𝐭 𝐡 𝐞 𝐭 𝐡 𝐢 𝐫 𝐭 𝐞 𝐞 𝐧 𝐭 𝐡 𝐜 𝐡 𝐚 𝐩 𝐭 𝐞 𝐫
𝐢 𝐧 𝐭 𝐡 𝐞 𝐬 𝐭 𝐨 𝐫 𝐲 𝐨 𝐟 𝐛 𝐞 𝐥 𝐥 𝐢 𝐬 & 𝐩 𝐚 𝐮 𝐥
──────»Bellis, du bist schon zuhause ?«, erwiderte Mom verwundert, als ich in die Küche gelaufen kam.
»Literatur ist ausgefallen. Ich durfte früher gehen«, erklärte ich und drückte erst ihr, dann Mason, der sich gerade eine Kartoffel in den Mund steckte, einen Kuss auf.
»Wie war die Arbeit ?«, erkundigte ich mich, während ich mir ebenfalls einen Teller holte und ihn mit den Kartoffeln und dem Ofengemüse, das auf dem Herd stand, befüllte.
»Ganz entspannt. Wie war es in der Schule ?«, fragte meine Mom, als ich mich neben sie an den Tisch setzte.
»Auch ganz okay. Wir haben unseren Test in Biologie geschrieben, aber das lief gut, also mach ich mir da keine Sorgen«, murmelte ich und steckte mir einen Löffel Ofengemüse in den Mund.
»Wie war's im Kindergarten ?«, fragte ich mit einem Lächeln an Mason gerichtet.
»Toll, wir haben diesmal einen Löwen gebastelt und später gehe ich zu Leo und wir basteln noch einen«, erzählte er aufgeregt.
»Mason und ich gehen gleich los. Ich bleibe auch da, dann kann ich mich noch ein wenig mit Marlen unterhalten. Und du wolltest noch die Zimtschnecken für Masons Kuchenbasar backen«, erinnerte mich Mom und ich nickte, bevor mir einfiel, dass ich Paul schon für heute Abend zugesagt hatte.
Verdammt. Ich hatte diesen Kuchenbasar vollkommen vergessen.
»Kann ich die vielleicht auch morgen machen ?«, fragte und Mom sah mich verwundert an.
»Morgen ist doch der Kuchenbasar und wenn du ausschlafen willst, schaffst du das nicht.«
Ich nickte, natürlich könnte ich sie auch einfach morgen früh machen, aber ich kannte mich selbst gut genug, um zu wissen, dass ich auch nach dem 10. Weckerklingeln immer noch im Bett liegen würde, weil ich mich nicht aufraffen konnte, an einem Samstag so früh aufzustehen.
Ich haderte mit mir, aber letztendlich würde es auf eine Absage für Paul hinauslaufen
»Mason, zieh dir bitte noch einen frischen Pullover an, der hier ist ganz bekleckert«, bat Mom meinen Bruder, bevor sie aufstand und ihren und Masons Teller in die Spüle stellte. Beide verließen die Küche und ich zog mein Handy hervor und tippte auf Pauls Kontakt.
Entschuldige, ich muss für heute leider absagen. Ich muss noch für den Kuchenbasar meines Bruders backen, das hatte ich vergessen.
Es dauerte nur wenige Minuten bis eine Antwort kam.
Brauchst du Gesellschaft ?
•••
Als ich einige Stunden später die Tür öffnete, blickte mir ein lächelnder Paul entgegen.
»Hi«,begrüßte er mich.
»Hi, komm rein.«
Ich trat beiseite, um ihn eintreten zu lassen und wunderte mich darüber, dass er trotz der kühlen Temperaturen keine Jacke trug. Das dünne Shirt schien ihm vollkommen auszureichen.
»Also, was backen wir heute ?«, fragte Paul, als er neben mir vor der Arbeitsplatte stand.
»Einmal Zimtschnecken und einmal Apfelkuchen. Aber der Apfelkuchen ist für uns«, erklärte ich und wies auf die vielen Zutaten, die ich bereits herausgestellt hatte.
»Ich liebe Apfelkuchen. Was soll ich machen ?«, fragte er und ich lächelte.
»Schneid zuerst die Äpfel in kleine Würfel, ich mache schnell den Teig. Den für die Zimtschnecken hab ich schon gemacht, weil der noch ruhen muss«, antwortete ich und Paul nickte.
»Warte, ich gebe dir schnell ein Schneidebrett«, fügte ich hinzu, lief zu einer der Schubladen und reichte ihm ein Schneidebrett und eines der Messer.
»Wenn du fertig bist, muss Zitronensaft drauf, damit die Äpfel nicht braun werden«, erklärte ich und Paul nickte, bevor er sich tatkräftig an die Arbeit machte.
Ich zog währenddessen eine große Schüssel an mich heran und mischte einen einfachen Teig aus Mehl, Butter, Zucker und einem Ei. Ich verrührte ihn mit einem Löffel und knetete ihn für ein paar Minuten durch, bis eine einen großen Runden Teigball hatte.
Währenddessen hatte Paul, der zuerst einige Probleme mit dem Schneiden hatte, auch seine Arbeit beendet und tröpfelte etwas Zitronensaft über die Apfelstücke.
»Hab ich das richtig gemacht ?«, fragte er und ich nickte lächelnd.
»Sehr gut«, lobte ich, während auf Pauls Gesichte in Grinsen erschien, als er auf den Teig in meinen Händen sah.
»Immerhin habe ich dir genug Zeit gegeben, einen ganzen Teig zu machen«, grinste er und ich lachte.
»Kannst du den schonmal rund ausrollen, ich suche schnell nach einer Backform«, bat ich ihn und er nickte, während ich einen der obersten Schränke öffnete und ihn nach einer runden Backform abscannte.
Zu meinem Bedauern stellte ich fest, dass diese ganz oben stand und ich musste mich auf die Zehenspitzen stellen, um sie zu erreichen, denn wenn Paul hier war, würde ich mich ganz sicher nicht auf einen Stuhl stellen, um eine bescheuerte Backform herunter zu holen.
Doch selbst auf Zehenspitzen und mit ausgestreckten Armen kam ich nicht heran. Ich hörte ein belustigtes Schnauben, dann spürte ich, wie sich jemand hinter mich stellte und über meinen Kopf hinweg nach der Backform griff. Ich drehte mich um, hatte jedoch nicht damit gerechnet, dass Paul mir so nah sein würde und prallte gegen die Theke. Ich verlor das Gleichgewicht, doch bevor ich auf den Boden prallen konnte, schlang sich ein Arm um meine Taille und Paul hielt mich fest an seinen Körper gedrückt.
Selbst durch sein dünnes Shirt, spürte ich die unglaubliche Wärme, die sein Körper ausstrahlte und den Geruch nach Wald und Nadelbäumen, der ab diesem Moment zu meinem Lieblingsduft wurde.
Ich schüttelte schnell meinen Kopf und nun wurde mir bewusst, dass ich meine beiden Hände auf Pauls Brust gelegt hatte. Mit roten Wangen nahm ich sie sofort weg und hob meinen Kopf. Pauls Gesicht war nah an meinem dran und als ich in seinen warmen braunen Augen sah, war ich mir sicher, dass er in diesem Moment hörte, wie schnell mein Herz schlug.