Kapitel 10.

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Ich hatte die Nacht einige Alpträume, die mich immer wieder wach werden ließen, ich hatte noch immer Angst vor dem Plan der Beiden.

Kurz bevor die Sonne aufging, war ich endgültig wach, keine chance mehr, weiter zu schlafen, Silvan und Kaleb schliefen noch, sie hatten sich wirklich anstrengen müssen, mich zu verfolgen und vor allem einholen zu können, da brauchte man ruhe. Ihre beiden Freunde waren immer noch nicht erwacht, was mir klar war, denn ich hielt sie im Schlaf, nur eine Gehirnerschütterung war mir zu unsicher, also legte ich so etwas wie einen Zauber auf sie, weil auch wenn ich nicht mehr in der nähe war, konnte meine Gehirnwäsche weiter funktionieren, ich konnte sogar bestimmen wie lange es anhalten sollte, dazu war meine Mutter nie in der Lage, ich hatte also nicht die selben Fähigkeiten wie sie. Es betrübt mich, wenn ich an meine Eltern denke, die Bilder ihres Todes kamen mir wieder in den Kopf, grauenvolle Bilder, eingebrannt in meinen Kopf, ich kann das Blut quasi noch riechen...

Ich stand auf, zu meiner Erleichterung schlief Silvan weiter, ich hoffte noch eine Weile.

Innerlich wollte ich die Chance nutzen und fliehen, aber ich hatte es ihnen schon schwer gemacht und, ganz ehrlich? Ich war müde, ich will nicht mehr weglaufen.

Ich stand auf, streckte mich und hielt die Nase in den Wind. Ja, da war es, ein Gewässer war in der Nähe, perfekt, ich hatte das Bedürfnis mich zu erfrischen. Immer noch meinen Rucksack auf dem Rücken, machte ich mich nun auf zum frischen Wasser, es war ein ca 5 Minütiger Fußmarsch, also nicht weit. Am kleinen See angekommen, staunte ich nicht schlecht, damit hatte ich hier nicht gerechnet, so völlig unberührt von Menschen einen so schönen See zu finden, das Wasser war recht klar, die Böschung nicht zu groß, eine schöne große Trauerweide rundete das Bild ab, es war friedlich hier, die Enten machten bisher keine Anstalten vor mir zu fliehen.

Ich ließ meine Knochen knacken, ich wollte mich abkühlen, den Kopf frei bekommen und, das musste in Menschlicher form sein. Beim Zurückverwandeln rutschte mir mein Rucksack runter, ich ließ ihn einfach liegen. Als ich den ersten Fuß ins kühle Wasser hielt, durchfuhr mich ein Schauer, es war nicht eiskalt, aber kühler schon, es wurde ja auch langsam Herbst und ich war echt am Glühen. Langsam stieg ich ins Wasser, das Ufer war perfekt um einfach ruhig hinein zu laufen. So trieb ich nun ruhig im Wasser, die Sonne die langsam über die Trauerweide hinaus schien, ließ das Wasser funkeln, ein schöner Anblick.

Die Enten, die aufstiegen und weg flogen, rissen mich aus meiner Trance.

Irgendwie hatte ich ja schon damit gerechnet, denn da stand Silvan in seiner Wolfsform und beobachtete mich. 

Ein Lachen konnte ich mir nun wirklich nicht verkneifen, das war sowas von klar. Er rührte sich kein Stück, starrte einfach nur in meine Richtung.

Als Reaktion auf sein Starren, tauchte ich unter, mir war bewusst, dass er mich trotzdem noch sehen konnte, ich war nicht tief genug, damit das Wasser trübe genug war. Aber ich hatte mich noch nie geschämt, ich meine ehrlich als Werwolf war das eh so ne Sache, wir mussten uns ja jedes Mal ausziehen um uns zu verwandeln und wieder als Mensch hatte man auch keine Klamotten, es war also was ganz normales für uns.

Beim Auftauchen war Silvan verschwunden, er stand nicht mehr am Ufer.

Dann platschte es hinter mir, ich drehte mich schnell um im Wasser um zu sehen was es war, da tauchte Silvan in seiner Menschlichen Form vor mir auf und, wie nicht anders zu erwarten, war ich direkt von seinem Antlitz verzaubert, seine blauen Augen, die Haare die ihm nun nass am Kopf klebten und, wie das Wasser an im Abperlte. 

Mein Körper ist so ein scheiß Verräter. Ich reagierte viel zu stark auf diesen absolut heißen Mann, okay, stopp, nicht sabbern.

Auf der Stelle tauchte ich unter, mein Körper fühlte sich an, als würde er in Flammen stehen, dieser Mann machte mich fertig.

Flucht der WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt