Es tut weh. Warum? Ganz klar: sie entscheidet sich „für" andere, entgegen ihres Wissens über die Wirkung ihrer Kontakte. Sie hätte einen wie mich haben können, von dem man behauptet, er sei zu gut für diese Welt. Aber sie wählte andere, die ihr vermeintliche Sicherheit boten. Sicherheit, auf Kosten des Umstandes, dass ihr ein Kontakt verwehrt bleiben wird. Der verzweifelte Versuch sich mitzuteilen zerschellt an den Felsen der Gewohnheit. Gefangen im persönlichen Teufelskreis, aber in der Lage die schönen Facetten der Welt zu erblicken. Als würde man dabei zusehen, wie die Nachbarskinder spielen, während man selbst Hausarrest hat. Mit dem Unterschied, dass dieser von einem selbst auferlegt wurde. Zynisch, oder nicht? Sie wird still, scheint fast traurig zu sein. Der sympathische, fröhliche und lebensbejahende Blick ist weg. Es wirkt, als wolle sie sich abgrenzen von dem, der sich von ihr abgrenzt. Zu spät! Aber die Illusion von einer freien Wahl muss gewahrt werden um nicht im Sumpf eines Daseins als Opfer seiner selbst zu ersticken.
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Aus dem Leben eines Zeitgenossen, den Zeit nicht affektiert
PoetryGeschichten und Gedanken eines Zeitgenossen, dem Zeit nichts anhaben kann