His Hazel Eyes

Kapitel 9: Morgenstress und Missverständnisse

Ich schlummerte wie ein kleines Baby, als dieses altbekannte Geräusch mich aus meinem liebevollem Schlaf quälte.

Ring..Ring..Ring..Ring..

„Grace!!", schrie nun Mattheo, nachdem er ebenfalls erbarmungslos von seinem Schlaf geweckt wurde.

„Gestern war ich dran mit ausschalten, heute machst du aus.", nuschelte ich in mein Kissen hinein.

Ich hörte wie er fluchte, doch durch das Poltern auf dem Boden, wusste ich, dass er aufgestanden war. Er machte meinen Wecker aus und ich stellte mich darauf ein, dass er sich nun wieder zurück in sein Bett legte, aber er tat dies überraschenderweise nicht.

„Steh nun auf, kein Bock jetzt auch noch Anschiss von dieser Botanik-Omi zu kriegen.", sagte er mit einer super heißen, kehligen Morgenstimme. Er meinte mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit Professor Sprout, da nun Kräuterkunde auf unserem Stundenplan stand.

Mit einem Murren drehte ich mich mit dem Rücken zu ihm, um weiter zu schlafen.

„Geh doch einfach ohne mich, Professor Sprout wird auch ohne meine Anwesenheit unterrichten können."

Ab da an hat Riddle seine Hoffnung mich Wachzuhalten aufgegeben, denn dem Klamottenrascheln nach zu urteilen, zieht er sich gerade um. Meinerseits kein Problem, solange er ruhig ist.

Ich bin glaub ich in dem Moment eingeschlafen, denn ab dann verblassen meine Erinnerungen für einen kurzen Augenblick. Schätzungsweise drei Minuten waren vergangen, als sich plötzlich ein Arm um meine Kniekehlen schlang, während der andere Arm meinen Rücken abstütze. Ich erwachte und quiekte sofort erschrocken auf und strampelte wie ein Baby wild mit den Beinen rum, um mich aus der Umklammerung zu lösen, nur um zu Erkennen das es sinnlos war. Ich ließ es und öffnete schmerzvoll meine Augen, um zu sehen, wie man mich in das Badezimmer trug.

„Kannst du dein Gesicht waschen, oder soll ich das auch für dich übernehmen?", sagte Mattheo wütend, doch ich konnte etwas leicht amüsiertes in seiner Stimme raushören. Ich murmelte ein leises ,Mhm', damit dieser Vollhonk seine Griffel von mir wegnahm.

Warte müsste ich nicht wütend auf ihn sein?!?!

Als er mich langsam zu Boden ließ, damit ich wieder den harten Boden unter mir spürte, rappelte ich mich schnell auf um ihn böse anzufunkeln.

„Wie kannst du es wagen, mich einfach aus dem Bett zu fischen, als wäre ich ein Gegenstand! Ich wäre, wohl oder übel, selber in der Lage gewesen, um aufzustehen!"

Trotzig, wie ein bockiges Kleinkind, verschränkte ich meine Arme vor der Brust und guckte ihn patzig an. Jetzt hielt er mich bestimmt wie ein fünfjähriges Kind, welchem man zur Strafe sein Lieblingsspielzeug weggenommen hatte. In meinem Fall, war das aber kein Spielzeug, sondern mein Schlaf.

„Ach echt? Es sah echt nicht so aus, als ob du aufstehen würdest. Zudem du auch noch weggenickt bist.", sagte er lächelnd und zog eine Augenbraue in die Höhe.

„Jaja schon gut, du hast Recht, jetzt geh raus, ich soll mich ja fertig machen." Ich gab mich geschlagen und scheuchte ihm aus dem Bad. Ich schloss die Tür und gab mir nun etwas mehr Mühe mit meinem Aussehen, als gestern. Ich wusch mir mein Gesicht mit etwas Reinigungsschaum, putzte mir die Zähne, kämpfte gegen mein schwarzes, glattes Haar, welches sich nicht kämmen wollte. Nach einiger Zeit konnte mein Kamm ohne störrische Knoten durch mein Haar schweben. Ich ließ sie einfach offen und cremte dann mein Gesicht mit einer Feuchtigkeitscreme ein, sodass meine Haut auch schön glänzte und pflegte danach meine Lippen mit einem Lippenbalsam. Ich hielt nie sonderlich viel von Make-Up, außer bei störrisch großen Pickeln, Riesen Augenringen oder bei wichtigen Veranstaltungen meiner Eltern, aber das waren ja Ausnahmefälle. Fertig war mein Gesicht, weshalb ich mich nun meiner Kleidung widmete. Ich habe wegen gestern Abend meine Kleidung einfach im Bad liegen lassen, weshalb ich in sie einfach rein schlüpfen konnte, anstatt mir neue aus meinem Kleiderschrank zu holen. Und Voìla fertig war mein Aussehen für den heutigen Tag.