Hallo Zusammen!
Es wird wieder musikalisch und romantisch und kitschig und ach, ich weiß doch auch nicht, was mich dazu bringt, immer wieder die guten alten Klischees zu nutzen! Der im Kapitel genannte Song steht unten und ich empfehle euch wirklich, einmal reinzuhören — für die Stimmung und so.
Viel Spaß!
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Auf dem Parkplatz sah Holly, dass Ethans Wagen bereits weg war und sie konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Er würde schon in der Schule sein, wo die Party stattfand. Er würde auf sie warten. Sie stiegen ins Auto und legten die kurze Strecke in wenigen Minuten zurück.
Es herrschte reges Treiben auf dem Schulgelände und alles war bereits aufgebaut, sodass sie sich schon umsehen konnten. Als Am die Spielestationen sah, grinste sie breit. „Das schreit geradezu nach Lehrer-Schüler-Teams."
„Am. Sind wir hier in einer klischeehaften Kitschromanze gefangen, dass wir all das machen?", seufzte Holly.
„Wer weiß, Holly", erwiderte sie mit diesem wissenden Lächeln, das Holly manchmal etwas Angst machte.Eine halbe Stunde später wurde die Party offiziell eröffnet. Es gab Essen, Livemusik und Spiele. Ein schöner Ausklang für das Sportfest, das viele in Hochstimmung versetzt hatte.
Sie holten sich gefüllte Crêpes und setzten sich in die Sonne auf eine der zahlreichen Bänke, die um einige Tische platziert waren. Die meisten Schüler liefen umher oder hielten sich bei den Spielen oder an der Bühne auf, sodass sie beinahe ungestört an ihrem sonnigen Platz waren.
Holly sah sich um und entdeckte Mr. Blair, der, noch immer in Jeans und Lederjacke, die einzelnen Stationen begutachtete und ab und zu mit einigen Schülern sprach.
Er sah heiß aus!
„Holly, du sabberst gleich", kicherte Am.
Sie schluckte, senkte den Blick auf ihre Hände und konzentrierte sich auf ihr Essen „Er ist daran Schuld", verteidigte sie sich leise und aß. Am lachte nur und stimmte ihr zu.„Guten Appetit, die Damen", tönte es kurz darauf hinter ihnen. Ethan setzte sich zu ihnen, einen Pappteller und einen Becher in der Hand. Die Musik übertönte die meisten Hintergrundgeräusche, sodass sie ihn nicht gehört hatten.
„Ihre Anwesenheit ehrt uns, Mr. Blair", begrüßte Am ihn lächelnd.
„Mir gefällt euer sonniges Plätzchen", sagte er und schob sich ein Waffelherz in den Mund. Einige Krümel Puderzucker blieben an seinem Mundwinkel haften und Holly musste sich beherrschen, sich nicht über den Tisch zu beugen, um ihn davon zu befreien. Ob mit den Fingerspitzen oder ihrem Mund, konnte sie in diesem Moment noch nicht entscheiden. „Nicht, dass Sie sich damit ihre Figur ruinieren", bemerkte Holly frech und lenkte sich damit von ihren Gedanken ab, die definitiv nicht hierher gehörten. Nicht in die Schule, nicht in ihre Rollen und doch —„Dann treibe ich mehr Sport." Und seine Augen sagten: Gern mit dir, in meinem Schlafzimmer.
Sie schluckte trocken. Ethan hatte anscheinend weniger Skrupel, seine Gedanken wandern zu lassen. Das gefährliche Spiel setzte sich also fort.
Und um das noch zu verdeutlichen, nahm er ein Waffelherz und gab es ihr, ungeachtet möglicher Beobachter.
Am saß daneben und sah aus, als würde sie eine ihrer Lieblingsromanzen schauen. „Das ist so kitschig, dass mir fast schlecht wird. Aber ich kann auch nicht wegsehen", sagte sie halblaut und brachte damit beide zu einer Reaktion: Holly verdrehte mit einem Grinsen die Augen und Ethan schmunzelte, ein amüsiertes Funkeln in den Augen.
Dann stand sie auf. „Mir schenkt niemand sein Waffelherz, also kaufe ich mir selbst eins", stellte sie resolut fest. Schon war sie verschwunden.Einen Moment herrschte Stille und er sah sie nur an. „Wie geht es dir, Peaches?", fragte er schließlich leise. Seine Hand auf dem Tisch zuckte in ihre Richtung, doch er ballte sie zur Faust und ließ sie unter dem Tisch verschwinden.
„Gut." Sie lächelte ihn an. „Es hat heute Spaß gemacht. Vielleicht lag es auch daran, dass du bei mir warst." Die letzten Worte flüsterte sie fast.
„Lass uns nachher eine ruhige Ecke suchen. Ich habe das Bedürfnis, wie ein Teenager wild mit dir herumzuknutschen", sagte er ebenso leise und schmunzelte, als Holly sich auf die Lippe biss, um ein Kichern zu unterdrücken und dann nickte.
Er aß noch etwas und sah sie dabei mit diesem Blick an, der alles versprach. Er schien ihr direkt unter die Haut zu gehen und dort etwas aufzuwühlen, das sie so nicht kannte — zumindest nicht so intensiv.
„Ethan", mahnte Holly ihn leise mit einer Stimme, die nicht so fest klang wie sie es sollte. War seine Vernunft bei den Sportanlagen verloren gegangen? Sie waren noch immer in der Schule, auch wenn die Atmosphäre eine gänzlich andere war als sonst. Lag es daran? Waren sie heute einfach beide zu verspielt, zu aufgedreht, um vernünftig zu sein?
„Sollen wir uns gleich eine ruhige Ecke suchen? Ich kann auch einen Kursraum aufschließen. Du auf meinem Pult ... im Literaturkurs", sagte er nachdenklich und befeuerte all ihre Gedanken, die doch eigentlich nichts in dieser Umgebung zu suchen hatten.
„Dann muss ich immer daran denken, wenn du dort stehst", gab sie zu.
„Ich auch." Er sah zur Seite, grinste und kaschierte es mit seinem Becher, den er an die Lippen hob.
„Waffelnachschub!" Am setzte sich neben sie und strahlte sie an. Bevor sie ihr ein Herz reichte. „Von mir bekommst du auch eins."
Holly aß es und klaubte sich noch ein zweites. Die Anwesenheit ihrer Freundin beruhigte ihr Gemüt ein wenig und ließ auch Ethan hoffentlich auf andere Gedanken kommen.
Mr. Blair beobachtete die entstehende Zankerei um das gestohlene Herz und schlichtete schließlich: „Meine Damen, als neutrale Partei biete ich ein Friedensangebot", sagte er amüsiert und hielt seinen Teller hin, auf dem noch zwei Waffelherzen lagen.
Die beiden griffen zu und legten ihre Streitigkeiten bei, bevor sie in Lachen ausbrachen und ihn ansteckten.
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Sound and Poetry
RomanceHolly liebte die Literatur, verlor sich allzu gern zwischen den Seiten eines Buches. Dass diese Liebe sich auch auf ihren Lehrer für Literatur ausweiten würde - damit hätte sie niemals gerechnet. Ethan hatte nicht nach Liebe gesucht. Und dann saß pl...