Kapitel 9 (2019)

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Auch wenn der Urlaub sehr schön war und ich am liebsten da geblieben wäre, ist es schön, wieder zuhause zu sein. Wir wollen zu meinen Eltern fahren, um Fotos zu zeigen und von unserem Urlaub zu erzählen. Sie sind allerdings kurz nachdem wir wieder da sind auf eine Kreuzfahrt gegangen, und so dauert es noch etwas bis zu unserem nächsten Treffen. Kaum sind wir zuhause angekommen, lasse ich mich auch die Couch fallen. Die drei Wochen haben mir echt zugesetzt. Ich schaffe es nicht, einmal einen Koffer zu tragen, was mir Nico allerdings mit Freude abnimmt. Nach einem kleinen Stuffing, natürlich wieder mit einem Hainshake, gefolgt von einer schnellen Nummer, mache ich ein kleines Nickerchen, um mich zu erholen. Als ich aufwache, beschließe ich schon einmal, alle Sachen vorzubereiten für den morgenigen Arbeitstag. Mit erschrecken, aber auch leichter Erregung stelle ich fest, dass sie Sachen zum dritten Mal deutlich zu klein sind. Ich male mir schon aus, wie es ist, wieder einmal nach größeren Sachen fragen zu müssen. Und mache mir richtig Gedanken deshalb. In diesem Moment kommt Nico rein mit einem Trichter in der Hand. „Komm her, ich will dich mästen, mein Schweinchen“, sagt er grinsend. Doch mir brennt die Sicherung durch. Es ist gerade zu viel auf einmal. „Kannst du nicht mal aufhören mit dem ewigen Fetter machen?“ „Ich habe andere Probleme, okay“, schrei ich ihn schon fast an. Nico ist sehr geschockt. Er legt einfach den Trichter weg, sagt kurz „okay“ und geht. Ich habe ihn so noch nie erlebt. Direkt schlägt meine Stimmung um. Ich lasse mich aufs Bett fallen und breche zusammen. Was ist nur aus mir geworden? Wieso bin ich so? „Ich muss was ändern“, denke ich nach. Ich nehme all meinen Mut zusammen und gehe zu Nico. Er sitzt stumm vorm Fernseher und scheint mich zu ignorieren. Also stelle ich mich vor ihn. Seine Augen werden groß, als er sieht, dass ich nur einen Bademantel anhabe, der offen ist und so meine fette Wampen zur Schau stellt. Zu dem habe ich den Trichter in der Hand. „Ich habe nachgedacht, ich muss mich mehr auf eine Sache konzentrieren“, beginne ich und drücke ihm Gain Shake in die Hand. Mehr sage ich nicht, sondern setze mich stumm auf die Couch und stecke mir den Trichter in den Mund. Ohne zu zögern beginnt Nico langsam den Shake in mich zu kippen, während er meine Wampe streichelt. Auch wenn ich erst nicht wollte, aber jetzt merke ich, wie gut es sich anfühlt, und so schmecke ich den Gainshake auch kaum. 
Als ich am nächsten Tag arbeiten gehe, ist mir erst etwas flau. Natürlich kann ich mir wieder ein paar Sprüche wegen meines Gewichts anhören, doch es lässt mich kalt.In der selben Woche beschließe ich erneut, zum Filialleiter zu gehen. Es ist ein sehr unangenehmes Gespräch. als ich nach einer Nummer größer frage. "Vanni, ich wollte auch mit dir sprechen. „Was hältst du davon, wenn du ab sofort nur noch die Kasse übernimmst?“, fragt er mich. Natürlich bin ich einverstanden, wahrscheinlich hat er selbst gemerkt, wie anstrengend für mich das ganze Laufen und Stehen geworden ist und dass ich so kaum eine Hilfe bin. Zuhause erzähl ich Nico davon. Natürlich freut er sich auch. Ich weiß nicht ganz, warum, aber seitdem stellt er mir morgens immer eine Thermoskannen mit Gain Shake für die Arbeit hin. Ehrlich gesagt kann ich das Zeug nicht mehr sehen. Ich will es nicht wegkippen, also trinke ich es. Einmal habe ich es nicht getrunken und die volle Kanne wieder mit nach Haus genommen. Als Nico meine Sachen auspackt, damit ich aufs Sofa und essen kann, entdeckt er sie und kommt zu mir. „Was ist das?“, fragt er streng und fasst mich feste an meinen weichen, fetten Arm. „Du musst es trinken, sonst wirst du nicht fetter!“, kapierst du das nicht, dummes Schwein?“ „Lass los, das tut weh“, sag ich mit Tränen in den Augen, die ich versuche zurückzuhalten. „Erst wenn du ihn leer trinkst!“ sagt er. „Ich kann nicht, ich bin echt voll“, antworte ich. Doch das passt ihm gar nicht. Eh ich mich versehe bekomme ich eine heftige backpfeife.  "Jetzt trink. Wofür sonst bist du mastau gut?“, brüllt er mich an. Ich nicke und greife schluchzend den Shake und beginne zu trinken. „Tut mir leid, passiert nicht wieder, versprochen“, sag ich und setze ihn an meinen Mund an. Ich weiß genau, dass Nico nur das Beste für mich will und sich um alles kümmert. Es ist war mein Fehler, ihn nicht zu trinken. Denn wie er schon sagte: Wofür sonst bin ich Mastsau gut? 

Grenzen der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt