„Doch das wirst du! Sara ich weiß nicht ob du komplett blind bist oder einfach nur dumm! Dieser Mann liebt dich und würde alles für dich tun! Alles! Also krieg dein Arsch hoch und sag ihm das du gefälligst mitkommst!" „Stas ich weiß nicht.." „Guck mal, ich helf dir." sagt sie und nimmt meinen Koffer vom Schrank. „Da, ein Anfang ist es ja." „Stas jetzt im Ernst. Ich hab so viel das mich hier hält." „Und das wäre? Dein Studium, genau. Also jetzt bitte. Ich hab dich für intelligenter gehalten, Madame 1,0 Abitur."
Hat sie recht? Sollte ich mein Studium wegwerfen und mit Bill und Tom nach Amerika? Wäre das dumm? Natürlich wäre das dumm.
„Papa, wärst du sauer wenn ich ausziehen würde?" „Nein, solange du deine Träume verfolgst." Man könnte meinen, ich glaube ihm das. „Gut, ich zieh nach Amerika." Mein Vater spuckt seinen Kaffee aus, „Wohin?" „Los Angeles." „Mit welchem Geld? Ich geb dir keins." Ich stütze mich mit meinen Händen auf seinen Schreibtisch. „Ich brauch dein Geld nicht, Vater. Nämlich komme ich sehr gut ohne dich zurecht." „Das will ich sehen. Aber du brauchst gar nicht so zu tun, denn du hast zehn Minuten um deine Sachen zupacken und zu verschwinden, Fräulein." „Gut."
Ich nehme den Koffer, der immer noch in meinem Zimmer rumsteht und lege den auf mein Bett. Da ich nicht vorhabe wieder zu kommen, nehm ich einfach alles mit. Der Koffer ist groß genug um fast meine kompletten Klamotten reinzutun. Den Rest mache ich in eine Reisetasche. Meine ganzen Bilder und Alben packe ich auch in die Tasche. Die Boxen von Nena auch. Genauso wie meine Dokumente, ausweisen und sämtlichen anderen wichtigen Papieren. Eigentlich habe ich alles ringepackt. Sogar meine alten Kuscheltiere.
Schließlich stehe ich mit einem Koffer, einer Reisetasche und zwei Handtaschen in der Seitenstraße neben dem Haus in dem ich gewohnt habe. Mit Tränen in den Augen rufe ich Bill an. „Hey, was ist los?" „Kannst du mich abholen? Von Zuhause." „Grad nicht, erst in zwei Stunden. Warum? Was hat er gemacht?" „Erzähl ich dir später... Kommst du dann, wenn du Zeit hast?" „Mach ich." „Gut.. Ich liebe dich." „Ich liebe dich auch."
Das ich Bill angerufen habe, ist mittlerweile vier Stunden her. Es ist kalt draußen und ich sehe aus wie ein Durcheinander. Meine Jogginghose ist dreckig vom Boden und ich bin am zittern, wegen der Kälte. Irgendwie bringt es mich zu Tränen, das er mich so einfach rausgeschmissen hat und Bill hat mich vergessen.
Mittlerweile sitze ich nicht mehr in der Seitenstraße, damit ich Bills Auto sehen kann. Falls er überhaupt noch kommt.
„Maus?"
