Kapitel 10

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»Den Friedensvertrag jedoch, den können sie vergessen. Vielleicht kann ich euch dadurch ja ein andermal irgendwie helfen.« sagte Liam, bevor er die Tür schloss.

Mason und ich zogen gleichzeitig scharf die Luft ein. Wir sahen uns entsetzt an. Wenn er das tat, war es ja wohl offensichtlich, dass wir Liam alles erzählt hatten.

Ich wollte gerade an die Tür klopfen um ihn umzustimmen, als Aiden hinter uns auftauchte. »Sagt bloß ihr wolltet beide zur selben Zeit aufs Klo und habt euch nur im Zimmer geirrt.« sagte er gefährlich leise.

Wieso hatte keiner von uns daran gedacht, dass sie uns von oben sehen könnten? Mir ist es sogar noch aufgefallen und ich hab es als praktisch empfunden, von oben alles im Blick zu haben.

Weil es extrem unwahrscheinlich ist, dass sie genau in dem Moment nach unten schauen, in dem ihr aus dem Zimmer kommt

Ich starrte Aiden schockiert an, während ich verzweifelt nach einer klugen Antwort suchte.

Sag ihm ihr habt Bedienstete gesucht weil euer Telefon nicht funktioniert hat und du irgendeine Sauerei gemacht hast und Mason... der äh

»Wir haben Liam gesucht, um zu fragen ob wir laufen gehen können.« behauptete Mason. Eigentlich ganz schlau, nur, dass wir erst Aiden hätten fragen müssen. Also erklärte ich schnell weiter »Wir wollten zuerst bei dir klopfen, aber wir wussten nicht mehr, was dein Zimmer war. Wir wollten nicht irgend jemanden stören.« »Denkt ihr ich bin dumm?«

Irgendwie ja schon - Nika!

»Wir hatten Liam beinahe soweit, zu unterschrieben, als er plötzlich meinte, dass wichtigeres nach ihm verlangt. Ich weiß, dass ihr damit etwas zu tun habt!«

»Haben wir nicht, wirklich! Félix hat auch irgendwas davon gesagt, dass jemand aus dem Rudel Eindringlinge gesehen hätte! Bestimmt musste Liam deswegen sofort los!« versuchte ich uns rauszureden. Doch ich konnte sehen das Aiden uns nicht glaubte. »Wieso sollte er euch solche Rudelangelegenheiten verraten? Was du sagst macht nicht mal Sinn. Was habt ihr ihnen erzählt? Habt ihr euch gegen uns verbündet? Vergesst es, wir gehen, in eure Falle tappe ich bestimmt nicht.«

Arian kam dazu, anscheinend hatte Aiden über den Mindlink gerufen. Gemeinsam zerrten sie uns zu unseren Zimmern. Ich wehrte mich nicht.

Kämpf doch! Ihr würdet sie bestimmt besiegen! - Nelia du weißt das man nicht seinen eigenen Alpha angreifen kann. Wenn man ihre Position in Frage stellt, muss man sie öffentlich herausfordern. Sonst kriegen sie nur ein paar blaue Flecken und der Rat kümmert sich darum, dass sie ihren Rang zurückerhalten. Und  wir landen vielleicht in irgendeinem Kerker oder so. - Dann forder sie doch heraus, sonst ändert sich nie etwas! Du kannst nicht von deinen Rudelmitgliedern erwarten etwas zu tun, was du dich selbst nicht traust. - Aber sie können doch nicht ein ganzes Rudel einsperren oder? - Es wird auch nicht ein ganzes Rudel zeitgleich auf die Idee kommen die Alphas anzugreifen!

Ich antwortete nicht darauf. Sie hatte ja Recht, aber es würde zwei zu eins stehen und außerdem hat noch nie ein weiblicher Werwolf einen Alpha herausgefordert.

Wir packten alle unsere Sachen und schlichen uns raus. Einer der Bediensteten entdeckte uns, doch Aiden schob uns einfach ins Auto und gab Gas.

~•~

Ich rannte durch einen dunklen Wald, sprang über alle möglichen Hindernisse und wagte es nicht mich umzusehen. Ich hörte, wie die Wölfe hinter mir knurrten und schnappten während sie immer mehr aufholten. Ich wollte mich verwandeln, wollte weglaufen, doch es ging nicht. Auch Nika konnte ich nicht mehr hören. Die Wölfe hatten mich eingeholt und sprangen mich an. Ich fiel. Vor mir stand Arian. Er grinste hämisch zu mir herunter. Hinter ihm stand Aiden und ich konnte die pure Wut in seinen Augen sehen. Ich fing an vor Angst zu zittern. Arian wurde wieder zum Wolf und fletschte seine Zähne. Ich schloss die Augen und bereitete mich auf den Schmerz vor.

~•~

Der Schmerz kam in Form einer harten Ohrfeige, die mich aus meinem Alptraum weckte. Ich musste unterwegs eingeschlafen sein, doch jetzt waren wir da. Ich blinzelte ins Licht, es war mittlerweile wieder früher morgen, als sich plötzlich die Autotür öffnete und ich rausfiel.

Hinter mir stieg Kenley aus und nach ihm Mason. Vor mir stand Aiden. Er zog mich hoch und mit sich ins Haus. Ich könnte noch sehen wie Lykan angelaufen kam und er mit Kenley auf Mason zuging. Dann war ich im Haus mit Aiden und Arian, die sofort anfingen, mich zu prügeln.

Ich ließ mich auf den Boden fallen und ließ es einfach geschehen. Wenn ich mich wehren würde, würde das es nur noch schlimmer machen. Auf einmal kam meine Mutter ins Zimmer gestürzt. Sie weinte und schluchzte »Eure Großeltern sind Tot! Sie hatten einen schlimmen Autounfall!« mehr bekam sie nicht raus und sie brach auf dem Boden zusammen.

Meine Brüder interessierte es nicht. Sie traten mich einfach weiter. Unsere Großeltern und sie hatten sich noch nie gut verstanden. Ich fing an zu weinen, denn im Gegensatz zu ihnen liebte ich die Eltern meiner Mutter, auch wenn ich sie schon lange nicht mehr gesehen habe.

Mein Vater kam dazu und versuchte meine Mutter zu trösten.

Nach einer Weile klingelte es. Meine Brüder hatten unsere Eltern wieder auf ihr Zimmer geschickt und abgesperrt. Ich lag auf dem Boden, unfähig mich zu bewegen.

Ich hörte, wie sie die Tür öffneten und dann eine fremde weibliche Stimme. »Guten Tag, ich heiße Kiara Leren und komme vom Amt. Wohnt Nelia Emerald hier? Ich muss mit ihr reden.«

Hallihallöchen👋
Hier ist das neue Kapitel, ich hoffe euch gefällt es!

Habt ihr kommen sehen, dass die Szene aus dem Prolog jetzt kommt?
Wie denkt ihr geht es weiter?

Bis hoffentlich bald und einen schönen Sonntag noch!❄️🍀

936 Wörter

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