Tim

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"Wie geht's euch so?" Stegi versuchte mittlerweile zum x-ten Mal, ein Gespräch mit Basti und Veni aufzubauen, aber bis jetzt waren sie noch nicht so wirklich darauf angesprungen. "Geht schon", antwortete Veni, "warum?" Ah, zumindest einer hatte mal reagiert. "Darf man nicht fragen oder was?" Stegi verschränkte seine Arme vor seiner Brust und starrte ihn trotzig an. Basti verdrehte die Augen. 

"Ich hab kein Bock drauf die ganze Zeit zu schweigen", meckerte der Blondhaarige dann. "Über was sollten wir denn mit ihnen reden, deiner Meinung nach?", wisperte ich ihm ins Ohr. "Ich hab 'ne Idee", versicherte er mir nach kurzem Überlegen dann. 

"Was sagt ihr überhaupt zu den Kills bis jetzt?", probierte er es. Und tatsächlich - Basti hob seinen Kopf und ließ seinen Blick erst mal auf uns liegen. Veni hörte auf, mit seinen Fingern die Steine abzutasten und sah auch zu uns. "Mit diesem Vlesk hatte ich noch nie was zu tun", meinte Veni, "aber krass, dass GermanLetsPlay gleich zuschlägt." "Ja, ist schon krass", bestätigte ich seine Aussage. 
"Marcel hätte aber auch noch länger leben können. Der ist von 'nem Mädchen vernichtet worden. Von 'nem Mädchen, von dem man nichts weiß", meinte Stegi nach einer kurzen Pause und lachte dabei. Er lachte, als wäre es eine Schande. Aber es gab ja auch gute PvP-Mädchen, muss man schon sagen. 

Venis Blick verfinsterte sich augenblicklich. Als ob es sein wunder Punkt wäre. Aus seinen Augen wich ein Funken Freude. 
"Was ist los?" Anscheinend war es Stegi auch aufgefallen. "Nichts Wichtiges", meinte der Österreicher, aber Basti ließ das Gespräch nicht ruhen: "Sie ist seine Schwester. Also, Wilhelmina ist Venis Schwester." Stegi nickte, ich auch. 

"Wie machen wir's dann überhaupt morgen?" Veni wollte wohl wirklich nicht darüber reden - oder zumindest nicht mit uns. "Hm", meinte ich, "ich würd sagen, Stegi und ich gehen früher, wenn's passt." Mein Teammate bestätigte meinen Vorschlag. Unsere Gegner hatten auch nicht wirklich was einzuwenden, aber Basti wollte, dass wir eine halbe Stunde vor ihnen verschwinden. 6:45 Uhr, Mann, da müssen wir früh aufstehen. 

Irgendwann um neun oder so legte Stegi sich neben mich. Nach einiger Zeit spürte ich seinen Kopf auf meiner Schulter und danach auf meiner Brust. Ich tat nichts dagegen, ich genoss es. Ich legte meine Arme vorsichtig um seinen Körper und streichelte ihm vorsichtig über seine Brust. Der Blondhaarige zitterte, und ich bemühte mich, ihn warm zu halten. 

Ich blickte noch einmal kurz zu Basti und Veni. Die beiden lagen friedlich nebeneinander. Perfekt. Solang sie sich nicht besser aneinander legten, konnte alles nach Plan verlaufen... 

Varo 5Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt