𝐭 𝐡 𝐞 𝐧 𝐢 𝐧 𝐭 𝐡 𝐜 𝐡 𝐚 𝐩 𝐭 𝐞 𝐫
𝐢 𝐧 𝐭 𝐡 𝐞 𝐬 𝐭 𝐨 𝐫 𝐲 𝐨 𝐟 𝐛 𝐞 𝐥 𝐥 𝐢 𝐬 & 𝐩 𝐚 𝐮 𝐥
──────Obwohl es nicht gewitterte, konnte ich nicht einschlafen. Unruhig wälzte ich mich im Bett von einer auf die andere Seite und versuchte meine Augen zu schließen. Doch jedes Mal, wenn die Umrisse meines Zimmers vor meinen Augen verschwammen und es dunkel wurde, sorgten meine wirren Gedanken dafür, dass ich sie wieder öffnete.
Mit einem Ruck schleuderte ich meine Bettdecke von meinem Körper und richtete mich auf. Leise lief ich zu meinem Fenster und öffnete es vorsichtig.
Kühle Nachtluft strömte mir entgegen und ich atmete sie tief ein. Mein Blick wanderte über die menschenleere Straße und das angrenzende Waldstück, das nur wenige Meter von unserem Haus entfernt war.
Ich blinzelte. Etwas huschte gerade zwischen den Bäumen hin und her und ich lehnte mich etwas weiter aus dem Fenster, um es besser erkennen zu können, doch aufgrund der Dunkelheit hatte ich nur beschränkt Sicht. Ich sah nur, wie das große Etwas nun durch die Bäume schlich und nun seinen Kopf nach oben wandte. Graue Augen, die trotz der Nacht gut zu erkennen waren, sahen in meine und mit einem leisen Schrei stolperte ich nach hinten zurück und landete mit meinem Hintern auf dem Teppich.
Schnell rappelte ich mich wieder auf, verschloss das Fenster und zog die Vorhänge zu.
Jemand hatte im Gebüsch vor meinem Fenster gesessen.
Aber es war kein Mensch gewesen. Nein, die Augen und das Fell sprachen für sich. Es war ein Tier gewesen.
Ich presste meine rechte Hand auf meine Brust, hinter der mein Herz noch immer viel zu schnell schlug. Ich kannte diese Augen. Ich hatte sie schon einmal gesehen. Und ich wusste, zu wem sie gehörten.
•••
Der Tag am nächsten Morgen verlief relativ ereignislos. Ich machte mich fertig, frühstückte und nahm dann den Bus zur Schule, während Mom Mason zum Kindergarten brachte.
Auch in der Schule passierte nichts außergewöhnliches, außer dass ich immer wieder die letzte Nacht Stück für Stück Revue passieren ließ.
Es waren eindeutig die Augen des Wolfes gewesen, den ich mit Mason gesehen hatte. Aber warum tauchte er nun vor unserem Haus auf ? Hatte er unsere Fährte aufgenommen und wollte uns nun zerfleischen ? Konnte er das überhaupt ? Immerhin war es schon etwas her.
Und wieso lebte er eigentlich noch ? Charlie und ein paar andere waren doch losgezogen, um zu jagen ? Und normalerweise verfehlten sie nie.
Als ich nach meiner letzten Stunde Geographie aus der Schule heraus trat, wurde ich von jemandem zur Seite gezogen. Bella hatte meinen Arm gepackt und zog mich zu ihrem Wagen.
»Was willst du ?«, fragte ich kühl, als wir vor dem Pick-Up standen und Bella meinen Arm losgelassen hatte. Ich hatte den vorherigen Tag nicht vergessen.
»Es tut mir leid. Ich wollte mich nicht so aufführen. Verzeih mir, dass ich dich verletzt habe«, entschuldigte sie sich und sah mich traurig an.
Ich seufzte, weil ich genau wusste, was jetzt kommen würde.
»Seit Edward mich ver-«, fing sie an, doch ich brachte sie mit einer wegwerfenden Handbewegung zum Schweigen.
»Schon gut. Ich verzeihe dir. War das alles, ich muss jetzt nämlich los.«
»Eigentlich...hatte ich gehofft, dass du mit mir nach La Push ins Reservat kommst. Emily meinte, sie würde sich freuen, dich wieder zu sehen«, rückte sie nun mit ihrer Sprache raus.
»Nach meinem Besuch gestern, will sie mich noch kennenlernen ?«, fragte ich verwundert. Ich hatte mich zwar nicht unhöflich verhalten, aber die Reaktionen der Jungen, als sie mich gesehen hatten, schienen für sich zu sprechen.
»Natürlich, du hast dich nicht schlimm benommen«, fand Bella und ich nickte etwas unschlüssig.
»Na gut, ich komme mit«, stimmte ich zu und wandte mich der Beifahrertür zu.
»Danke«, murmelte Bella und ich schenkte ihr ein kleines Lächeln, bevor ich einstieg.
Vielleicht sollte ich nicht so hart mit ihr sein. Sie machte gerade eine schwere Zeit durch und Jacob schien der einzige zu sein, dem sie vertrauen konnte. Ich hätte Verständnis für sie haben sollen
»Wieso redet Jake jetzt eigentlich wieder mit dir ? Und was war gestern los? Paul meinte, ich würde es bald erfahren«, fragte ich und spürte, wie Bella sich anspannte.
»Das sollte dir lieber Paul erklären«, nuschelte sie undeutlich und nun war ich komplett verwirrt. Ich kannte Paul nicht einmal richtig, für mich hörte sich die Option, es von meinen Freunden gesagt zu bekommen, besser an.
»Wieso da-«, fing ich an, doch Bella unterbrach mich und tat, als hätte sie nichts gehört.
»Apropos Paul. Wie findest du ihn eigentlich ? «, erkundigte sie sich und sah mich mit einem zweideutigen Grinsen an, das ich unabsichtlich erwiderte. Paul war groß und muskulös, hatte ein ausdrucksstarkes Gesicht und dunkle braune Augen. Seine Stimme gestern hatte rau und tief geklungen. Er war unbestreitbar attraktiv. Mein Blick wanderte zu Bella, die mir ab und zu einen Blick zuwarf, bevor sie wieder auf die Straße blickte.
War es okay mit Bella über einen Jungen zu reden ? Sie hatte schließlich eine zerbrochene Beziehung hinter sich und ich wusste nicht, ob das wieder Salz in die Wunde streute.
»Es ist okay. Wir können über sowas reden, du reißt damit keine alten Wunden auf«, sagte Bella, so als hätte sie meine Gedanken gelesen.
»Er sieht gut aus. Aber ich kenne ihn nicht richtig«, antwortete ich nun zaghaft und blickte mit leicht geröteten Wangen aus dem Fenster.
»Also, du findest ihn gutaussehend ?«, grinste Bella nun und ich grinste leicht.
»Du kannst es nicht bestreiten. Außerdem sieht er besser aus, als alle Typen aus unserer Schule zusammen«, erwiderte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
»So so, auch besser als Mike«, neckte mich Bella und spielte damit auf meine kurze Schwärmerei für Mike an.
»BELLA«, rief ich empört und Bella brach nur in Gelächter aus.
»Sag schon, besser als Mike?«
»Ja, besser als Mike.«
»Viel besser ? Oder nur ein wenig besser ?«
»Paul ist ein ganz anderes Niveau. Er ist heißer als Brad Pitt.«
»Brad Pitt jetzt also, hmm?«
»Sei leise, Bella.«
»Ich bin schon still.«
»Aber echt jetzt, sogar heißer als Brad Pitt ?«
»BELLA!«