Kapitel 7.

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Hier saß ich nun, auf dem Schoß des Werwolfs, der mir von der Mondgöttin bestimmt worden ist, völlig hin und her gerissen. Mein Verstand will ihm den Hals umdrehen, um ihn zu verschrecken. Mein Herz will, dass sich unsere Lippen berühren. Das wäre aber der Kuss, der uns beide in den Abgrund ziehen würde.

Ich habe aber schon jeden Menschen um mich herum verloren, das darf mir nicht noch einmal passieren. 

Ich knurrte ihn weiter böse an und hielt ihn fest am Boden, er konnte versuchen, sich zu befreien, eine Chance dazu würde er aber nicht von mir bekommen.

"Ich will eine Chance von dir" kam ganz ruhig von ihm, sein Blick wanderte von meinen Augen zu meinem Lippen und wieder zurück, er führte wohl denselben Kampf im Inneren wie ich eben.

"Du bekommst die Chance, hier zu verschwinden, ohne Schaden zu nehmen", knurrte ich ihm ins Gesicht.

"Haha, du bist echt süß, wenn du versuchst, so ernst zu bleiben". Er lachte mir ernsthaft ins Gesicht, was erlaubte er sich?

Ich festigte meinen Griff um seine Hand, was ihn seinen Blick ändern ließ, er hat nicht damit gerechnet, dass ich noch fester zupacken könnte.

"Du bist wirklich stark, das muss ich dir lassen, für eine Wölfin, außerordentlich". seine Augen wanderten wieder von meinen Augen zu meinen Lippen. Das sollte er mal wagen, dann wäre er auf der Stelle tot.

"Verschwinde und lass mich in Ruhe", versuchte ich ihm nun eindringlich zu vermitteln, ohne meinen Griff wieder zu lockern, oder zu lösen, ich würde erst loslassen, wenn er mir sagte, er würde gehen.

Seine Augen guckten mir gefühlt tief in die Seele, seine Gesichtszüge wurden euch, nur ein kleines Grinsen blieb, was seine Grübchen betonte.

Durch seinen Blick wurde mein Herzschlag höher, ich befürchte es wird mir gleich aus der Brust springen.

Als Antwort versuchte ich zu knurren, was aber jetzt ganz traurig klang, was für ein gescheiterter Versuch, das war schon fast peinlich.

"Ich habe noch nie einen Wolf mit grünen Augen gesehen, sie sind wunderschön", sagte er mit einer unfassbaren Faszination in der Stimme.

"Das hier ist meine menschliche Form", gab ich kurz und knapp zurück.

"Ich weiß, deine Augen sind als Mensch und als Wolf wunderschön, dieses Grün habe ich noch nie gesehen", sagte er mit einer samtig weichen Stimmlage.

Mir schoss direkt wie Hitze in die Wangen, ich musste aussehen wie eine Tomate, das war ein so schönes Kompliment und doch war es mir peinlich.

Ohne es zu merken, ließ ich es locker, ich wollte weg von ihm, das wurde mir zu viel.

Er ließ mich einfach gewähren und ich kletterte von ihm runter, hielt ihm sogar meine Hand hin, um ihm aufzuhelfen. Ich weiß nicht, wieso ich so reagiere.

Er ergriff meine Hand und ich zog ihn wieder auf die Beine, "danke, welch ein Sinneswandel von dir"

"Übertreib es nicht", murmelte ich ihm entgegen.

"Ich weiß nicht, was du gesehen haben willst, aber ich bin kein Wolf mit grünen Augen", ja das war voll und ganz gelogen, das ist mir bewusst, aber ihr wisst schon, wieso ich das tue.

"Doch das warst du", strahlte er mir mit einem gigantischen Lächeln entgegen, er wusste, dass ich lüge.

"Es war kein anderer Wolf in meiner Nähe, du kannst mich gar nicht gesehen haben", blaffte ich ihn wieder an und drehte mein Gesicht weg, ich fühlte  mich nach seinem Kompliment immer noch wie eine Tomate.

Flucht der WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt