8. Geschenke

94 5 0
                                    

Meine erste Beziehung und sie läuft so gut. Jeden Morgen gehe ich von meinem Bus direkt zu Henry. Dann frühstücken wir und laufen gemeinsam zur Schule.

In der Schule weiß mittlerweile auch jeder, dass Henry und ich zusammen sind, weil Henry es einfach nicht lassen kann, mich ständig zu küssen. Aber ich will mich nicht beschweren.

Finn wirft uns manchmal böse Blicke zu. Ich weiß nicht, was sein Problem ist. Wir haben uns nur einmal geküsst.

Wir haben gerade große Pause und ich sitze neben Henry, Nick und Jay, als mir die Blicke auffallen, die Jay Nick zuwirft. Ich glaube es nicht. Sie steht auf ihn.

Nach der Schule geht Jay mit zu mir. Im Bus schaue ich sie grinsend an. „Ich weiß, dass du was von Nick willst."

Jay wird augenblicklich rot. „Ist das so offensichtlich?"

„Für mich schon, aber ich glaube nicht, dass er es weiß."

Sie atmet erleichtert aus. „Er sieht einfach so gut aus. Und seit wir wegen dir und Henry ständig Zeit miteinander verbringen, ist mir aufgefallen, dass er witzig ist und nett." Sie zuckt mit den Schultern.

Ja, Nick sieht gut aus. Er ist groß und hat blonde Haare und blaue Augen. Er ist nicht mein Typ, aber ich werde nicht abstreiten, dass er heiß ist.

„Uhh, soll ich Henry fragen, ob Nick auf irgendjemanden steht?", frage ich begeistert.

Jay denkt nach. „Ja, aber nicht auffällig."

„Ay ay, Captain."

Wir kommen bei mir zuhause an und kaum, dass wir zur Tür rein sind kommt Jonas angerannt und springt in Jays Arme.

„Jayjay!", ruft er.

„Hi, Jonny.", lacht sie.

Als nächstes umarmt Jonas meine Beine und ich nehme ihn hoch. „Na Jonny, was gibt es heute zum Essen?"

„Spaghetti Bolognese!", ruft er.

Ah, Jonnys Lieblingsessen.

Wir essen mit meiner Familie zusammen. Dann gehen Jay und ich in mein Zimmer.

Wir setzen uns an meinen Schreibtisch und machen Hausaufgaben.

Jay legt ihren Stift auf den Tisch und wendet sich mir zu. „Was denkst du, wann wirst du mit Henry schlafen?"

Ich werde rot. Ich habe schon darüber nachgedacht, aber ich bin noch nicht bereit, diesen Schritt zu gehen. Ich fühle mich sicher mit Henry und ich weiß, dass ich irgendwann Sex mit ihm haben will. Aber noch nicht jetzt.

„Weiß ich noch nicht.", sage ich wage.

„Okay. Klar, ihr seid auch erst seit, wie viel...drei Wochen zusammen."

„Ich weiß immer noch nicht, was ich ihm zu Weihnachten schenken soll.", seufze ich.

„Kauf ihm einfach einen Pulli."

„Meinst du?"

„Ja, klar. Du kannst ihm ja kein Fotoalbum oder so schenken. Ihr seid noch nicht so lang zusammen.", sagt Jay.

„Ja, das stimmt."

Am Samstag vor Weihnachten gehe ich in die Stadt. Es ist die Hölle los. Alle kaufen last minute Geschenke. So wie ich.

Ich kaufe einen Schal und eine dazu passende Mütze für Jay. Dann gehe ich in einen anderen Laden, wo ich einen Pulli für Henry finde. Er ist dunkelgrün mit einer Aufschrift drauf. Und er ist kuschelig weich.

Als ich gerade zur Kasse laufe, entdecke ich Henry. Schnell verstecke ich den Pulli hinter meinem Rücken.

Er kommt auf mich zu. „Hey."

„Hey."

„Was hast du da hinter deinem Rücken?", fragt er.

„Äh...nichts."

„Zeig mir deine Hände."

„Nein.", sage ich schnell.

Er lacht. „Ist es mein Weihnachtsgeschenk?"

Oh man. „Vielleicht."

„Ich habe deins gerade auch abgeholt."

Was für ein Geschenk muss man denn abholen?

„Ah. Wenn du jetzt weiterlaufen könntest. Dann kann ich zahlen gehen.", sage ich.

„Okay.", sagt er. Dann kommt er noch näher, beugt sich zu mir runter und drückt seine Lippen in einem schnellen Kuss auf meine.

Er geht weiter und ich gehe zur Kasse. Nachdem ich bezahlt habe, mache ich mich auf den Weg nach Hause.

Dort mache ich Weihnachtsmusik rein und packe meine Geschenke ein. Jonas bekommt ein Playmobil-Set von mir. Und meine Eltern eine teure Flasche Wein und Pralinen.

Mir kommt eine Idee. Ich sollte meinen Eltern Henry als meinen Freund vorstellen.

Ich nehme mein Handy und schreibe ihm.

Ich: Willst du am ersten Weihnachtsfeiertag zu mir kommen? Ich will meinen Eltern sagen, dass wir zusammen sind.

Henry: Okay. Ich freu mich.

Ich: Ich mich auch.

Henrys Eltern wissen bereits, dass wir zusammen sind, aber meine nicht.

Mein Ex, mein Neuer und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt