Kapitel 6 - Erste Berührung

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Es ist schon bald Sperrstunde als Hermine plötzlich eine männliche Stimme hört. Was zum-?! Sofort sieht Hermine hoch, doch die anderen Mädchen kicherten noch immer gemeinsam, keiner schien sich an der Stimme gestört zu haben.

"Habt ihr das gerade gehört?", fragt Hermine in die Runde.

Lavender sieht sie verwirrt an. "Was gehört?" Auch Ginny und die anderen Mädchen sehen sie fragend an.

"Ach gar nichts", beeilt sich Hermine zu sagen. Hatte nur sie diese Stimme gehört? Sofort denkt sie an Harry, der in ihrem zweiten Schuljahr den Basilisken durch die Mauern gehört hatte. Sie schüttelt den Kopf um diese Gedanken aus dem Kopf zu kriegen. Sie kann weder Schlangen verstehen, noch lebt ein Basilisk in dem Schulhaus.

Trotzdem steht sie auf und geht in den Gemeinschaftsraum herunter, wo sie Ron und Harry findet. Sie selbst hatte Harry damals gesagt er hätte es früher sagen müssen, doch jetzt wo sie die beiden beim Zauberschach beobachtet verspürt sie wenig Lust es ihnen zu sagen. Sie alle haben im Krieg mehr als genug durchgemacht, bestimmt hatte sie es sich nur eingebildet.

"Hey, Schatz. Lust uns beim Spielen zuzusehen?", spricht Ron sie an und winkt sie auf einen der Sessel, der eilig von dem darauf sitzendem Erstklässler freigemacht wurde. Doch Hermine winkt ab. Sie hat für dieses barbarische Spiel wenig übrig und Entspannung würde ihr nun deutlich besser tun.

"Lass nur, ich glaube, ich mache noch eine Runde." Als Schulsprecherin konnte sie sich auch nach der Sperrstunde draussen aufhalten, mit der Begründung, sie hätte eine Runde gedreht um Schüler in ihre Betten zu schicken. Doch eigentlich hat sie ganz anderes im Sinne.

Sie macht sich auf den Weg um die privaten Räume der Schulsprecher aufzusuchen. Zwar lebte weder sie, noch ihr Partner dort, doch das grosse Bad dass sich darin befindet kann sie trotzdem sehr wohl benutzen. Es sind noch zehn Minuten bis zur Sperrstunde, als sie vor einem Bild mit drei Rittern und einer Prinzessin stehen blieb.

"Traubenzucker", nennt Hermine das Password. Die vier auf dem Gemälde sahen sie zwar überrascht an, trotzdem öffnen sie die Tür und Hermine tritt in den grossen Raum ein.

Eigentlich sieht es hier ziemlich gemütlich aus, findet Hermine auf einmal. Es stehen ein paar Sessel und ein gemütliches Sofa vor einem Kamin, der obwohl niemand hier ist, vor sich hin prasselt. Auf der anderen Seite des Raumen erstreckt sich eine hohe Wand, die gefüllt mit Büchern ist. Hermine staunt nicht schlecht.

Dieser Raum führt zu drei weiteren Türen. Die beiden auf der Seite sind, wie Hermine wusste, die individuellen Zimmer der Schulsprecher. Jedoch interessiert Hermine im Moment vor allem das, was sich in der Mitte befindet. Sie stösst die Türe auf und sieht als allererstes sich selbst. Ein grosser Spiegel vor dem zwei Lavabos stehen strahlt ihr entgegen. An der Seite gibt es einen Durchlauf, wodurch Hermine auch neugierig schritt. Links von ihr ging eine Türe weiter, die sich als Klo entpuppt.

Hermine aber geht rechts weiter. Bald schon kommt links von ihr ein Durchgang und Hermine hält für einen Moment die Luft an. Im Vergleich zu diesem Bad ist das Vertrauensschülerbad nichts.

Der Pool war in den Boden versenkt und stand nicht auf dem Boden. Aus den Badewannenarmaturen liefen unterschiedlich farbiges Badewasser, Seifenblasen und Schaum. Rund um diese Badewannenarmaturen und in den ganzen Pool waren hundert silberne Fliesen gesetzt mit unterschiedlichen Edelsteinen an jedem Wasserhahn. Es gab Badvorräte auf der einen Seite des Pools, wie Seife, Badeöl, Badepulver, Badesalz, Shampoo, Haarspray und Conditioner. Anders als im Vertrauensschülerbad war hier jedoch kein Gemälde - oder Fenster - dass sie beim Baden beobachten könnte.

Unwillkürlich fragt Hermine sich, warum solch eine Mühe nur für zwei Schüler aufgebracht wurde, doch dann wurde sie vom dem verführerischen Duft gleitet und ihre Gedanken führen ins Nichts.

Vorsichtig entledigt Hermine sich ihrer Kleidung und sieht sich selbst einen Moment lang im Spiegel an. Sie ist bestimmt keine Pansy Parkinson oder Daphne Greengrass. Sie ist zwar schlank, doch das ist alles womit sie punkten kann. Sie hat relativ kleine Brüste und auch ihr Hintern war nicht ganz so bezaubernd. Ausserdem findet sie ihre Hüften zu breit. Seufzend reisst sie sich von ihrem Spiegelbild ab. Es hat sowieso keinen Sinn sich zu wünschen sie sähe anders aus. Alles was sie tun kann, ist damit zu leben und alles daran zu setzen sich gut zu fühlen.

Noch einmal wirft sie einen Blick auf die Linde die noch immer unbewegt auf ihrer Haut ist.

Langsam taucht sie in das warme Wasser ein und ein wohliges Seufzen entwich ihr, dass in dem Bad widerhallt. Durch die Linde sind ihre Gedanken wieder auf Malfoy gekommen und Hermine gestattet sich selbst ein bisschen zu weinen. Sie war nun wahrlich stark gewesen, doch wenn sie nun daran denken muss, dass sie den Rest ihren kompletten Lebens mit Malfoy verbringen muss, wird ihr speiübel.

Sie hatte viel vor in ihrem Leben. Abgesehen von Lernen, Karriere und glücklich zu werden, wollte sie Reisen gehen und sich für Rechte aller magischen Lebewesen einsetzten, wie sie es schon für die Elfen getan hat. In diese Pläne passt kein Draco Malfoy, schon gar nicht in den glücklich-sein-Plan.

Hermine seufzt erneuert und taucht ihren Kopf unter. Womit hatte sie dieses Schicksal verdient? Womit bloss?

Hermine taucht wieder auf, gerade rechtzeitig um zu hören, wie das Gemälde zur Seite schwang und mehrere Fussstapfen zu hören sind. Adrenalin schiesst durch ihre Adern und darauf bedacht kein Geräusch zu machen, schleicht sie sich zu ihrem Handtuch durch, in dass sie sich fest einwickelt.

Den Zauberstab fest umklammert lauscht sie einen Moment und versucht ihre Atmung, die automatisch schneller ging, zu kontrollieren. Sie hat das Gefühl man müsste ihr Herzklopfen im ganzen Schloss hören können.

"Sie ist nicht da!", hört sie eine gedämpfte Stimme. Dann einen Schrei, einen Frustschrei. Wenn sie sich nicht irrte war das Blaise Zabini, der gesprochen hatte. Sie schlich sich aus dem Poolbereich ins Bad.

"Was soll-", kämpfte jemand zu sagen und wurde durch seinen eigenen Schrei unterbrochen. "- ich tun?" Dieser Jemand ist ganz klar Draco Malfoy. Doch warum sollten er und sein bester Freund nach jemandem suchen? Hier drin, wo nur er und sie hereinkommen. Dann macht es klick. Er such nach ihr.

Unsicher tritt sie in einem Tuch eingewickelt aus dem Bad heraus und erblickt Blaise Zabini über seinen besten Freund gebeugt, der vor dem Sofa steht.

"Granger!", sagt er überrascht, als er sie erblickt. Von Malfoy kriegt sie einen hoffnungsvollen Blick. "Du must ihm helfen! Komm her, bitte."

Gryffindor, wie sie eben ist, kommt sie näher. Als Malfoy sie erblickt, sieht er gleich viel entspannter aus.

"Hermine", haucht er und aus einem Reflex heraus, schreckt er seinen Arm nach ihr aus und berührt sie leicht an der Wange.

Gegen ihren Willen, schloss Hermine ihre Augen und geniesst das angenehme Kribbeln, das seine Hand auf ihrer Wange auslöst.

Für einen Moment will sie sich der Berührung hingeben, doch dann taucht sie wieder in die Realität auf, als wäre sie unter Wasser gewesen und entzieht sich ihm. "Was soll das, Malfoy?" Sofort vermisst sie das berauschende Gefühl, das Draco ihr gegeben hatte.

"Sei still." Er zieht sie an sich in eine feste Umarmung und augenblicklich schliesst Hermine ihre Augen um es zu geniessen. Sie spürt seinen muskulösen Körper unter sich, sein festschlagendes Herz unter ihrem und sein Duft der sie umhüllt.

Sie hat gar nicht bemerkt, dass ihr Tuch verrutscht ist, bis sie seine Hand auf ihrem Nackten Rücken kurz über ihrem Hintern spürt. Ihr ganzer Körper steht auf einmal in Flamme und ein angenehmes aber unbekanntes Gefühlt breitet sich in ihrem Bauch aus.

Sofort reisst sie sich aus der Umarmung und schlingt das Tuch wieder um sich. Draco sieht ihr mit dunklem und verschleierten Blick in die Augen. Verdammt ich will sie! Wieder diese Stimme doch dieses mal weiss sie ganz genau woher die Stimme kommt.

Dramione -VerbundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt