What a feeling (Joko)

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Joko konnte nicht anders als zu starren. So viele gutaussehende Menschen um ihn herum, aber seine Wahrnehmung war nur auf eine Person fokussiert – Tunnelblick oder so.

Unfair. Niemand sollte so unverschämt gut aussehen beim Laufen. Das war so eine normale Tätigkeit, jedoch schaffte es Klaas immer, aus etwas Gewöhnlichem etwas Besonderes zu machen. So kitschig sich dies anhören mochte, es war die Wahrheit.

Und diese Wahrheit bereitete Joko im Moment ziemliche Probleme. Vielleicht stand das Ganze allerdings auch im Zusammenhang mit den paar Bier, die Joko schon getrunken hatte – runtergekippt, traf es wohl eher.

Ein Versuch, seine Gefühle zu ertränken, bevor sie ihm zum Verhängnis werden würden. Seine Berechnungen gingen nur leider nicht auf, sonst würde er ja jetzt wohl kaum aussehen wie ein sabbernder Emoji.

„Erde an Joko?" Eine Hand fuchtelte vor seinem Gesicht herum.

„Klaas! You made it!" Joko lachte laut – ein wenig zu laut womöglich, aus dem Augenwinkel sah er, wie sich einige Köpfe überrascht zu ihnen umdrehten.

Klaas musterte ihn, Kopf leicht zur Seite gelegt. Aus Angst, dass Klaas irgendwas in seinem Gesicht ablesen konnte, dass er irgendwas bemerkt hatte oder schlimmer bemerken würde, riss Joko ihn beinahe an sich und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Schläfe. So wie immer. Nichts Ungewöhnliches.

Nach einer Weile, in der sich die beiden noch immer fest im Arm hielten, räusperte sich Matthias neben Joko. Dieser machte jedoch keine Anstalten, sich zu bewegen – das Bier zeigte auch hier seine Wirkung. Joko hörte nichts, fühlte nichts, und nahm nichts anderes wahr – außer Klaas, in seinen Armen.

„Ihr beiden Süßen, wenn ihr nix dagegen habt, würde ich vorschlagen, dass wir reingehen. Mir ist nämlich kalt, ich krieg ja keine Kuscheleinheiten ab." Matthias' Stimme wirkte sehr weit entfernt und doch stand er direkt neben Joko.

Peinlich berührt lösten Joko und Klaas sich voneinander, sahen sich einen Moment lang an und folgten dann einem grinsenden Matthias Schweighöfer ins Warme.

Drinnen setzten sie sich an einen Tisch, versteckt weit hinten in der Bar. Joko neben Klaas, Matthias gegenüber. Die Stimmung noch nicht auf dem Höhepunkt, also signalisierte Joko einer Kellnerin, dass sie noch Bier benötigten.

„Let's get shitfaced."

Klaas' lonely danceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt