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Harrys POV

„Harry." Mama rüttelte an meiner Schulter. Ich brummte unzufrieden.
„Harry du musst aufstehen." sagte sie.

Schule!
Ich muss in die Schule.
Ich will nicht. Ich kann nicht!

„Nein." sagte ich & drehte mich weg von Mama. Meine Augen presste ich zusammen. Ich will nicht!
„Harry du musst leider..." flüsterte Mama sanft. Sie versuchte es wirklich. Sie war ganz ruhig & sanft. Aber es bringt nichts.
Noch bevor sie weiter reden konnte, brach ich auch schon in Tränen aus.
„Nein nein nein!" weinte ich.

„Harry." seufzte Mama. Ich spürte wie sie sich zu mir aufs Bett setzte. „Komm schon mein Schatz, ich weiß es ist schwer aber du musst leider."

Ich schluchzte laut. „Ich will nicht! Bitte nicht."
Mein ganzer Körper verkrampfte sich & tief in mir spürte ich schon die Panikattacke aufkommen. Auch Mama bekam es mit.
„Harry hey." Mama versuchte mich zu ihr zu drehen. „Nicht...nein! Keine Panik. Harry...atmen."

Ich will nicht mehr atmen.
Ich will nicht mehr leiden.
Es geht nicht mehr.
Ich will nichts mehr müssen!

Bevor ich wieder in ein Asthmaanfall bekommen konnte, hielt mir Mama schon meinen Inhalator vor den Mund.

Nein.

Ich will nicht mehr atmen.
Es tut weh. Alles tut weh. Alles ist schlecht & dunkel.
Ich will nicht mehr!

„Harry schht..." flüsterte Mum & holte mich jetzt in ihre Arme. Ich fiel kraftlos gegen sie & schluchzte in ihre Schulter.
Ich hab gefühlt ewig geschlafen & doch fühle ich mich aber so müde & erschöpft wie lange nicht mehr.

Ich kann das nicht mehr!
Ich kann so nicht mehr leben.
Ich will nicht mehr schlafen & müde sein, weinen & meine Hände aufkratzen! Ich will das alles nicht mehr.

„Wir machen heute einen notfall Termin bei Doc. Alex okay?" hörte ich Mama sagen. Ich nahm es wahr, reagierte aber nicht.
Ich kann nicht.
Ich bin viel zu erschöpft.

„Schlaf Haz..." flüsterte Mama. Sie drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Sofort ließ ich mich wieder ins Bett fallen. Mama hielt meine Hand. Ich weinte weiter - jedoch nicht mehr so panisch wie gerade noch.

„Ich liebe dich ja? Vergiss das nicht." sagte Mama. Mein Herz brach. Ich weiß wie sehr es ihr weh tat mich so zu sehen. Das will ich nicht für sie!
Ich nickte „Ich dich auch Mama." diese Worte konnte ich ihr nicht verwehren. Ich musste es ihr sagen. Sie tut so viel für mich.

Mama gab mir noch einen Kuss & stand dann auf.
Ich weiß, dass es ihr schwer fällt jetzt zu gehen & dass sie am liebsten bei mir bleiben würde. Aber genauso weiß sie, dass ich allein sein will.

Schlafen kann ich nicht.
& das obwohl ich tot müde bin.

Es geht nicht.
& ich kann auch nicht zu weinen aufhören. Wie soll es auch gehen wenn ich so ein Leben führe.

Irgendwann begann mein Handy zu vibrieren. Erst einmal, dann zwei mal. & dann noch einige weitere Male. & dann ständig. Ich brummte leise & griff danach.

Louis.

Er ruft mich an.

Ich sah, dass es schon 8:30 ist.
Er will wahrscheinlich wissen wo ich bin. Besonders nach unserem Telefonat gestern. Sollte er aber nicht eigentlich im Unterricht sein?

Ich kann nicht abheben.
& ich kann auch nicht mit jemanden reden. Auch nicht mit Louis...

Das Vibrieren stoppte kurz darauf. Erleichtert seufzte ich.
Ich habe ein leichtes schlechtes gewissen, dass ich nicht abhob. Immerhin macht Louis sich bestimmt einfach nur Sorgen um mich & will mir helfen.

give me some morphine - LSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt