9 - I. F. L. Y. - Bazzi

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"Pünktlichkeit ist nicht so dein Ding, oder?", rufe ich Aspen zu, als ich sie durch die Flughafenhalle kommen sehe.

"Sind sie schon da?", stellt sie mir eine Gegenfrage und bleibt vor mir stehen.

"Noch nicht."

"Na siehst du. Das wusste ich."

"O verzeiht mir, heilige Aspen, meine allwissende Göttin.", erwidere ich spielerisch und verdrehe dabei die Augen.

"Werden Sie mal nicht frech, Fräulein King.", sagt sie und rückt dabei noch einen Schritt näher. Stolz, wie ich nun mal bin, bleibe ich stehen, drücke den Rücken durch und strecke das Kinn vor. Provokant schaue ich ihr in die Augen. Unser Blickduell findet durch eine Flughafenansage ein jähes Ende.

Die Landung des Flugzeuges meiner Familie wird angesagt. Es kann sich also nur noch um Minuten handeln, bis sie hier erscheinen werden.

Nach einer kurzen halben Stunde beginnen die Ankommenden aus der Schiebetür zu strömen. Ich sehe zu Aspen auf, die nun neben mir steht.

"Bist du bereit?"

Ein knappes Nicken ist ihre Antwort. Daraufhin rücke ich näher an sie heran. Ihren Arm legt sie sanft um meine Hüfte und lehnt mich so an ihre warme Brust.

"Und Action", sage ich, als ich meine Mutter durch die Tür laufen sehe.

"EDEN!", ruft sie lautstark, sodass auch der letzte spätestens jetzt kapiert hat, dass wir da sind und rennt auf mich zu. Den Koffer, den sie hinter sich hergezogen hat, lässt sie achtlos stehen. Ich sehe meinen Vater grinsend die Augen verdrehen und ihren Koffer ebenfalls hinter sich herziehen, bis ich von meiner Mutter in eine stürmische Umarmung gezogen werde.

"Ich habe dich so vermisst mein Schatz."

"Ich dich auch Mum, aber du drückst mir ein bisschen die Luft ab."

Ich bemerke, dass sie mich nur widerwillig loslassen will, aber schließlich tut sie es doch. Sobald ich mich von ihr lösen konnte, unterzieht sie mich einer intensiven Inspektion.

"Du solltest mehr essen.", ist ihr einziger Kommentar bevor ihr Blick auf Aspen fliegt.

Diese hat sich im Laufe der Umarmung ein wenig von mir entfernt. Wahrscheinlich um nicht das gleiche Schicksal zu erleiden.

Mein Vater und der Rest der Familie treten in diesem Augenblick ebenfalls zu uns. Einige Umarmung später, kann ich nun endlich Aspen vorstellen.

"Aspen das sind meine Mutter Alice, mein Vater Jack, meine große Schwester Evelyn, ihr Mann Dax, ihre zwei Kinder Nash und Shelly und mein großer Bruder Atlas mit seiner Frau Sage. Familie das ist Aspen, meine Freundin."

"Freut mich Sie kennenzul-", fängt Aspen an und streckt schon ihre Hand vor. Dies zu ihrem Leid, denn prompt wird sie von meiner Mutter an eben diesem Arm, in eine Umarmung gerissen.

"Alice, nun mach doch nicht das Mädchen kaputt.", sagt mein Vater und zieht sanft an ihren Schultern. Schließlich lässt sie Aspen los.

"Ich bin beleidigt, dass du sie nie mit nach Hause gebracht hast, Eden. So eine hübsche junge Frau."

"Mum, du musst ihr Ego nicht noch höher treiben, als es so schon ist."

"Man kann ihr aber nur Recht geben. Wo hast du denn so eine attraktive Frau her?", quatscht meine reizende Schwester dazwischen.

„Aus dem Internet", antworte ich wahrheitsgemäß und werfe Aspen dabei eine kleines Schmunzeln zu.

"Los kommt Kinder. Lasst uns nicht unnötig hier im Weg stehen und endlich zum Hotel fahren. Außerdem bin ich am Verhungern.", versucht mein Dad die nahende Diskussion zu unterbrechen und schiebt meine Mutter sanft in Richtung Ausgang.

Promise MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt