Draco hatte die ganze Nacht kaum ein Auge zugekriegt. Als er am nächsten Morgen früh aufsteht, ist er noch immer todmüde. Er steht in seinem Zimmer, dass er sich mit Blaise teil, der jedoch noch tief schläft und sieht sich im Spiegel an.
Er hatte so sehr gehofft, dass er nur geträumt habe, doch jetzt ist es Wirklichkeit. Kurz über seinem Hüftknochen ist ein Baum eintätowiert. Er steht noch immer da, als wäre das gewollt. Als würde er gerne mit Hermine Granger verbunden sein, für den Rest seines Lebens.
Gestern hatte er sie noch ausgelacht. Dieses Schlammblut hätte es sowas von verdient gehabt, so eine Strafe zu bekommen, doch zu diesem Zeitpunkt, war ihm noch nicht bewusst, dass ihn dasselbe Schicksal erleidet. Vater hatte sogar schon einmal mit ihm über diesen Trank gesprochen, beziehungsweise ihn in Betracht gezogen. Er solle nach seinem Schulabschluss Astoria Greengras heiraten, das haben seine Eltern so arrangiert. Doch er hatte sich gegen den Zaubertrank entschieden. Abgesehen davon, dass er verboten ist, ist Astoria eine wirklich hübsche, junge und reinblütige Hexe. Er hätte kein Problem damit, ihr Kinder zu schenken. Das Zusammenleben wäre schon etwas anderes, aber da kann ihm noch nicht einmal der Trank helfen, denn alles was er tut, ist körperliche Anziehung zu erzwingen. Das ändert aber nichts an seinen Gefühlen für eine Hexe.
Er hat Bauchweh und ihm ist schwindelig.
Doch wie war er überhaupt in diese Lage gelangt? Er hatte nur Kürbissaft in der grossen Halle zu sich genommen. Da kam ihm noch etwas anderes in den Sinn. Blaise und er hatten am Abend zuvor, kurz bevor er auf Patrouille gegangen waren, noch einen Feuerwhiskey genommen, um auf das letzte Schuljahr anzustossen.
Von Wut getrieben, stampft er an Blaise Bett und schmeisst ihn kurzerhand heraus.
"Was bei Merlins Bart tust du!", beklagt sich Blaise, der benommen auf dem Boden liegt und verwirrt zu Draco hochsieht.
"Was hast du in den verfluchten Feuerwhiskey getan?!", schreit Draco wutverbrannt.
"Was für ein Feuerw- Aha", lacht er und scheint sich wieder zu erinnern. "Also bist du Granger schon um den Hals gefallen?" Blaise fiel es schwer das Grinsen von seinem Gesicht zu verbannen.
"Du warst es also wirklich?", sagt Draco ein wenig verletzt. Er fühlt sich hintergangen. "Du hast mich also wirklich absichtlich für den Rest meines Lebens an diese Streberin gebunden", sagt Draco noch immer fassungslos, dass sein bester Freund ihm so etwas antun konnte.
Nun war Blaise verwirrt. Er setzt sich auf und sagt versöhnlich: "Ist ja nicht für immer. Ich und Ginny wollten euch nur einen kleinen Streich spielen."
"Du und Ginny? Die Weaslette? Seit wann seid ihr euch denn so nah? Und doch Blaise, es ist für immer. Ich werde nie mehr von Granger loskommen", sagt Draco etwas ruhiger und setzt sich auf das weiche Bett. Es hat keinen Sinn ihn anzuschreien.
"Nun ja, hat sich eben so ergeben. Sei nicht so melodramatisch, natürlich ist es nicht für immer. Das war ein ganz normaler Amortentia. Der war nicht so hoch dosiert. Nach ein paar Tagen bist du diese Schwärmerei los", erklärt Blaise und versteht noch immer nicht, warum Draco so ein Drama daraus macht. Die beiden Freunden spielen sich oft Streiche und Blaise wäre nie auf die Idee gekommen, dass dieses mal etwas anders wäre. Er hat sogar eine Allianz mit Ginny Weasley geschlossen, um diesen Streich zu perfektionieren.
"Es ist kein Amortentia. Es ist ein Trank mit dem Namen: Seelenverschmelzer. Ich bin mir sicher, du hast davon gehört." Blaise erbleicht. Das kann nicht wahr sein. Natürlich hatte seine Mutter mit ihm über diesen Trank gesprochen, doch sie hatten sich entschieden, dass Blaise seine reinblütige Braut selbst aussucht und demnach den Trank nicht brauchen würde.
"Nein, das kann nicht wahr sein", sagt Blaise und starrt Draco an. "Ginny hat ihn von ihrer Zimmergenossin geklaut. Wir waren uns so sicher, dass es ein Amortentia war", murmelt er gedankenverloren. Doch wenn er noch einmal darüber nachdenkt, war der Trank pechschwarz. Nicht dass er von schwarz nicht angetan wäre, aber seine absolute Lieblingsfarbe ist königsblau. Der Geruch des Trankes war wirklich verführerisch, doch war es wirklich das was ihn anzieht und nicht nur das was jeden Mensch anzieht. "Verfluchter Koboldenmist!", flucht Blaise und steht auf. Er vergräbt seine Hände in seinen kurzen Haaren, doch lässt sie dann wieder sinken.
"McGonagall ist bereits informiert, aber sie weiss noch nicht, dass ausgerechnet ich mit ihr verbunden bin. Granger übrigens auch nicht."
Während Draco Blaise alles von letzten Abend erzählt, geht im Gryffindor Schlafsaal ein ähnliches Szenario ab.
"Ginny, was bei Merlins Unterhosen hast du mir in den Tee getan?", zischt Hermine Ginny übermüdet und genervt an. Die andern Mädchen waren auch noch alle im Raum, also hält Hermine ihre Stimme gedämpft.
Ginny lächelt verführerisch und kichert. Dann zieht sie Hermine hinter sich her aus dem Raum. Auch durch den Gemeinschaftsraum gehen sie einfach zügig hindurch und lassen Ron und Harry sitzen. Als sie endlich draussen auf dem Flur sind, beginnt Ginny zu sprechen. "Also hat der Trank schon gewirkt?"
"Und was ist mit Ron?", fragt Hermine weiter.
"Ich wollte ihm und dir einen kleinen Streich spielen. Das ist kein Fremdgehen, da ich ja schuld bin. Also habe ich dir Amortentia untergejubelt. Kannst du dich noch erinnern, als er Harry-"
Einen Moment lang war Hermine verwirrt. "Das war kein Amortentia", kommen ihr Ginnys Worte in den Sinn.
Nun war Ginny mindesten genauso verwirrt. "Wovon genau redest du?", fragt sie vorsichtig nach und ihr Blick wird unsicher.
"Also hast du mir einen Trank untergejubelt?", versucht Hermine das ganze richtigzustellen.
"Ja, ich habe von Lavender einen Trank geklaut. Den hatte sie versteckt gehalten in ihrem Nachtisch. Wenn sie danach fragt, sage ich einfach, ich habe ihn Professor McGonagall abge-"
"Ginny! Das war kein verfluchter Amortentia! Das war ein Seelenverschmelzens-Trank", sprudelt es hoffnungslos auf Hermine heraus.
Unverständlich sieht Ginny ihre Freundin an. "Ein was?"
"Das ist ein Trank, der zwei Zauberer oder Hexen für ein Leben lang verbindet. Das brauchten sie früher für Zwangshochzeiten oder in Kriegen, um sich zu verständigen. Das heisst, meine Seele ist ab jetzt mit irgendjemandes Seele verbunden." Eindringlich sieht Hermine die Rothaarige an. Ihr Gehirn scheint das Gehörte erst mal verdauen zu müssen.
"Ein Leben lang an einen Zauberer gebunden?" Langsam strahlt ihr Gesicht Panik aus. "Aber-"
Hermine unterbricht sie ein weiteres Mal und hebt ihr T-Shirt hoch. Darunter kommt die Linde zum Vorschein. "Ich habe sogar ein Mal. Und jetzt Ginny, sag mir, mit wem bin ich verbunden?" Ginny wird rot und sieht Hermine schuldig an.
"Draco Malfoy", sagt Ginny und sieht schuldbewusst zu Boden.
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Dramione -Verbunden
Fanfiction[Harry Potter Fanfiction] [Dramione] Hermine ist mit ihrer grössten Liebe, Ron Weasley, zusammen und freut sich auf ihr letztes Jahr, doch Blaise Zabini und Ginny Weasley ziehen ihr unbewusst einen Strich durch die Rechnung.