Am nächsten Tag kommt Nathi wie immer nach der Schule mit zu mir.
Es gibt Kartoffelgratin und Fleischküchlein. Wir essen mit Jonas und meiner Mom zusammen, als Jonny fragt: „Warum kommt Henhen nicht mehr?"
Ich erstarre mit meiner Gabel auf dem halben Weg zu meinem Mund. Alle Blicke sind auf mich gerichtet.
Ich räuspere mich. „Henry und ich sind nicht mehr zusammen."
„Aber ich dachte, ihr mögt euch ganz arg." Jonas sieht traurig aus.
Ich weiß nicht, was ich sagen soll.
„Manchmal mögen sich zwei Menschen ganz doll, aber können nicht mehr zusammen sein.", springt Nathi ein.
Ich lächle ihn dankbar an.
Nachdem wir fertig gegessen und abgeräumt haben, gehen wir in mein Zimmer.
Kaum dass die Tür hinter uns zu ist, küsse ich Nathi stürmisch. Er erwidert meinen Kuss. Dann geht er mit mir, bis meine Beine an die Bettkante stoßen. Ich falle auf das Bett und ziehe ihn mit mir.
Er liegt auf mir und stützt sich mit seinen Händen neben meinem Kopf ab. Seine Zunge streicht über meine Lippen und ich öffne leicht den Mund. Er stöhnt, als seine Zunge meine berührt und ich spüre, wie er gegen meinen Bauch hart wird.
Ich lasse meine Hände unter sein Shirt und über seinen Rücken wandern. Er umfasst mit einer Hand meine Brust. Ich spüre, wie ich feucht werde.
Ich dachte nicht, dass ich mich mit jemand anderem als Henry so fühlen könnte. Ich fühle solch ein Verlangen mit Nathi. Aber ich fühle mich auch sicher mit ihm.
Nathi löst sich von mir und streichelt meine Wange.
„Geh auf ein Date mit mir.", sagt er.
„Was?"
„Ein Date."
Ich weiß nicht, ob ich schon bereit bin, auf ein Date mit jemandem zu gehen. Es ist erst ein paar Wochen her, dass ich mich von Henry getrennt habe.
Und ich vermisse Henry. Ich vermisse, wie er riecht. Ich vermisse seine Küsse. Ich vermisse seine Umarmungen. Ich vermisse alles an ihm.
„Ich weiß nicht.", sage ich.
„Denk darüber nach, okay?"
„Okay."
„Ich gehe dann mal.", sagt er und küsst mich noch einmal sanft.
Dann steht er auf und geht.
Eine Woche später hat Henry Geburtstag. Ich nehme das Bild mit, das ich für ihn gemalt hab. Es zeigt einen Sonnenuntergang am Meer, da er Surfen liebt. Ich war mir unsicher, ob ich es ihm schenken soll. Ich habe es gemalt, als wir noch zusammen waren.
Aber ich habe entschlossen, dass ich einen Schritt auf ihn zu machen will. Ich will Henry in meinem Leben haben. Wenn auch nur als einen Freund.
Als ich Henry vor dem Klassenzimmer sehe, macht mein Herz einen Sprung. Er trägt den grünen Pulli.
Ich gehe zu ihm. „Happy Birthday."
Er mustert mich und sein Blick bleibt an meiner Kette hängen. Er schenkt mir ein kleines Lächeln. „Danke."
Ich gebe ihm das Bild. „Das hab ich für dich gemalt."
Henry sieht es an und schaut mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
„Ich hab es gemalt, als wir noch zusammen waren.", erkläre ich schnell. „Ich dachte, ich schenke es dir trotzdem."
„Danke. Es ist echt schön."
Ich lächle ihn an. Und er lächelt zurück.
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Mein Ex, mein Neuer und ich
Ficção AdolescenteEin YA Roman über die erste Liebe. Und die zweite... Fia ist in Henry verknallt. Aber er scheint, ihre Gefühle nicht zu erwidern. Oder doch? Als Nathi in ihre Klasse kommt, ändert sich alles.