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Harrys POV

„Mama?" brummte ich leise. Mein Hals war rau & trocken. & mein ganzer Körper müde.
Mamas Blick flog sofort zu mir. Ihre Augen wurden groß. Ich konnte sehen wie ihr sofort Tränen in die Augen schossen. „Oh Baby!" schluchzte sie & umarmte mich schon gleich. Ich fühlte mich zu schwach um mich zu bewegen & die Umarmung zu erwidern.
„Harry Schatz wie geht es dir?" fragte Mama mit zittriger Stimme. „I-ich weiß nicht..." meine Stimme war genauso dünn wie ihre.

Ich schäme mich so.
Mama sollte nicht wissen, was passiert ist. Ich sollte es ihr nicht erklären müssen. Sie sollte nicht so traurig darüber sein...

Mama löste sich & strich durch meine Haare.
Plötzlich - ohne, dass ich etwas dagegen tun konnte - schossen mir Tränen in meine Augen. Ich sah sie entschuldigend an „Es...es t-tut mir leid Mama." schluchzte ich sofort. Sie schüttelte den Kopf „Hazza nein." Mama küsste meine Wange „Es ist alles gut, komm her mein Großer."
Mit all meiner Kraft setzte ich mich auf & ließ mich gegen Mama fallen. Sie empfing mich sofort mit offenen Armen. Fest drückte sie mich.
„Ich liebe dich Harry." sagte sie & kraulte mir meine Haare - so wie ich es mochte. Ich schluchzte in ihre Schulter.
„Du & Gemma seid meine größten Schätze. Ich liebe euch über alles."
Ich nickte leicht „Ich liebe dich auch Mama...es tut mir leid."

Mama wiegte mich sanft hin & her. Sie beruhigte mich in dem sie mir immer & immer wieder sagte wie wichtig ich ihr bin. Sie kraulte meine Haare & ließ mich wissen, dass sie mich braucht. & ich ließ sie wissen wie leid es mir tut.

„Hast du Hunger? Ich kann dir was aus der Cafeteria bringen." fragte Mama einige Zeit später. Ich hatte mich wieder ins Krankenhausbett gelegt, da ich viel zu erschöpft war um weiterhin zu sitzen.
„Ja bitte..." sagte ich. Mein Bauch fühlte sich so leer an als hätte ich seit Jahren nichts mehr gegessen.
„Okay Baby...ich bin gleich wieder da." Mama stand auf & gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Soll...soll ich Louis währenddessen holen? Er hat das Krankenhaus seit gestern Abend nicht einmal verlassen..."
Ich kniff meine Augen zusammen.
Louis.
Ich hab ihm gesagt, dass ich ihn hasse. Ich hab ihm Vorwürfe gemacht & ihn geschlagen, getreten & angeschrien. Wieso will er mich überhaupt sehen? Vielleicht um mit mir schluss zu machen...

„Okay..." nuschelte ich jedoch. Besser gleich als später. Mama lächelte leicht „Bis gleich mein Schatz." sie küsste noch einmal meine Stirn, bevor sie sich dann löste & aus dem Zimmer ging.

Kaum fiel die Tür ins schloss fühlte ich mich genau wie zuvor.
Allein, ungeliebt & depressiv.
Es hat sich nichts geändert. Ich will immer noch nicht mehr. Ich will nicht mehr kämpfen. Ich will niemanden mehr enttäuschen & für niemanden mehr eine Last sein.

Ich hätte Louis nicht anrufen sollen. Dann hätte er es nicht verhindert. Es war klar, dass er sofort zu mir kommt. Dabei wollte ich doch nur ein letztes Mal seine Stimme hören.

Ich hörte wie sich die Tür wieder öffnete. Louis kam ins Zimmer.
Seine Haare standen von allen Seiten ab, er hatte tiefe lila Augenringe, war blass & seine Wangen sind eingefallen.
Ich hab ihm das angetan.
Sofort begannen meine Augen wieder zu tränen.
Ich hab ihm gesagt, dass ich ihn hasse.

Louis stand planlos in dem Zimmer. So als wäre er sich nicht sicher ob er hier sein darf. Er sah aus wie ein verlorener Hundewelpe. Er weiß nicht ob er zu mir kommen darf. & das nur weil ich ihm solche schrecklichen Dinge gesagt habe.
Es brach mir mein Herz.
„Lou!" schluchzte ich laut. Meine Gefühle kochten über. Ich weiß garnicht wohin damit.
Von jetzt auf gleich begann ich wieder heftig zu zittern. Ich presste meine Augen zusammen & schluchzte erneut.

give me some morphine - LSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt