Noch am selben Abend wirkt das Gegengift, und Hermine hat keinen Zugang mehr zu den Gedanken. Als er sie umarmen möchte, zögert sie. "Weisst du, ich glaube, das ist nicht mehr nötig." Trotzdem wünscht sie sich, er würde sie umarmen. Seine starken Arme um sie und sein Duft, der sie umhüllt.
Doch es passiert nicht. "Gute Nacht."
Am Morgen darauf fahren sie zurück nach Hogwarts. Die ganze Fahrt über wünscht Hermine sich, er würde sie berühren oder sogar küssen. Doch Draco bleibt so kalt wie eh und je. "Wollen wir darüber sprechen, was zwischen uns war?", fragt Hermine, als sie schon fast in Hogwarts sind.
Er gibt ihr einen merkwürdigen Blick und sagt dann: "Es war nichts, Granger. Bild dir bloss nichts ein!" Der Rest der Fahrt war es still.
In Hogwarts selber spricht Draco kein Wort mehr freiwillig mit Hermine. Nur im Zaubertrankunterricht muss er noch mit ihr zusammenarbeiten.
"Du bist frei von ihm! Das ist ein Grund zu feiern." Ron freut sich besonders darüber. Das war das einzige, dass er dazu sagt, als sie ihren besten Freunden davon erzählt.
Sie machen eine kleine Feier im Gryffindor-Gemeinschaftsraum. Später an diesem Abend nach viel Feuerwhisky sitzt Hermine alleine auf der Treppe, die nach oben zu den Mädchen-Schlafräumen führt. Ron setzt sich neben sie.
Er räuspert sich und sie schaut ihm in die Augen. Wie sehr sie sich wünschen würde, es wären Dracos Augen. "Wir sind wieder zusammen, richtig?", fragt er unsicher. Mitleidig legt Hermine ihm eine Hand an die Wange. Sein Bart ist nicht richtig rasiert und deshalb etwas stachelig.
Ron nimmt die Geste falsch auf und küsst sie stürmisch. Hermine lässt es geschehen. Sie sollte immer noch verliebt sein in Ron. Es ergibt keinen Sinn, dass sie absolut nichts mehr spürt bei diesem Kuss. Sie sollte mit ihm zusammen sein. Er ist gut zu ihr. Trotzdem wünscht sie sich, es wären Dracos Lippen an ihren und nicht Rons. Sobald sie sich vorstellt, dass es Draco ist, sammelt sich Wärme an ihrer Mitte. Doch dann kratzt sie ein Bart und die Illusion ist dahin. Sie bricht den Kuss ab.
Ron, der denkt, dass sie wieder zusammen sind, strahlt über beide Ohren. Hermine wird schlecht und sie verabschiedet sich rasch bevor sie aus dem Gemeinschaftsraum stürmt.Ihre Füsse tragen sie zum Schulsprecherturm, in den sie hereinrauscht. Dort auf dem Sofa liegt er und liest ein Buch. Sie kann den Titel des Buches nicht identifizieren. Draco bemerkt ihr Erscheinen und legt das Buch ab.
"Granger?", fragt er und seine Stirn kraust sich etwas. Seine Haare sind unordentlich und seine sturmblauen Augen schauen sie aufmerksam an. Er ist so wunderschön.
Hermine sagt verzweifelt: "Ich habe Ron geküsst." Eigentlich will sie ihm sagen, dass sie an ihn gedacht hat, aber irgendwie kann sie nicht weitersprechen. Sie ist wie erstarrt und wartet auf eine Reaktion von Draco.
Seine Mimik ist verschlossen und Hermine hat keine Ahnung, was er gerade denkt. "Toll!", sagt er zwischen zusammengebissenen Zähnen. "Gratuliere!" Er steht auf und verlässt den Raum, bevor Hermine etwas sagen kann. Diese Nacht weint sie sich in den Schlaf.
Am nächsten Tag in der grossen Halle küsst er sie erneut vor allen. Während seine Augen geschlossen sind, sieht Hemine Draco direkt in die Augen. Und sie sieht seinen Hass. Doch wie ist das fair? Er ist gemein zu ihr und schiebt sie weg, aber er wird wütend, wenn sie wieder mit Ron zusammenkommt. Er hat kein Recht dazu! Ron ist gut zu ihr. Er interessiert sich sehr für sie und versucht, es ihr recht zu machen. Sie sollte immer noch verliebt in ihn sein. Und jetzt beschliesst sie, dass sie das auch ist.
Später, als sie alleine in der Bibliothek sitzt, kommt Draco auf sie zu. "Wieder zusammen mit dem Wiesel?", fragt er hochnäsig. Hermine schenkt ihm das beste Lächeln der Welt. Er scheint ganz anders als am Abend zuvor.
Dann steht sie auf und antwortet sie: "Weisst du eigentlich, wie froh ich bin, dass wir nicht mehr verbunden sind?" Der Hass lodert in Dracos Augen auf. Geschieht ihm recht, denkt sie sich. Sie will sich wieder dem Buch zuwenden, als er so nahe an sie herantritt, dass sie seinen umwerfenden Duft riechen kann. Sofort kommen ihr Erinnerungen in den Sinn, die sie schnell abschüttelt.
Seine Hand schlingt sich um ihren Hals. "Du wirst nie wieder so geliebt wie von mir." Hermine hat unglaublich Angst vor ihm. Sie kann nichts tun, ausser ihn gewähren zu lassen. Er ist so viel stärker als sie. "Ich weiss, du denkst an mich, wenn du ihn küsst. Du stellst dir meine Hände vor, wenn es in Wahrheit seine sind." Wenn er bloss wüsste, wie recht er hat. Hermine sieht ihm nicht in die Augen. Der Druck erhöht sich auf ihrem Hals. "Sieh mir in die Augen, Schlammblut!", faucht er sie an. Eine Träne rollt ihr die Wange herunter, als sie in seine emotionslosen Augen sieht.
Er hat es getan. Er hat sie mit diesem Wort beleidigt. Nun flackert ihre Wut sich ins Unermessliche. Sie holt aus und kickt ihm dann mit dem Knie mitten in seine Eier. Schmerzerfüllt schreit er und kniet auf dem Boden. Zum Glück hat ihn niemand gehört.
"Du bist ein verlogenes kleines Miststück. Weisst du eigentlich, wie sehr ich dich verabscheue?" Hermine keucht nach Luft, doch ihre Wut überwiegt die Angst. "Und du glaubst, ich sollte von dir geliebt werden? Nach allem, was du mir angetan hast?"
Dracos Gesicht verzieht sich vor Schmerz und Wut. "Du wirst schon sehen, Granger. Du wirst das noch bereuen."
Hermine spürt einen bitteren Geschmack in ihrem Mund, als sie Draco einfach stehen lässt.
Danach geht sie zu Harry und weint. Sie weint viel und stark. Harry ist einfach da. Er sagt nichts dazu und verurteilt sie auch nicht. "Er hat dich nicht verdient." Mehr sagt er nicht.
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Dramione -Verbunden
Фанфик[Harry Potter Fanfiction] [Dramione] Hermine ist mit ihrer grössten Liebe, Ron Weasley, zusammen und freut sich auf ihr letztes Jahr, doch Blaise Zabini und Ginny Weasley ziehen ihr unbewusst einen Strich durch die Rechnung.