6. Sucht euch ein Zimmer

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Am nächsten Tag in der Schule muss ich immer wieder an den Kuss denken. Es war so heiß. Ich bin jetzt wieder ein Fan vom Küssen.

Henry wirft mir den ganzen Unterricht über Blicke zu, die meine Wangen rot werden lassen.

In der großen Pause laufen Jay und ich um die Schule.

„Worüber habt du und Henry gestern geredet?", fragt sie.

Wir haben gar nicht viel geredet...

„Er hat mir gesagt, dass er mich nur nicht küssen wollte, weil ich betrunken war und er wollte nicht, dass ich es bereue.", sage ich.

„Siehst du? Ich wusste, dass er was von dir will."

„Und dann haben wir rumgemacht."

Jay kreischt und umarmt mich. „Endlich.", sagt sie, als sie sich wieder beruhigt hat. „Wie war es?"

„So gut. Ich kann es gar nicht erwarten, es wieder zu tun."

"Das freut mich so."

Ich lächle. Ich bin auch glücklich darüber. Ich dachte schon, küssen wäre einfach nichts für mich. Aber oh, wie falsch ich lag.

In Englisch sitzt Henry wieder neben mir. Wir besprechen die Hausaufgaben und ich schiebe wie immer mein Heft in die Mitte. Da nimmt Henry unter dem Tisch meine Hand und verschränkt sie mit seiner.

Er lächelt mich an und drückt meine Hand dreimal. Ich drücke einmal zurück.

Nachdem der Schultag zu Ende ist, gehen Jay, Henry, sein bester Freund Nick und ich nebeneinander aus dem Schulhaus. Henry bleibt stehen.

„Ich muss da lang.", sagt er.

„Okay. Bye." Ich lächle ihn an.

Er tritt zu mir, beugt sich runter und drückt seine Lippen in einem Kuss auf meine. Bevor ich ihn erwidern kann, entfernt er sich schon wieder von mir.

„Bye.", sagt er grinsend. Und schon ist er weg.

„Seid ihr zusammen?", fragt Nick, während wir zur Bushaltestelle laufen.

„Nein.", sage ich. Meine Wangen werden rot und ich halte meinen Blick auf den Boden gerichtet.

Am Abend als ich schon im Bett liege, ruft Henry an.

„Hey.", sagt er.

„Hey. Was gibt's?"

„Ich wollte dich fragen, ob du morgen wieder auf mein Spiel kommen willst."

„Ja, klar." Ich grinse in mein Telefon.

„Und danach kannst du wieder zum Essen kommen."

„Gerne.", sage ich.

„Ich würde dich jetzt gern küssen.", murmelt Henry.

„Ich dich auch.", seufze ich.

„Aber wir sehen uns ja morgen."

„Genau."

Am nächsten Morgen stehe ich extra früh auf, um mich fertig zu machen. Ich dusche, rasiere mich, föhne meine Haare, putze meine Zähne zweimal und schminke mich.

Dann stelle ich mich vor meinen Kleiderschrank. Was soll ich anziehen?

Ich entscheide mich schlussendlich für einen dunkelblauen Hoodie und meine Lieblingsjeans. Ich benutze mein Parfüm. Dann ziehe ich meine Dr Martens und meine Winterjacke an.

Ich komme in der Turnhalle an und sehe, wie sich die Spieler schon aufwärmen. Ich erblicke Henry. Ich winke ihm und er winkt lächelnd zurück. Dann suche ich mir einen Platz.

Das Spiel beginnt und Henry spielt gut. Ich feuere ihn an. Er schaut immer wieder nach oben zu mir. Das ist auch der Grund, warum er voll in einen Spieler der gegnerischen Mannschaft rennt.

Ich schlage mir die Hände vor den Mund. Oh nein. Das sah schmerzhaft aus. Aber Henry gibt einen Daumen nach oben, obwohl er ein bisschen an seiner Augenbraue blutet. Er spielt weiter. Am Ende gewinnen sie.

Nach dem Spiel warte ich wieder vor der Umkleide. Henry tritt mit nassen Haare heraus. Er lächelt mich an. Dann umfasst er meine Taille mit beiden Händen und küsst mich.

Ich erwidere seinen Kuss. Henry stöhnt und streicht mit seiner Zunge über meine Unterlippe. Ich öffne meinen Mund für ihn.

„Sucht euch ein Zimmer.", sagt jemand im vorbeigehen.

Henry löst sich von mir. Dann nimmt er meine Hand und zieht mich Richtung Ausgang. Er lässt meine Hand nicht los, bis wir bei ihm zuhause sind.

Ich ziehe ihn ins Bad. Dort bedeute ich ihm, sich auf den Rand der Badewanne zu setzen. Er macht es. Ich befeuchte einen Waschlappen mit warmem Wasser und reinige die Wunde an seiner Augenbraue.

„Wo sind eure Pflaster?", frage ich.

Henry zeigt auf ein Schränkchen. Ich öffne es und hole ein Pflaster heraus. Dann klebe ich es auf seine Wunde.

„Danke.", sagt Henry und streichelt meine Wange.

In der Küche treffen wir Claudia an. „Wie war das Spiel?", fragt sie.

„Gut.", antwortet Henry.

„Er hat richtig gut gespielt.", ergänze ich, da seine Antwort etwas trocken war.

„Und du hast was abbekommen.", stellt Claudia fest.

„Ja, aber Fia hat mich verarztet.", grinst Henry.

Wir decken zu zweit den Tisch. Dann kommt auch Christoph und wir essen. Es gibt Rindersteak mit Salat.

„Das ist so lecker.", sage ich.

„Danke, Schätzchen.", sagt Claudia.

Nach dem Essen gehen wir in Henrys Zimmer. Kaum dass ich die Tür hinter uns geschlossen habe, drückt Henry mich mit seinem Körper dagegen und küsst mich. Ich erwidere den Kuss und er gibt ein zufriedenes Geräusch von sich.

Henry umfasst meine Schenkel und hebt mich hoch. Ich schlinge meine Beine um seine Hüften. Ich spüre ihn hart an meiner Mitte und in meinem Magen und zwischen meinen Beinen sammelt sich Hitze.

Henry löst sich von meinen Lippen und verteilt Küsse auf meinem Hals. Ich stöhne.

„Du bist so heiß.", raunt er.

Ich freue mich, dass Henry mich heiß findet.

„Du auch.", sage ich.

„Und du riechst gut."

Ich ziehe seinen Kopf wieder nach oben und drücke meine Lippen auf seine.

Viel später lösen wir uns voneinander. Wir atmen beide schwer. Henry lässt sich auf das Bett fallen und hält seine Arme offen. Ich gehe auf das Bett zu und lege mich in seine Umarmung. Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn.

„Ich wollte dich noch was fragen, Fia."

„Ja, Hen?"

„Willst du mit mir auf ein Date gehen?"

Ich lächle an seine Brust. „Ja. Sehr gerne."

Mein Ex, mein Neuer und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt