13. Warme Herbstluft

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"When I saw you, I fell in love, and you smiled because you knew

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"When I saw you, I fell in love, and you smiled because
you knew."

>William Shakespeare<

~🌸~

"Du bist der einzige Mensch, den ich kenne, der Tee mit Milch trinkt."
"Du bist der einzige Dämon, den ich kenne, der so nervig ist, dass ich mich erschießen möchte."
"War Daruma-San nicht nerviger?"

Ich blieb ertappt stehen. Verwundert zog ich meine Augenbrauen zusammen und fragte nur energisch: "Woher..?"

"Du löschst deinen Suchverlauf nicht." meinte der Dämon plump.
"Wann warst du denn bitte an meinem Laptop?"
"Wann nicht? ist eine bessere Frage"

Ich hatte jetzt sehr viele Fragen.
Doch ich lief weiter, an meinem Bubbletea nippend, auf dem Weg zur Bahnhaltestelle. Ich versuchte mir so wenig anmerken zu lassen wie möglich. "Du bist sehr creepy, weißt du das?"
Er grinste.
"Also könntest du bitte aufhören mich zu stalken?! Ich fühle mich DEZENT genervt"
Jetzt zog er tatsächlich die Unterlippe nach vorne und lief mir etwas geknickt hinterher. Schmollte der Dämon da gerade?

Ich beäugte ihn ungläubig, und obwohl er mehr als einen Kopf größer war als ich, kam er mir in diesem Moment gar nicht mehr angsteinflößend vor; Eher wie ein Kind dem die Eistüte herunter gefallen ist. Teilweise konnte ich immer noch nicht begreifen, dass diese Erscheinung neben mir her lief, aber mittlerweile aus ganz anderen Gründen, als am Anfang unserer Begegnung.

Noch für einen Moment schenkte er mir einen gespielt enttäuschten Hundeblick mit tellergroßen Augen - seine Iren so dunkel und vollkommen wie die Tiefe eines Sees an einem heißen Sommerabend - ehe er sich wieder straffte und erneut unbekümmert neben mir her schlenderte. Als er meinen absolut verständnislosen Blick bemerkte, grinste er nur wieder.

Seine Zähne zeigten sich hauchzart unter seinen sündhaft vollen Lippen und sein rechter Eckzahn fing das Funkeln der Nachmittagssonne ein. Und dieser Gesichtsausdruck galt mir. Ich verstand immer weniger und vor allem nicht, warum der Dämon gar nicht hinterhältig oder böswillig wirkte.

"Weißt du," fing er wieder an, aber ich hielt ihn nicht vom Reden ab. Es war seltsam wie vertraut und gleichzeitig frisch seine Stimme wirkte. Dieser neckende und doch charmante Unterton der jedes seiner Wörter begleitete, war es auch noch so kurz. Sein Reden klang wie als würde es auf Engelsflügeln durch die warme Herbstluft getragen werden und auf eine seltsame Art und Weise verlieh mir seine Anwesenheit Trost.
Vielleicht war ich gerade auch unnötig sentimental; wer weiß...

"Ich hab dich heute das erste Mal lächeln sehen."

Ich stoppte schon wieder und schaute ihn nur an. Mehrfach blinzelnd vergewisserte ich mich, dass er das gerade tatsächlich gesagt hatte.
Aber ja, seine dunklen Augen umrahmt von diesen viel zu hübschen, schwarzen Wimpern ruhten schon die ganze Zeit auf mir.
Aus Überforderung brachte ich nur heraus: "Aber heute ist auch erst der zweite Tag, den du mich kennst..." Als hätte er mit seinem Satz nicht komplett ins Schwarze getroffen, überspielte ich meine plötzliche Verwundbarkeit.

"Ich hatte von dir nicht wirklich den Eindruck, dass es dir generell gut geht, deswegen sage ich das." Immer noch komplett sprachlos starrte ich ihn an.

"Also ganz ehrlich: Wer regelmäßig lebensgefährliche Rituale durchführt, der hat sie doch nicht mehr alle." Er lächelte sanfter mit mehr Verständnis, als würde er sich korrigieren wollen. "Ich meine, wenn man sowas macht, wartet man doch praktisch nur darauf, dass einem etwas Schlimmes passiert..."

Geschah das gerade wirklich? Dieser fucking hübsche, charmante, skrupellose, manipulative, arrogante, hinterhältige, viel-zu-gut-aussehende Teufel machte sich Sorgen? Bin ich im falschen Film?

Anscheinend hatte ich Jungkook so lächerlich wenig ein Herz zugetraut, das mir jetzt auch der Mund für einen viel zu langen Moment offen stand.

"Ich wollte dir bloß raten dich öfter mit Yoongi zu treffen; Er scheint dir wirklich gut zu tun." erklang seine Stimme ein weiteres Mal, aber das was er sagte passte doch gar nicht zu ihm. Seine fiesen, perfekt platzierten Piercings; sein normalerweise so stechend brennender Blick; Und diese Lippen, welche sonst ein spitzbübisches Lächeln trugen.

"Nein" ich konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden "Ich fasse das nicht; Kannst du nicht einfach wieder zu einem hinterhältigen Dämon werden?! Ich halte es nicht aus wenn du so... bist..."
Da war ich vielleicht etwas über die Strenge geschlagen, aber nun wusste er zumindest was ich von ihm dachte.

"Wenn ich wie bin?" lachte er nur und seine Augen funkelten mich an.
"So..." meine Hände befreiten sich ungelenk aus meinen Jackentaschen und deuteten an ihm rauf und runter. Alles weitere schien meine Begabung für Erklärungen zu überschreiten.

"Okay" grinsend nahm er diese Antwort hin.

Und ich kam trotzdem nicht mehr mit meinem Leben zurecht. Sein Lächeln ließ mich beinahe taumeln, als ich loslief und selbst als ich die Augen zusammen kniff tauchten die seinigen in meinem Kopf auf. Nichts war mehr an Ort und Stelle in meinen Gedanken und um vor diesem Gefühl zu fliehen, rannte ich.

"Vergiss die Party heute Abend nicht"
wurde mir noch hinterher gerufen, ehe ich eine Minute später bereits völlig außer Atem an der Haltestelle ankam.

~🩸~

Wörter: 825

Jungkook hat also doch ein Herz und tatsächlich sorgt er sich sogar in einer gewissen Art und Weise um Tae.

Perfekte Vorraussetzungen für eine Lovestory - oder?
Vielleicht ist es aber auch nur eine Taktik um Taehyung doch noch von sich zu überzeugen; wer weiß...
(Also ich natürlich)

Anyways, ich hoffe euch hat dieses etwas kürzere Kapitel gefallen und lasst mir mal einen Vote da!

Vielen Dank fürs Lesen und wir sehen uns hoffentlich schon bald wieder! Habt noch einen wunderschönen Tag oder eine wundervolle Nacht 💜

~ Pi :)

Dance with a Demon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt