Kapitel 10: Die Zeichnung

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„Nein!"

„Wieso nicht, du warst doch die, die dafür war, etwas zu machen. Und ich hab eine brillante Idee, um ein wenig Zeit zu vertreiben, aber du bist dagegen."

Stur blickte ich ihn an. Dieser Horst hat mich ernsthaft gefragt, ob ich nun eine Zeichnung von ihm in meinem Notizbuch anfertigen könnte!

„Was spricht dagegen? Du hast vorhin gesagt, dass du vielbeschäftigt bist und deshalb keine Zeichnung von mir gemalt hast. Aber jetzt hast du den ganzen Tag Zeit, willst du nicht."

Ok, der Spast vor mir hat Recht.. Und jetzt wo wir wirklich so viel Zeit hatten..

„Ok, aber sobald ich mitkriege, dass auch nur eine einzige Person aufwacht, wirst du mich davor nicht abhalten aufzustehen und abzuhauen, Deal?" Ich hielt ihm meine ausgestreckte Hand, die er sofort ergriff.

„Deal."

Wir liefen schweigend weiter, doch mir lag noch eine Frage auf der Zunge.

„Wieso bist du so scharf darauf, dass ich dich zeichne? Etwa wegen dein viel zu aufgeblasenem Ego?"

„Naja das auch.. Ich find die Vorstellung einfach schön wie mein Gesicht für immer in deinem Buch bleibt." Prüfend blickte ich ihn von der Seite an, um mich zu vergewissern, dass er auch wirklich die Wahrheit sagte. Aber seine Mimik blieb unverändert und er schaute weiterhin stur nach vorne.

„Wenn es so ist.. wie wärs wenn du auch mich zeichnen würdest. Ich finde die Vorstellung auch schön für immer auf einem losen Blatt eingerahmt zu sein.", sagte ich und er blickte mich trotzig von der Seite an.

„Du weißt ganz genau, dass ich nicht mal halb so gut zeichnen kann wie du."

„Mir doch egal, die Vorstellung reicht mir vollkommen. Und ist das nicht bei Badboys so ein Klischee, dass sie so ein unbekanntes Talent haben?" Warte.. dass habe ich doch nicht ernsthaft gesagt.... oder??

Innerlich gab ich mir ein zehnfachen Facepalm. Kann ich nicht einfach mal die Klappe halten, oder beim Reden wenigstens nachdenken?! Sofort lächelte er und blickte mich amüsiert an.

„Unbekanntes Talent bei Badboys, aha."

„Jaja mach dich schön lustig, aber wenn ich dich zeichnen soll, dann du mich auch."

Missmutig nickte er dann und ich freute mich. Wir kamen in unserem Zimmer an und ich kramte meine Zeichenuntensilien hervor. Ich drückte ihm ein Blatt und ein Bleistift in die Hände, während ich mich an einem anderen Bleistift vergreife.

Ich setzte mich an mein Tisch und blickte ihn von der Seite an, um sein Gesicht wirklich gut ein zu prägen. Ich zeichnete mir Hilfslinien, um ein grobe Kopfform zu erhalten. Da bemerkte ich, wie Mattheo nun auch konzentriert auf sein Blatt schaute und mit dem Bleistift anfing darauf zu malen. Auf einmal blickte er nach vorne, geradewegs in meine Augen. Da flatterte etwas in meinem Bauch auf. Sag mal was war das. Doch etwa keine...Schmetterlinge..

Nein unmöglich! Wir teilen uns lediglich ein Zimmer, mehr war da nicht!!

Ich blickte sofort wieder an mein Blatt um mein Bild fortzusetzen. Langsam ging ich an die Augen, sodass ich ein paar Hilfslinien wegradieren konnte. Wie soll ich denn das schönste an seinem Gesicht denn zeichnen?? Nach langer Zeit und paar Nervenaufreibenden Minuten schaffte ich es halbwegs und fing somit an seine Nase zu zeichnen. Dabei spürte ich ab und zu seinen Blick auf mir, welchen er aber wieder schnell auf sein Bild wendete. Nach der Zeit nahm das Blatt vor mir auch langsam Gestalt an, bis schon sein ganzes Gesicht darauf zierte. Jetzt nun die süßen Löckchen.

His Hazel EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt