhr los, ich ließ die beiden einfach so stehen, sie schauten mir hinterher, aber ließen mich wirklich abziehen.

Im Auto wartete ich noch einen Moment, bis ich meinen Gedanken freien Lauf ließ, "Ist das dein Scheiß ernst?" Willst du mich ganz fertig machen, Mondgöttin? Einer der beiden ist mein Mate!! "Das kann nicht dein Ernst sein", fluchte ich vor mich hin.

Kurz darauf holte ich Luft, während ich den Rest der Strecke schweigend vor mir hin nach Hause fuhr.

1150 Wörter

Flucht der WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt