Kapitel 3.

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Als ich vom Hof meiner Arbeit rollte, schaute ich noch einmal zum Kundenparkplatz, dort sah ich noch das Auto der Werwölfe stehen, aber die beiden waren nicht zu erblicken.

Das ist gerade nicht mein Problem, sollen sie doch meine Kollegin mit weiteren Fragen belangen.

Ich musste nach Hause und erst einmal runterkommen, das ganze war total aufwühlend, meine schlimmsten Ängste sind heute wahr geworden, ich bin so lange weggelaufen und dann tauchen sie einfach so hier auf, sogar auf meiner Arbeit.

Ich denke, ich muss noch schneller weiterziehen, als ich es geplant habe, der Tag heute hat mir gezeigt, wie sehr die Zeit drängt.

Ich machte mir auf der Fahrt nach Hause ein paar gedankliche Notizen, was ich nun alles für meine Weiterreise brauchte, auf meinem Heimweg fuhr ich Langstrecken, so etwa 30 Minuten, mir kam nur selten ein anderes Auto entgegen.

Als meine Strecke durch den Wald ging, kurz vor meinem Zuhause, bemerkte ich sie.

Zwei große Wölfe, sie liefen auf Höhe meines Wagens und guckten ständig zu mir rüber.

Na klasse, die beiden verfolgten mich, ich musste mich zusammenreißen nicht direkt zu ihnen rüber zu gucken, sie sollten nicht sehen das ich sie bemerkt habe, das würde ihnen nur beweisen, das ich kein Mensch war, auch wenn ein Mensch sie sehen könnte, wenn sie etwas weiter an den rand des Waldes kommen würden, aber so weit wie sie im Wald liefen, konnte man sie nur mit den Augen eines Wolfes erkennen.

Ich versuchte stur nach vorne zu gucken, was verdammt schwer war und, hart an meinen Nerven zerrte.

Ich konnte ihre Blicke auf mir Spüren, es war verdammt riskant was die beiden da machten, man könnte sie entdecken, was wäre das für ein tumult, wenn es heißt, hier laufen Wölfe rum, riesen Wölfe.

Bisher hat das Rudel es gut geheim gehalten, es gab noch keine bekannten Sichtungen. Aber die beiden wollten es wohl wissen.

Sie gingen scheinbar wirklich davon aus, dass ich kein einfacher Mensch war, sonst wäre es zu riskant, wenn ich mein Mensch wäre, würde man denke ich ausflippen bei dem Anblick der beiden.

Ich fuhr tiefer in den Wald, denn mein Zuhause war im Wald, ich hatte da eine kleine Hütte bezogen, da war ich alleine und keiner störte mich, wenn ich mich verwandelte, was ich ausgesprochen gerne mache. Nur seit die Werwölfe hier waren, musste ich das leider sehr kurz und selten halten, was meine miese Laune förderte.

Ich konnte die beiden im Rückspiegel sehen, sie waren nicht mehr gleich auf mit meinem Wagen, nun liefen sie leicht versetzt hinter mir her, sogar einmal kurz direkt über die Straße hinter meinem Auto her, sie wollten, dass ich sie sehe. Sie folgten mir nicht nur, sie forderten mich auf.

hm, was tue ich jetzt? Weiter fahren und so tun, als wenn ich nichts mitbekommen habe? Oder halte ich an und stelle mich den Zwein?

Was schwer wird, denn sie sind Wölfe, ich kann mich zwar mit in ihre Köpfe einklinken und mit ihnen reden, aber das würde zeigen, dass ich mehr Wolf bin als die beiden wahrscheinlich denken.

Und wie sollte ich ihnen gegenüber treten?

Ich kann ja wohl schlecht aus dem Auto steigen und die Hände in die Hosentaschen stecken und locker da stehen bleiben.

Sie wissen, dass ich über Werwölfe Bescheid weiß, sonst würden sie nicht so eine Nummer hier abziehen.

Aber wie viel ahnen sie?

Erst jetzt merke ich, dass ich das Auto langsam ausrollen lasse, hier im Wald war eh nie jemand anderes, also konnte ich eigentlich auch mitten auf der Straße stehen bleiben, trotzdem entschied ich mich, in einen kleinen Trampelpfad abzubiegen, mein Auto passte da gerade so rein.

Ich hielt an, zog die Handbremse an und machte das Auto aus.

Tief ein und ausatmen Cara, das darfst du jetzt auf keinen Fall verbocken.

Das kostet dich sonst dein Leben, oder ?

Würde ich sie töten? Um mich zu schützen?

Möglicherweise wäre das nicht das erste Mal, dass das passiert wäre.

Ich bin vor 3 Jahren mal entdeckt worden, damals war ich mit einer Freundin in eine andere Stadt gefahren, wir waren feiern, ich dachte ich hätte mich ausreichend geschützt, das man mich nicht so einfach riechen konnte, aber das war nicht so, mich spürten damals 2 junge Werwölfe auf, sie drängten mich in eine kleine Gasse und wollten wissen woher ich war, welches mein Rudel war usw, ich hatte nicht mitbekommen das ich mich in einem fremden Territorium befand, leider wurde das den beiden zum verhängnis, als sie mich mitnehmen wollten, ich tötete sie, wie? Das bleiben meine Alpträume.

Ich sah die beiden Wölfe nun deutlich im Rückspiegel, sie fixierten mich, unsere Blicke trafen sich.

Der eine gehörte den schwarzen Wölfen an, er hatte rote Augen, aber sein Fell war gemischt von Grautönen.

Der andere hat gelbe Augen, sein Fell war braun und mit grau gemischt.

Wie die meisten Wölfe waren sie gemischt, was anderes hatte ich nicht erwartet, obwohl der schwarze Wolf nur sehr wenig grau war.

Ich holte noch einmal tief Luft, sammelte mich und stieg aus.

Als ich die Tür zu machte und mich umdrehte, sahen mich beide Wölfe starr an. 

Ich konnte ihre Miene nicht deuten, ich war total aus der Übung.

Ich ging um mein kleines Auto und, ja so wie es eben sagte, lehnte ich mich an und steckte die Hände in die Hosentaschen, ganz ohne darüber nachzudenken, und meinen Blick versuchte ich ausdruckslos zu halten.

Was verdammt schwer war, denn in mir tobt das pure Chaos.

"Was wollt ihr?" fragte ich die beiden mit ausdrucksloser Miene.

Der eine schnaubte nur, ich hatte keinen Schimmer, was er mir damit sagen wollte.

"Warum verfolgt ihr mich?"

Ein leichtes Knurren war zu vernehmen.

"Ihr zwei wisst schon, dass das eine ziemlich einseitige Konversation ist?" Nun musste ich etwas lachen. Das waren ja zwei ganz helle Wölfchen.

Der schwarze Wolf ging einen Schritt zurück, dann konnte ich hören, wie seine Knochen knacken.

Na ganz prima, der verwandelt sich einfach zurück, ich hatte gehofft, dass sie einfach abhauen würden. Ich hielt meinen Blick auf den braunen Wolf, ich stand nicht drauf, anderen Wölfen beim Verwandeln zuzusehen.

Nachdem es still wurde, stieß ich mich vom Auto ab und öffnete den Kofferraum, der braune Wolf lies ein Knurren von sich, was mich aber nicht störte.

Ich nahm eine Decke aus dem Kofferraum, drehte mich um und, konnte dem blonden Werwolf, direkt in die augen schauen, ja in die Augen, na gut, ich ließ meinen Blick kurz über seinen Körper gleiten, das konnte man gar nicht verhindern und, hallo, war er heiß. Jetzt nicht das Sabbern anfangen, Cara, bleib bei der Sache, das hier ist echt ne ernste Angelegenheit.

Ich warf ihm die Decke zu, er fing sie natürlich ohne Probleme auf und schaute mich mit einem Grinsen an.

"So ist es dir also auch nicht recht?" fragte er und legte sich die Decke um den Körper.

Seine Stimme vibrierte durch meinen ganzen Körper, hrrr.

"Ich halte nicht viel davon, ernste gespräche mit Nackten Wölfen zu führen" und dabei hob ich eine augenbrauen, eigentlich war es schade das er sich bedeckte, zumindest sein Oberkörper war noch frei, was mich wieder zwang ihn anzusehen. Natürlich entging das keinem, der blonde lachte, während der Wolf schnaubte.

"Was wollt ihr?" fragte ich nun erneut, jetzt sollte ich ja mal eine Antwort bekommen.

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Flucht der WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt