13. Ein neuer Mitschüler

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Am nächsten Morgen wache ich in Henrys Armen auf. Ich atme tief ein. Wald.

Ich drücke ihm einen sanften Kuss auf die Wange. Dann stehe ich auf.

Als ich in den Spiegel schaue, erstarre ich. Ich habe einen großen lila Fleck auf meinem Hals. Scheiße. Ein Knutschfleck.

Meine Eltern sind zum Glück noch nicht da. Ich dusche. Dann setze ich mich an meinen Schminktisch und trage Makeup auf. Nicht nur auf mein Gesicht, sondern auch auf meinen Hals.

Ich trage ewig Foundation, Concealer und Puder auf, bis der Fleck verschwindet.

Dann föhne ich meine Haare und lasse sie offen, um das Überbleibsel von Henrys und meiner gemeinsamen Nacht zu verstecken.

Es war so schön gestern. Seine romantische Geste mit den Rosen, und dass er mich zu nichts gedrängt hat, sondern immer nachgefragt hat. Ich liebe ihn.

Ich gehe nach unten und räume fertig auf und putze. Ich habe mich gerade erschöpft auf das Sofa gesetzt, als meine Familie heimkommt.

„Hallo!", rufe ich.

Sie kommen alle ins Wohnzimmer.

„Hallo, Schatz. Wie war es?", fragt meine Mutter.

„Schön.", sage ich grinsend.

„Das freut uns.", sagt mein Dad.

Jonny springt auf meinen Schoß. Ich umarme ihn.

Dann kommt Henry verschlafen ins Wohnzimmer. Seine Haare sind verwuschelt und seine Augen noch halb zu.

„Na, auch mal wach?", lache ich.

Er lächelt mich an.

Wir essen Mittag und dann gehen Henry und ich in mein Zimmer. Wir räumen die Rosenblätter auf.

„Ich wollte noch Danke sagen.", sage ich sarkastisch.

Henry zieht verwirrt die Augenbrauen zusammen. „Wofür?"

„Dafür dass du mir gestern einen Knutschfleck gegeben hast."

„Oh, shit. Sorry.", sagt er zerknirscht. „Zeig."

Ich zeige auf meinen Hals.

„Aber da ist nichts."

„Ja, weil ich ihn heute Morgen eine halbe Stunde überschminkt habe."

Henry kommt zu mir und umfasst meine Wangen. Dann beugt er sich runter und küsst mich.

„Sorry, Schatz. Ich liebe dich.", sagt er an meinen Mund.

Ich kann nicht anders, als zu lächeln. „Ich dich auch."

Am nächsten Tag vor der Schule muss ich wieder den Fleck überdecken.

Ich komme deswegen fast zu spät zum Bus. Bei Henry zuhause bekomme ich einen Kaffee und ein Brötchen.

Dann geht es in die Schule. Henry und ich betreten Hand in Hand das Klassenzimmer. Finn schaut uns inzwischen nicht mehr böse an.

Henry geht an seinen Platz und ich setze mich neben Jay.

„Hey.", sage ich.

„Hey."

Ich habe Jay gestern schon angerufen und ihr alles erzählt.

Dann kommt Frau Gaier rein. Und sie hat einen Jungen bei sich. Er ist groß und hat hellbraune Haare. Seine Augenfarbe kann ich von hier hinten nicht sehen. Aber er sieht gut aus. Sehr gut sogar.

„Dieses Halbjahr bekommt ihr einen neuen Mitschüler. Das ist Nathan. Möchtest du der Klasse etwas über dich erzählen?", sagt Frau Gaier.

„Hi, ihr könnt mich Nathi nennen. Ich bin siebzehn und wir sind gerade hier hergezogen.", sagt er mit einer angenehm tiefen Stimme. Er strahlt ein solches Selbstbewusstsein aus.

Mein Ex, mein Neuer und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt