Style

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Lizzie

Mit Niall zu skypen ist einfach nicht dasselbe wie ihn persönlich zu sehen und auch zu spüren. Wenn ich ehrlich bin, vermisse ich auch sehr das Körperliche zwischen uns, denn darin waren wir schon immer gut. Auch als wir uns noch nicht mochten, waren wir körperlich von Anfang an perfekt füreinander, und er hat mir gezeigt, wie gut es sich anfühlen kann, mit jemandem zu schlafen. Das fehlt mir jetzt unheimlich.

Die kleinen Berührungen, die mir eine Gänsehaut bereiten, wie er mich ansieht, bevor er mich küsst, oder wie genau dieses Küssen mich alles vergessen lässt und mich in Brand setzt, so dass ich nicht genug bekommen kann. Noch vor ein paar Monaten hätte ich das nicht für möglich gehalten, weil ich so etwas vorher nicht kannte, aber mit Niall ist alles anders. Er hat meine ganze Welt auf den Kopf gestellt, ohne es zu merken.

Zu gerne wäre ich mit Sophia nach Südamerika geflogen, als sie beschlossen hat, um ihre Beziehung mit Liam zu kämpfen und ihm hinterhergeflogen ist. Aber ich kann hier gerade nicht weg, da ich mich auf meinen Abschluss konzentrieren muss, genau wie Eleanor. Es ist zum Verrücktwerden, sowohl positiv als auch negativ, denn ihn zu vermissen macht mich produktiver bei der Arbeit, was gut ist, aber die Sehnsucht ist groß. Auch wenn ich es ihm nie direkt sagen oder ihm zum Vorwurf machen würde, denn das ist sein Leben und es ist okay für mich. Aber der Sex fehlt mir einfach, um es beim Namen zu nennen, denn so konnte ich ihm immer zeigen, was ich fühle, außer wenn ich einen Song schreibe, da kann ich es auch.

„Sweets, hörst du mir überhaupt zu?", fragt Niall und ich schrecke aus meinen Gedanken hoch. „Was? Sorry. Ich ... war woanders", gestehe ich, und meine Wangen beginnen heiß zu werden, was ihn zum Lachen bringt. „Wo warst du denn, weil dein Blick sehr verträumt war?", meint er lachend, und mir wird noch heißer, ohne es zu wollen, wenn ich bedenke, was ich gerade im Kopf hatte. Ich kann Niall jetzt nicht sagen, dass ich den Sex vermisse, wie oberflächlich wäre das denn. „Nicht so wichtig", sage ich schnell, und da wird er erst recht hellhörig. „Jetzt sag schon oder muss ich raten? Denn dein Gesicht spricht, glaube ich, eh schon Bände. Das könnte interessant werden", erklärt er, und ich versuche verzweifelt, nach einer Ausrede zu suchen, als es sturmklingelt, und ich kurz Gott danke, bevor ich mich frage, wer das wohl ist.

Die Person scheint dringend in die Wohnung zu wollen. Vielleicht ist es ja George, denn seit der Sache mit Jonathan und unserem Vater habe ich nichts mehr von ihm gehört, obwohl ich es mehrmals bei ihm versucht habe. „Wer ist das? Doch wohl nicht dein Vater, oder? So wie die Person klingelt?", fragt Niall alarmiert, und plötzlich weiß ich nicht, ob ich noch dankbar für das Klingeln bin.

Die Idee, dass es mein Vater sein könnte, ist mir noch gar nicht gekommen, da ich mich hier in der Wohnung so sicher und zuhause fühle, auch weil ich alles mit Niall in Verbindung bringe. Er gibt mir immer das Gefühl von Sicherheit, ohne viel zu tun, und wenn er da ist, habe ich auch keine Albträume von früher. Wenn ich bedenke, wie oft ich früher wach geworden bin, und mit Niall fast nie. Jetzt, wo er weg ist, werde ich manchmal wach, aber dann nehme ich mir ein T-Shirt von ihm, ziehe es an, und es ist wieder alles gut. Er ist mein Anker oder Fels, wie man es auch sehen will. „Keine Ahnung. Ich nehme dich mal mit zur Türe. Zur Sicherheit", sage ich und erhebe mich mit dem Laptop.

Dann stoppt das Klingeln, aber dafür haut kurze Zeit später jemand gegen die Wohnungstür, wie auch immer die Person schon ins Haus gekommen ist. „Lizzie, mach die Türe nicht auf", kommt es dann ernst und dringlich von Niall, aber ich erwidere: „Vielleicht ist es ja George", und ich höre Niall unzufrieden knurren, als ich weitergehe und vor der Türe stehen bleibe. Die Türe hat einen Spion, zum Glück, und ich schaue durch. Als ich sehe, wer vor der Türe steht, fällt mir fast der Laptop vor Schreck hin.

Dann reiße ich die Türe auf und blicke in Taylors blaue, aber verzweifelte Augen. „Was machst du denn hier und woher weißt du, wo ich wohne?", platze ich direkt heraus, und von Niall kommt nur überrascht: „Taylor?". „Hey Lizzie und Niall, wie es aussieht. Ed hat mir verraten, wo ich dich finde, denn ich brauche deine Hilfe, da er selber keine Zeit hat. Du musst mir helfen, da ich keinen guten Song mehr hinbekomme. Ed und ich dachten, da bist du bestimmt die richtige Person für. Also sorry Niall, aber ich muss dir jetzt deine Freundin klauen", erklärt sie, und ich muss grinsen, weil Niall sich sofort lautstark beschwert.

You make me ... happilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt