Es ist einen Monat her, das ich ihn das letze Mal gesehen hab und ich freue mich wie ein kleines Kind an Weihnachten.
Leise läuft Musik im Hintergrund, während Stasia auf meinem Bett liegt und lernt. Ich währenddessen stehe vor meinem Schrank und suche etwas zum anziehen raus. Ich bin froh das es nur noch Stasia und ich sind. Wir waren schon immer unzertrennlich. Aber irgendwie ist Elizabeth zwischen uns gekommen.
„Warum lernst du, bevor du dein Studium anfängst?" frage ich und gehe meine Oberteile durch. „Etwas vorher zu wissen kann doch nicht schaden... Hast du schon was gefunden?" „Den schwarzen Lederrock. Aber noch kein Oberteil." „Wie wärs mit dem braunen Spitzentop?" schlägt sie vor und zeigt auf das Top das an der Schranktür hängt. Ich nicke und nehme das Top, den Rock und eine schwarz durchsichtige Strumpfhose mit ins Bad.„Du siehst toll aus." sagt Stasia als ich endlich fertig war mit fertig machen. „Danke... Ich bin so nervös.." „Warum?" „Ich weiß nicht, ich fühl mich so aus deiner Liga.. Er könnte jede haben aber nimmt mich.." „Sara, du bist toll. Du hast so viele tolle Charakterzüge und keinen Grund dich so zu fühlen." „Womit habe ich dich verdient..?" lächle ich und nehme meine Tasche. „Was macht ihr eigentlich?" „Ich hab keine Ahnung, ich glaube essen gehen." „Schon wieder? Das ist nicht sehr einfallsreich oder?" „Du musst Bedenken, dass er nicht überall hinkann ohne erkannt zu werden." „Du bist so verständnisvoll. Ich wär schon längst ausgerastet."
Als ich zur Tür raus bin und mich von Stasia verabschiedet habe, gehe ich zu Bill. Den ich aus dem Fenster schon gesehen hab. Er steht wieder an seinem Auto angelehnt. Diesmal gibts zur Begrüßung eine Umarmung und einen Kuss auf die Wange. „Wie geht's dir?" fragt er. „Jetzt super und dir?" „Auch gut. Ich bin froh zurück zu sein." sagt er und öffnet mir die Autotür.
„Wie war die Tour eigentlich?" „Gut.. Stressig aber das ist immer so. Ich hab trotz ständigen Proben öfters mal meinen Einsatz verpasst."
„Passiert mal, oder?" „Ja, war nichts dramatisches."„Was machen wir jetzt eigentlich?" frage ich, als wir schon zehn Minuten am fahren waren. „Siehst du bald." „Ich hab mich aber nicht umsonst vier Stunden fertig gemacht oder?" „Möglich.."
Nach gut weiteren zehn Minuten sind wir an einem Haus angekommen. Bill steigt aus und ich mache ihm nach. „Also? Was machen wir hier?" „Ich will das du meine Freunde kennengelernst." Jetzt schon? „Jetzt schon?" „Ich weiß nicht wie du das siehst, aber ich meine es ernst mit dir. Du hast mich komplett um deinen Finger gewickelt." sagt Bill ehrlich und zieht mich an meiner Hüfte näher zu ihm. Seine kalten Hände spüre ich auch durch das Leder von meinem Rock. Ich bin sprachlos, das hat er gemerkt. „Sprache verschlagen?" „Bisschen..."
Er lächelt und lässt mich los, nimmt jedoch meine Hand und führt mich rein.Drinnen treffe ich drei Männer. Die ich offensichtlich schon mal gesehen habe. Aber kein Wort gewechselt hatte. „Leute, das ist Sara." In solchen Fällen setzt bei mir immer direkt Panik ein und ich kann Gefühlt nicht mehr reden, das hatte ich Bill mal erzählt. Der jedoch meine Hand nicht loslässt und sie leicht drückt um zu symbolisieren das alles gut ist.
„Hey ich bin Tom, sein.. Bruder." Tom streckt seine Hand aus und ich schüttle sie. Das ging noch zwei mal. Mit Gustav und Georg.„Du kommst mir bekannt vor.." sagt Tom nach einigen Stunden, die wir zu fünft verbracht haben. „Hast du zufällig eine Schwester?" fügt er hinzu. „Ja.." sage ich leise. „Wie heißt die?" „Nina.." „Weiter?"
„Nina Meyer."
Toms Blick sagte alles. Er guckte schockiert. „Ja gut.. Ähm." Tom versuchte ein Wort rauszubringen, klappt aber nicht.
„Unangenehm." flüstert Bill mit ins Ohr. „Allerdings."
