••Mission with detours••

27 1 0
                                    

‼️spoiler warning‼️

Jimmy's Bar, 19:11

Die schwere Holztür mit den „Androiden und Hunde verboten"-Hinweisen gab ein dumpfes Knarren von sich, als Connor und du die Bar auf der Suche nach Hank betratet. Mindestens ein Dutzend Köpfe drehten sich zu euch um. Sofort kroch dir der Geruch von verschiedenen Alkoholsorten und ranzigem Fett aus der Fritteuse in die Nase. Obwohl die Neonröhren, die alte Arcade-Maschine und die Dekoration, welche zum Großteil aus amerikanischen Fähnchen bestand, der Kneipe einen modischen Beigeschmack verliehen, war das kein Ort, an dem du dich gerne aufhalten würdest - ganz im Gegenteil zu Hank.
Euch wurde ein neuer Abweichlerfall gemeldet, jedoch erschien Hank nicht wie vorgesehen auf dem Revier, also wurde euch aufgetragen, nach ihm zu suchen. Zum Tatort wurde vorübergehend ein Ersatzteam geschickt, allerdings ohne einen unterstützenden Androiden. Natürlich hattest du mehrfach versucht, ihn anzurufen, jedoch war die einzige Stimme, die vom anderen Ende der Leitung kam, Hanks Anrufbeantworter. Connor brachte die Idee an, dass er sich eventuell an seinem Rückzugsort des Vertrauens aufhalten könnte. Und da ward ihr nun. Normalerweise würde er ein Glas kalten Whiskey bei einem Spiel der Detroit Gears nicht abschlagen, doch kurioserweise konntet ihr Lieutenant Anderson auf keinem der bordeauxfarbenen Barhocker entdecken. Etwas ratlos ließt ihr die Blicke durch den Raum schweifen, wurdet dabei aber von einem pöbelnden Gast unterbrochen.
»Scheiß Androiden... können nicht mal lesen. Ich dachte die Bar ist 'ne androidenfreie Zone«, beklagte sich ein kahlköpfiger Mann und lallte ein wenig dabei. Du konntest einfach nicht verstehen, warum die pure Existenz von Connor ausreichte, um Menschen so zu verärgern.
»Für einen Androiden in Begleitung einer Polizistin gelten andere Maßstäbe, Sir. Ich versichere Ihnen, er wird Sie nicht belästigen«, besänftigtest du den Gast mit erhobenem Polizeidienstausweis. Als Detective musstest du schließlich keine Uniform tragen, was in erster Linie oft zu Missverständnissen führen konnte. Augenverdrehend nippte der Mann an seinem Bierglas und ließ von euch ab. Ihr saht euch noch einmal rasch um, doch auch auf der Toilette oder den anderen Sitzbänken war Hank nicht zu finden.
»Tja... anscheinend ist er nicht hier, Connor. Ich frage mal bei Jimmy nach, ob er was weiß.« Der Besitzer, der bis gerade eben eifrig in der lächerlich kleinen Küche Pommes frittiert hatte, sah dich etwas perplex an, als du mit dem RK800 am Tresen auftauchtest. Er konnte sich nur zu gut an den Androiden erinnern, denn schließlich war er es gewesen, der Hanks Getränk auf dem Boden ausgegossen hatte, damit ihn dieser zum Tatort von Carlos Ortiz begleitete. Du zeigtest auch ihm deinen Dienstausweis vor, bevor du nach Hank fragtest.
»Detroit Police, ich bin Detective Carter und das ist Connor. Wir suchen Hank Anderson, ein Stammkunde von Ihnen. War er heute zufällig hier oder wissen Sie, wo er sich gerade aufhält?« Der Barkeeper musterte dich mit subtil gehobenen Augenbrauen. Er war offensichtlich etwas amüsiert über die Tatsache, dass so eine zierliche junge Frau etwas mit seinem Stammkunden zu tun hatte, geschweige denn Detective war. »Ich weiß nicht, wo er ist. Vielleicht hat er sich 'ne neue Bar gesucht wo der  ihn nicht findet.« Mit einer Kopfbewegung nickte er in Connors Richtung und zog belustigt seine Mundwinkel an. Leicht genervt entwich dir ein Seufzen und du verabschiedetest dich. »Danke für die Auskunft. Einen schönen Abend noch.«
Die Bar war ein Reinfall gewesen. Frustriert ließt du die Tür hinter dir zufallen und tratst den Weg zum Auto an, doch dein Frust galt viel mehr den Kommentaren zu Connor, als der erfolglosen Suche nach Hank.
»Warum haben eigentlich alle irgendwas gegen dich? Es gibt doch überhaupt keinen Grund dafür«, beschwertest du dich aufgebracht, deine Augenbrauen zusammengezogen und die Hände zu Fäusten geformt.
»Regen Sie sich nicht auf, Detective. Derartige Kommentare und Beleidigungen haben keinen Einfluss auf mich«, versuchte Connor, dich zu beruhigen.
»Aber auf mich«, protestiertest du. »Ich weiß, dass du nicht wirklich fühlen kannst, aber es macht mich wütend, dass du so scheiße behandelt wirst. Du hast sowas einfach nicht verdient«, jammertest du schon fast.
»Ich danke Ihnen, dass Sie so freundlich mit mir umgehen. Sie sollten aber nicht vergessen, dass ich eine Maschine bin und manche Menschen eine negative Einstellung zu Technik besitzen«, verdeutlichte Connor. Es fiel dir dennoch schwer, das einfach so zu akzeptieren. Schließlich war er für dich mehr als nur ein elektronisches Gerät.
»Ich bin zuversichtlich, dass sich das in Zukunft bessern wird. Wir sollten uns nun weiter darauf konzentrieren, Lieutenant Anderson zu finden. Wie wäre es, wenn wir bei ihm zu Hause nachsehen?«, warf er ein.
»Einen Versuch ist es wert.«

machine to lover || Connor x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt