Kapitel 7

66 3 0
                                    

Die Bäckerei war klein, aber richtig gemütlich. Neben normalen Stühlen und Barhockern gab es auch Bänke und sogar Sitzkissen. An den Wänden hingen Lichterketten, die jedoch mitten am Tag nicht angeschaltet waren. Im Hintergrund liefen leise die neuesten Hits dieses Jahres und alles war sauber. In der Theke stapelten sich köstlich aussehende Gebäcke und belegte Brötchen und weiter hinten konnte ich einen Kühlschrank mit verschiedenen Säften und anderen Getränken sehen.

Wir holten uns was bei einer der beiden netten Verkäuferinnen und setzten uns an einen eher abseits gelegenen Tisch.

»Also, wie konntest du mich hören?« Kam Félix gleich zur Sache. »Ich äh naja ich hab das bloß erraten, du sahst so konzentriert aus und..« »Versuch nicht dich rauszureden, man konnte deutlich sehen wie schockiert du warst, als ich es ausgesprochen habe. Sag mir einfach wie.«

»Naja ich hab dich nicht gehört, nein wirklich ich habe kein Wort gehört, ich habe nur gespürt, dass du mit jemanden Kontakt aufgenommen hast. Sonst hätte ich ja merken müssen das du nur mit der Bäckerin sprichst.«

»Red weiter.« »Was soll ich denn da noch sagen?«

»Wie konntest du das spüren? Man kann nur hören was andere sagen, wenn sie wollen dass man es hört. Außerdem waren wir nicht in unserer Wolfsform und wir haben noch nicht mal eine Verbindung hergestellt. Das heißt du könntest nicht mal in Wolfsform mit mir reden.«

»Naja dasselbe könnte ich dich doch auch fragen, wie konntest du in deiner Menschenform mit jemanden über den Mindlink reden?«

»Das könntest du mich tatsächlich fragen, allerdings bist du nicht in der Position fragen zu stellen. Denk dran, dass ihr hier zu Gast seid. Noch habe ich Liam nichts davon gesagt, aber ich kann es jederzeit tun.«

»Okay okay, aber versprich mir bitte das du es dann niemandem sagst!« »Sorry, das kann ich nicht, ich muss es meinem Alpha und auch meinem Beta sagen, da gibt es keine Ausnahmen.«

»Wenigstens nicht meinen Rudelmitgliedern, außer Mason, der weiß das schon. Bitte.« »Wieso sollten sie es nicht wissen?« Ich blieb einfach still. Was sollte ich auch dazu sagen? Die Wahrheit konnte ich nicht sagen, lügen konnte ich aber auch nicht.

Er nickte. »Okay, ich verspreche es.« »Danke« »Na dann schieß mal los.« Ich sah zu Mason, der zuckte bloß mit den Schultern, nickte mir dann jedoch aufmunternd zu. »Okay, also das ist so. Ähm oh Gott wo soll ich bloß anfangen.« Ich überlegte kurz und legte los.

»Also, ich hatte gewisse Zeit für mich, in der ich nichts weiter zu tun hatte, also beschäftigte ich mich mit dem Mindlink. Ich testete meine Grenzen aus und habe manche überschritten. Heute scheint es jedoch so eine Art Durchbruch gegeben zu haben, denn ich kann jetzt irgendwie mehr als davor und deswegen habe ich gespürt das du mit irgendjemandem eine Verbindung eingehst. Glaub mir ich bin genauso überrascht wie du.«

»Du wurdest eingesperrt.« »Das hab ich nicht gesagt!« »Du streitest es aber nicht ab.« »Ich bestätige es aber auch nicht.« »Naja, jedenfalls bin ich nicht so überrascht wie du vielleicht denkst. Schließlich kann ich auch über den Mindlink kommunizieren, obwohl ich nicht in meiner Wolfsgestalt bin. Wie du ja schon gemerkt hast. Allerdings bin ich in so etwas nicht so fortgeschritten wie du.«

»Heißt das du kennst dich mit sowas aus?« fragte Mason. »Ein bisschen. Ich kann jederzeit Kontakt aufnehmen und anderen, mit denen ich schon öfters die Verbindung eingegangen bin, lauschen. Mehr aber nicht. Ich kenne noch ein paar andere die dasselbe können. Nelia jedoch scheint das alles zu überragen. Kannst du, Mason, das auch?« »Nein leider nicht, bin bloß der Standart.« Er grinste. »Sag sowas nicht.« Ich boxte ihm in die Seite.

»Du könntest ihm das beibringen, wusstest du das?« »Echt jetzt? Nein wusste ich nicht. Wahnsinn Mason ich kann dich zu nem Superkrieger machen! Also ich meine, einen noch besseren als bis jetzt.« Er lachte. »Das wär echt krass! Wie denn?« »Da gibt es keine wirklich regeln, zumindest kenne ich sie nicht. Wie du es ihm beibringst, müsst ihr schon selbst raus finden.«

»Aber zurück zum thema.« Félix schaute wieder ernst. »Was kannst du alles Nelia?«

Ich starrte zurück.

»Es tut mir leid, aber so sehr vertraue ich euch noch nicht.« teilte ich ihm schließlich mit. Er nickte. »Okay, wir kennen uns ja auch noch nicht lange. Finde ich ehrlich gesagt gut, dass du nicht gleich alles preisgibst. Wie können wir denn dein Vertrauen gewinnen?«

Ich sah zu Mason und zog fragend die Augenbrauen hoch. Der sah zu Félix und fragte »Können Nelia und ich bitte kurz unter vier Augen sprechen?« »Ja ist gut, ich red solang mit Fine, der Bäckerin. Kommt einfach raus wenn ihr fertig seid.«

Wir nickten und dankten ihm kurz. Dann ging er und wir waren endlich unter uns. Ich fiel Mason um den Hals. »Beschte dee sei lanm« »Was??« er lachte und wuschelte mir leicht durch die Haare. Ich ließ ihn los.

»Ich bin total überfordert. Das ist alles echt viel.« »Ja, ist es. Du meintest du hattest heute einen Durchbruch? Konnte ich dich deswegen hören?« »Ich glaube schon« »Wow«

Er sah mich total fasziniert an. Irgendwie so, als wäre ich eine für ausgestorben gehaltene Spezies. Du hast seltsame Gedanken Ich ging nicht weiter darauf ein und war einfach bloß froh in Ruhe mit Mason reden zu können.

Dann wurde es mir unangenehm.

Ich räusperte mich. »Mason? Bist du noch anwesend?« »Mh? Oh ja sorry« er kratzte sich verlegen am Kopf. »Bin irgendwie abgedriftet.«

»Also, was machen wir jetzt?« Er sah an die Decke. »Vielleicht sollten wir es ihm erzählen. Sie könnten uns doch helfen, meinst du nicht? Schließlich wollen die Frieden schließen, da werden sie uns doch nicht verraten oder egal sein lassen.« Ich nickte langsam. »Ich glaube, du hast recht.» »Natürlich hab ich recht.«

Wir redeten noch ein bisschen und ließen die Dinge ein wenig sacken, bevor wir rausgingen, um Félix nicht zu lange warten zu lassen.

Ich sah mich um konnte ihn aber nirgendwo sehen. »Wo ist er hin?« »Na da hinten. Brauchst du ein Fernglas? Warte ich frage kurz ob sie eins da haben« Ich schubste ihn.

Félix saß angelehnt an einem Baum und genoss sichtlich die Nachmittagssonne. Mason winkte und wir setzten uns zu ihm. Ich holte noch einmal tief Luft bevor ich anfing ihm alles zu erklären.

Hi there ihr lieben. Diesmal ging es schneller, allerdings ist jetzt nicht so viel passiert. Hoffe es gefällt euch trotzdem :)

Habt morgen einen guten Start in die Woche! 🌄

1074 Wörter

neue AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt