Truly Madly Deeply

3 3 0
                                    

Lizzie

Die Sonne auf der Haut zu spüren, tut sehr gut, und endlich habe ich etwas Ruhe – nicht nur von der Arbeit, sondern auch von London und den Menschen, die dort leben. Seit ich zusammen mit Taylor und Harry bei Feiern abgelichtet wurde, habe ich keine Ruhe mehr vor der Presse oder Leuten, die Bilder mit mir machen wollen. Ich werde regelmäßig auf der Straße erkannt und angesprochen, um ein Bild zu machen, und die Presse verfolgt mich so extrem, dass ich kaum noch Privatsphäre habe und immer überlegen muss, was ich anziehen soll oder wie ich mich verhalten soll. Ich fühle mich wie im Zoo und verstehe nicht, warum die Leute so viel über mein Leben wissen und lesen wollen.

Die Menschen in Großbritannien haben plötzlich ein Rieseninteresse an mir, da ich mit Harry jetzt mehrmals auf der Titelseite war. Von dem besagten Abend, an dem wir mit Taylor feiern waren, sind immer mehr Bilder aufgetaucht – nicht nur die von draußen vor dem Club und aus dem Auto, nein, auch welche aus dem Club. Bilder, wie Taylor und Harry sich die Kante geben oder ich auf der Box tanze. Es ist so schlimm geworden, dass Harry mir, ohne zu fragen, einen Bodyguard zur Seite gestellt hat, weil er sich schuldig gefühlt hat. Er gibt sich die Schuld daran, dass sie uns erwischt und fotografiert haben, denn er hatte zu viel getrunken und deswegen nicht mehr aufgepasst.

Auch die Bilder von meiner Abschlussfeier an der Uni sind durch die Presse gegangen wie ein Lauffeuer. Man sagt mir nach, dass ich Taylor und Harry verkuppelt hätte. Was ich nicht habe, denn zwischen ihnen ist nichts gewesen und es wird auch nichts laufen. Sie haben sich nur gut verstanden an dem Abend und auch am nächsten Morgen, als beide einen Kater hatten. Es ist zum Verrücktwerden. Umso schöner ist es jetzt, nicht in London zu sein, sondern in einem Land, wo man mich nicht erkennt.

Gerade liege ich nämlich in der Sonne auf einem Boot, das die Jungs sich für einen freien Tag gemietet haben, um nicht gestört zu werden und die Seele baumeln zu lassen. Sophia, Eleanor und ich sind gestern in Barcelona gelandet und direkt ins Hotel gefahren, wo wir dann auf die Jungs gewartet haben. Ich war froh, als ich Niall endlich wieder live gesehen habe und nicht nur über einen doofen Bildschirm. Dementsprechend habe ich diese Nacht auch nicht viel geschlafen, weil Niall und ich beschäftigt waren, unser Wiedersehen zu feiern.

Was mich gestern allerdings schockiert hat, war, wie müde die Jungs aussehen. Wir haben sie erst nach ihrem Konzert zu Gesicht bekommen, und Niall sah so müde aus, wie ich ihn selten gesehen habe. Eigentlich strahlt er nach einem Konzert immer und ist mega aufgekratzt, aber diesmal sah er einfach nur fertig aus. Sie bräuchten alle dringend mehr Schlaf, und wenn man mich fragt, sollte Zayn mehr essen. Er ist sehr dünn, was man noch einmal gesehen hat, als er sein T-Shirt auf dem Boot ausgezogen hat. Ich habe das Gefühl, dass niemand so richtig auf die mentale Gesundheit von ihnen achtet, solange sie funktionieren. Es ist, als ob man nicht sehen will, dass sie vielleicht mal eine längere Pause zwischen den Touren bräuchten.

„Lizzie, wach auf, bevor du noch verbrennst. Du solltest dich noch einmal eincremen. So weiß, wie du bist, wird man fast blind, wenn man dich ansieht. Nur Niall toppt das noch", meint Sophia lachend und fürsorglich von der Liege neben mir, und ich öffne die Augen. Ich bin wirklich weiß und frage mich, warum es Sophia und Eleanor nicht sind, denn sie waren auch nur in England dieses Jahr – also keine Möglichkeit, braun zu werden. Trotzdem sind sie es.

„Warum seid ihr nicht auch so weiß wie ich?", will ich wissen, und jetzt lachen sie los. „Weil wir uns besser vorbereitet haben und auf die Sonnenbank gegangen sind, aber du hattest ja keine Zeit dafür, weil du arbeiten wolltest und immer im Studio warst", meint Eleanor, und ich sage anklagend: „Ich war nicht nur arbeiten, sondern habe dir auch beim Umzug geholfen, sodass jetzt schon alle Sachen von dir in London sind, statt in Manchester", und sehe sie beleidigt an, obwohl ich weiß, dass sie eigentlich recht haben. Aber durch die Arbeit hatte ich Ablenkung und habe Niall weniger vermisst.

You make me ... happilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt