Wieder geht ein Jahr seinem Ende entgegen. Wieder gab es diese Höhen und Tiefen. Neurotypische Zeitgenossen würden es einfach nur als „Leben" bezeichnen. Als Alltag, etwas, das man ohnehin immer kennt. Aber für diesen Zeitgenossen ist es Arbeit. Wie in einer Achterbahn. Die meisten haben einfach nur Spaß. Aber manche arbeiten einfach nur hart. Die Kräfte die an einem zehren, wenn man mit über 100 Sachen in die Kurve fliegt. Die Schwerelosigkeit, wenn man überkopf aus dem Sitz zu fallen scheint. All das ist Arbeit. Denn es ist nicht einfach eine gerade Linie, der es zu folgen gilt. Eine Fahrt bergauf ist anstrengend. Dann ist man voll von diesen Endorphinen, die einen natürlich high machen. Und dann urplötzlich die Talfahrt. Man rauscht unkontrolliert herab, ins nächste unvorhergesehene Unglück. Als hätte man sich gerade erst die Schuhe gebunden nur um dann dank offener Schnürsenkel zu stürzen. Es kostet Kraft, in diesen Zeiten am Leben festzuhalten. Nicht einfach loszulassen und wegzulaufen. „Life is a bitch and then we die". Selten etwas so gefühlt, wie dieses Zitat. Ohnehin ist etwas zu fühlen schon die Königsdisziplin in diesem Jahr gewesen. Unfälle, Traumata, Verluste. Gewinne, Glückseligkeit und Freude. All diese Aufs und Abs. All das war Arbeit. Und der Lohn war die Lebenszeit. Also stellt sich nur die Frage, war es das alles wert?
- Aus dem Leben eines Zeitgenossen, den Zeit nicht affektiert
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Aus dem Leben eines Zeitgenossen, den Zeit nicht affektiert
PoetryGeschichten und Gedanken eines Zeitgenossen, dem Zeit nichts anhaben kann