Der Monat ohne Bill verging wie im Flug. Lag wahrscheinlich daran, dass ich in dem Unternehmen meines Vaters arbeiten musste. Was heißt arbeiten.. Ich sollte die Architektur Pläne Einscannen und verschicken, Akten sortieren, blah blah. Aber dafür gab es dann noch ordentlich Geld von meinem Vater. Sonst hätte ich hungern müssen. Ich muss echt aufhören so verschwenderisch zu sein.
Der unausgesprochene Streit mit Stasia und Elizabeth hat sich nicht geändert. Ich brauch keine Freunde, ich hab mich. Das reicht doch, oder?
Trotzdem tut es mir leid, den schließlich waren Stasia und ich seit unserer Geburt Freundinnen. Elizabeth kam dann im Kindergarten dazu. Sie sind mir wichtig aber ich möchte nicht, dass sie sich ohne Grund von mir distanzieren. Aber... Hatten sie denn einen Grund? Hab ich was falsch gemacht?
Laut Facebook waren sie heute in der Stadt, also machte ich mich auf. Ohne mich umzuziehen. Das werde ich bereuen, denn die Jogginghose und mein turtleneck sind nicht gerade passend zum Image meiner Familie. Dennoch, lief ich aus dem Haus nachdem ich meine Tasche geschnappt hatte.
Kein Wunder, dass ich sie bei McDonald's fand. Sie haben mich erst gesehen, als ich bei ihnen am Tisch stand. „Hey Sara." begrüßte mich Stasia. „Hi..." begrüßte mich auch Elizabeth, sie klang leicht angewidert.
„Ich wollte eigentlich nur was kleines Fragen.." sage ich ehrlich. Stasia stand auf und zieht mich am Arm mit aufs Klo.
„Hör zu Sara, egal was Liz gleich sagt, das hat sie beschlossen. Sie hat auf einmal angefangen über dich zu Lästern. Ich hab ihr jedes Mal gesagt das sie aufhören soll weil wir beste Freunde sind. Hat sie aber nicht. Ich dachte wenn ich bei Liz bleibe hört sie auf... Genauso hab ich gedacht das du alleine klar kommst, weil du wirklich so so stark bist. Aber jetzt hab ich gemerkt, dass das falsch war. Ich hätte nie auf Liz hören sollen und dich ausschließen sollen."
Wow.. So ehrlich waren wir lange nicht mehr. „Danke, dass du's mir erklärt hast. Ich wünschte nur ich hätte euch auch nicht ignoriert, dann könnte ich wenigstens sagen das ich mich nicht genauso verhalten habe.. Es tut mir so leid." „Mir tuts erst leid."
Ich schlinge meine Arme um sie. Sandkasten Liebe hört nie auf.
Wir gehen Hand in Hand wieder zurück und Elizabeth scheint das gar nicht zu gefallen. „Stas! Wir hatten eine Abmachung!" zickt sie. Stasia nimmt ihre Tasche und den Rest ihrer Pommes. „Da hast du recht, aber das war der größte Fehler meines Lebens." sagt Stasia und zieht mich mit raus.
„Waren wir zu gemein?" fragt sie schließlich als wir in Richtung meine Wohnung laufen. „Nein, sie hat es verdient oder?" „Ja... Jedenfalls musst du mir erzählen was alles passiert ist während dessen!"
„Und dann habe ich fast die ganze Nacht mit ihm geredet und dann hat er mich nachhause gebracht und wir sind zurück nach Deutschland geflogen." ich erzähle ihr von der Nacht des Konzerts. Sie hört so aufmerksam zu. „Und seit dem?" fragt sie. „Wir haben telefoniert, aber er ist ja auch erst vor paar Tagen wieder zuhause." „Ich freu mich so für dich!"
