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𝐭 𝐡 𝐞  𝐭 𝐡 𝐢 𝐫 𝐝  𝐜 𝐡 𝐚 𝐩 𝐭 𝐞 𝐫
  𝐢 𝐧  𝐭 𝐡 𝐞  𝐬 𝐭 𝐨 𝐫 𝐲  𝐨 𝐟  𝐛 𝐞 𝐥 𝐥 𝐢 𝐬  &  𝐩 𝐚 𝐮 𝐥
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𝐭 𝐡 𝐞  𝐭 𝐡 𝐢 𝐫 𝐝  𝐜 𝐡 𝐚 𝐩 𝐭 𝐞 𝐫  𝐢 𝐧  𝐭 𝐡 𝐞  𝐬 𝐭 𝐨 𝐫 𝐲  𝐨 𝐟  𝐛 𝐞 𝐥 𝐥 𝐢 𝐬  &  𝐩 𝐚 𝐮 𝐥──────

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Am Abend saß ich an meinem Schreibtisch und kaute an meinem Bleistift herum. Gleichungen und noch mehr Gleichungen, mit denen ich irgendetwas bestimmen sollte, raubten mir den letzten Nerv und ich stieß ein klägliches Heulen aus, das man wohl mit dem eines Seehundes vergleichen konnte.

Es klopfte zaghaft an meiner Tür und ohne eine Antwort abzuwarten, wurde diese auch schon geöffnet. Ich drehte meinen Stuhl zur Tür und sah, wie Mason mit einem Stofftier in Form eines Wolfes auf mich zu lief.

»Mom hat gesagt, ich soll dich zum Essen holen«, murmelte er leise und spähte dann neugierig auf meinen Schreibtisch.

»Was machst du da?«, fragte er und patschte mit seinen Händen auf das Papier.

»Ganz schreckliche Matheaufgaben«, kicherte ich und hob ihn auf meinen Schoß. Mit seinen 5 Jahren, war Mason immer noch ein kleiner Zwerg und ging mir gerade Mal bos zur Hüfte.

Für sein Alter war er tatsächlich ziemlich klein. Alle anderen Kinder im Kindergarten überragten ihn bereits um einen Kopf, aber Mason schien sich Zeit mit dem Wachsen zu lassen, auch wenn ich nicht vermutete, dass er nicht besonders groß werden würde. Mom war selbst ziemlich klein und Mason hatte viel von ihr geerbt. Die großen braunen Augen und das haselnussfarbene Haar, die Grübchen und niedliche Stupsnase mit kleinen rosigen Lippen. Er sah ihr aus wie aus dem Gesicht geschnitten, während ich mit meinem eher rundlichen Gesicht meinem Vater glich. Einzig und allein meine Haar- und Augenfarbe waren dieselbe wie Moms, den Rest hatte ich eindeutig von Dad geerbt.

Seufzend betrachtete ich Mason. Vielleicht war es ganz gut, dass er nach Mom kam und keine Ähnlichkeiten zu Dad aufwies. Sonst hätte sein Anblick sie in Zukunft nur noch stärker an ihn erinnert.

Ich zwickte in seine kleinen Bäckchen und hob ihn auf meinen Arm.

»Komm, lass uns Essen gehen«, lächelte ich und Mason nickte begeistert.

»Mom hat Kartoffelpuffer gemacht. Mit Apfelmus.«

»Dann sollten wir uns beeilen, bevor sie uns alle weg isst«, scherzte ich und Mason streckte seinen Arm in die Luft.

»Ich bin ein Superheld mit Superschnelligkeit«, rief er begeistert und jauchzte freudig, als ich ihn über meinen Kopf hob und mit ihm die Treppen hinunter in die Küche flitzte.

Mom schmunzelte, als sie uns erblickte und stellte einen Teller mit frisch gemachten Kartoffelpuffern auf den Tisch.

»Dann fangt mal an zu Essen, meine kleinen Superhelden.«

•••

Mit noch leicht feuchten Haaren vom Duschen ließ ich mich auf meine beigefarbene Tagesdecke fallen und starrte nach oben an meine Zimmerdecke. Dort hingen kleine Leuchtsterne und Monde an der Wand, die mir früher geholfen hatten, wenn ich Angst hatte, alleine in der Dunkelheit zu schlafen.

Ich hatte sie zusammen mit Dad aufgehängt, als wir hierher gezogen waren, gerade als Mom mit Mason schwanger gewesen war. Lächelnd betrachtete ich die Sterne, die selbst nach all den Jahren immer noch leuchteten, wenn ich das Licht ausknipste.

Ein plötzliches Donnern riss mich aus meinen Gedanken und ich richtete mich auf und sah zum Fenster. Dicke Regentropfen schlugen dagegen und draußen blitzte es kurz hell auf. Schnell sprang ich auf und zog die Vorhänge zu. Ich hasste Regen, ich hasste Gewitter. Da war es nicht gerade praktisch, wenn man in der Stadt mit der höchsten Niederschlagsrate im ganzen Norden Amerikas wohnte.

Ich lief zurück zu meinem Bett und hob die flauschige Decke an, um hinunter zu schlüpfen, als mein Blick auf die unerledigten Mathe Aufgaben auf meinem Schreibtisch fiel. Kurzerhand lief ich hin, beschloss, dass ich mir die restlichen Stunden meines Abends nicht damit vermiesen wollte und stopfte das Buch und das Heft eine Schublade. Morgen würde ich einfach sagen, dass ich es vergessen hatte. Mr. Williams war so verpeilt, dass er vermutlich sogar vergessen würde, dass er überhaupt Hausaufgaben aufgegeben hatte.

Als ich nun unter der Decke lag, ging erneut das Donnern los und bei jedem kleinen Geräusch zuckte ich zusammen. Ich wälzte mich hin und her, versuchte eine gute Schlafposition zu finden, bei der die Ohren bedeckt waren und schlug dann frustriert die Decke zurück.

»Belli«, flüsterte plötzlich eine leise Stimme und ich blickte zur Tür, die einen Spalt geöffnet war. Mason stand mit seinem Stofftier in den Armen dort und sah mich mit großen Augen an.

»Hey, mein Süßer. Wieso bist du noch nicht im Bett ?«, fragte ich verwundert darüber, dass Mason tatsächlich noch nicht schlief. Normalerweise war er innerhalb weniger Minuten eingeschlafen, sobald man ihn ins Bett legte.

Ich klopfte auf die Matratze neben mir und Mason schloss die Tür und hüpfte zu mir aufs Bett.

»Es gewittert«, murmelte er und kuschelte sich in meine Arme.

»Oh, hast du Angst vor Gewittern. Das wusste ich nicht«, erwiderte ich erschrocken, dass mein kleiner Bruder anscheinend die gleiche Angst durchlebte wie ich.

Mason schüttelte jedoch nur den Kopf und hob die Hand, um an meine Wange zu patschen.

»Ich passe auf dich auf. Belli hat Angst vor Gewittern. Mason nicht. Also beschützte ich Belli«, murmelte er und gähnte. Ich lächelte gerührt und fuhr ihm durchs Haar. Mein kleiner Bruder war der einzige, der mich Belli nannte und nicht Bellis. Ich wusste nicht warum, aber es verlieh ein Gefühl von Verbundenheit, nur zwischen uns beiden.

Sanft legte ich ihn neben mich und zog die Decke über uns beide.

»Danke, mein kleiner Masie«. flüsterte ich in sein Ohr und Mason kicherte, als ich seinen Spitznamen verwendete.

Zufrieden und mit seinem Stoffwolf in den Armen schloss er die Augen und kuschelte sich an mich. Lächelnd schloss ich nun auch die Augen. Masons Nähe und Wärme half und sein leichtes Schnorren im Schlaf wirkte seltsam beruhigend.

»Hab dich lieb, Belli«, kam es nun ganz leise von ihm und ich hob meine Hand und strich ihm über die braunen Locken.

»Ich hab dich mehr lieb, Masie.«

bellis. paul lahoteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt