Kapitel 9.

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Ich lief und lief, keinen blassen Schimmer, wie lang und wie weit, ich wusste auch gerade nicht mehr wo ich überhaupt war. In welche Richtung lief ich eigentlich?

Irgendwann nahm ich meine Verfolger nicht mehr wahr, scheinbar hatte ich sie angelegt.

Oh Himmel um meinem Herzen herum zog sich alles zusammen, es war furchtbar, dass ich so mit Silvan umgehen musste, ich konnte seinen Schmerz gleich mit spüren, ich musste ihm das Herz gebrochen haben, aber..ich..ich musste doch..?

Bei all dem Schmerz in meinem Inneren fing ich an zu Zweifeln, ob das wirklich so richtig war? Natürlich war es nicht richtig, er war mein Mate und eigentlich ging man so nicht mit seinem Seelenverwandten um, aber ich musste ihn einfach fernhalten, auch wenn alles in mir mich zurück zu ihm zog.

Und noch ehe ich den Gedanken zu Ende gedacht habe, knallte ich mit Volldampf in einen Wolf, wir gingen beide zu Boden und rollten eine ganze Weile über den Boden.

Es war einer der beiden, die ich nicht kenne, die Silvan und Kaleb begleiten.

Wir rappeln uns beide wieder auf, ich versuchte so schnell es für mich möglich war, in Angriffsposition zu kommen, was nach dem Aufprall aber nicht leicht war. Es sah aber so aus, als wenn es dem anderen Wolf auch so ging, naja was macht der Trottel auch so ne scheiß Aktion?

Als wir uns endlich gegenüberstanden, trafen auch die anderen drei ein. Ganz klasse, ich werde sie auch nie los.

Der zweite, den ich nicht kannte, versuchte, sich hinter mich zu schleichen, aber nicht mit mir, als ob man das nicht merken würde.

Ich drehte mich um und griff ihn direkt an, was alle überraschte, offensichtlich hat keiner damit gerechnet, dass ich mich doch mal wehren würde, statt immer nur wegzulaufen.

Ich erwischte ihn gezielt an seinem Hinterbein, packte es, riss es ihm weg und warf ihn damit zu boden, ich passte aber auf das ich ihn nicht wirklich verletzte, ich wollte ihn nur Ohnmächtig bekommen, damit mich einer weniger an meiner flucht hinderte. Und zu meinem, scheinbar endlich mal vorhandenen Glück, klappte mein Plan, er blieb am Boden liegen.

Nun knurrte mich aber Kaleb an und kam mit fletschenden Zähnen auf mich zu, genauso wie der andere unbekannte Wolf, dieser würde mein nächstes Ziel sein, zuerst die kleinen ausschalten. "Bleib ruhig Kaleb, er ist nicht verletzt, nur Ohnmächtig, ich will keinen von euch was tun" versuchte ich ihn zu beruhigen, denn scheinbar fand er den Vorfall nicht so gut, wie ich.

Kaleb sprang zähnefletschend auf mich zu, ich wich aus, nutzte die Chance und ging mit derselben Strategie auf den zweiten unbekannten Wolf zu und schaffte es, ihn genauso außer Gefecht zu setzen. Wuhuuu, super, zwei weniger, ich kam meiner Flucht wieder näher...ja meiner Flucht...

Ich machte einen Fehler, ich ließ Kaleb aus den Augen, dieser nun noch deutlich angepisster, griff mich an. Er verfehlte mich aber. Dank meiner Kräfte, war ich für Kaleb verschwunden, nicht an der Stelle, an der er mich angreifen wollte. Was ihn und Silvan sichtlich verwirrte, ich hatte zwar nur Kaleb beeinflusst, aber Silvan verstand nicht wieso Kaleb mich um fast 2 Meter verfehlte, beide wusste nicht, dass ich in Kaleb seinem Kopf war und ihn Manipulierte, ihm ein falsches Bild in die Gedanken setzte, aber genau das rettete mich und verfluchte mich zur ewigen Flucht. Die Gabe meiner Familie war das eindringen in anderer Köpfe und diese zu Manipulieren, so wie immer wir es wollten, wir konnten Bilder erschaffen, Erinnerungen löschen, ganze Identitäten verändern, bei jedem Lebewesen, hinzu kam wenn wir hoch genug in der Rangfolge waren, konnten wir auch teilweise Sachen mit unseren Gedanken bewegen, Telekinese. Und das wollten die anderen Werwölfe haben.

"Kaleb hör auf" ertönte es von Silvan in unserer aller Köpfe.

Silvan trat nun vor zu uns, Kaleb hielt augenblicklich inne. Zum Glück wollte ich ihm nicht weh tun .

Flucht der WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt