give me some morphine - LS

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„Meine Sachen sind schon drüben im neuen Zimmer." erklärte ich leise Doc. Williams. Sie nickte „Sehr gut." sie schenkte mir ein kleines Lächeln.
„Dein Freund kommt gleich noch richtig?" Ich nickte. „Ich..." mein Blick fiel auf meine Hände. Sie sind wieder verbunden. „Ich hab ihm noch nichts gesagt." Überrascht sah Doc. Williams mich an. „Harry..." sagte sie leise. „Er wird verletzt sein, das weißt du oder?"

Natürlich weiß ich das!
Ich werde ihn noch mehr verletzen.

„Ich..." ich schluckte die Tränen die schon aufkamen hinunter. „Ich werde heute...ähm...sch-schluss machen." erklärte ich leise. Doc. Williams ist weder meine Psychologin, noch habe ich sie in irgendeiner anderen Therapie. Jedoch vertraue ich ihr hier am meisten. Sie ist netter als meine Psychologin, Doc. Adams.

Mit großen Augen sah Doc. Williams mich an. „Was?" Ich nickte. „Harry woher kommt das denn? Letzte Woche hast du mich noch angebettelt, dass du ihn nochmal sehen kannst." erklärte sie mir etwas verwirrt.
Ich nickte erneut.
„Er ist vom Urlaub zurück gekommen &..." ich schluckte „& ich hab gesehen wie sehr er strahlt & wie...wie gut es ihm geht." erklärte ich leise - & mit schmerzenden Herzen. „Kaum hat er gemerkt, dass bei mir das Gegenteil passiert ist...hab ich...ihn mit runter gezogen."

Ich hab von Anfang an gewusst, dass das passieren wird. Deswegen hab ich auch alles versucht um nicht mit ihm zusammen zu kommen. Ich wusste, dass ich ihm seinen spark nehmen werde.
„Harry das ist normal. Er macht sich nunmal Sorgen." erklärte mir Doc. Williams. Ich nickte „Ich will aber nicht, dass es ihm schlecht geht wegen mir." sagte ich. „Ich habe ja jetzt gesehen, dass es ihm besser geht ohne mich."
Doc. Williams schüttelte den Kopf. „Es wird ihm nicht gut gehen wenn du schluss machst." sagte sie. Ich brummte leicht „Das weiß ich." nickte ich. „Ich weiß, dass er mich liebt & alles für mich tun würde. Aber..." meine Stimme brach. „Aber danach...wenn der erste Trennungsschmerz vorbei ist, dann geht es ihm besser. & das ist alles was ich will..."

Die Ärztin vor mir seufzte leise. „Ich hatte noch nie einen Patienten wie dich Harry." lachte sie leicht. Ich nahm das mal als Kompliment. „Es ist mutig, dass du dich trennen möchtest. Ich halte dich nicht davon ab, aber ich will, dass du weißt, dass du ihn verletzen wirst." Ich nickte „Das weiß ich." Es wird wahrscheinlich die Hölle sein, ihn anzusehen & dann schluss zu machen. Für die Trennung allein werde ich separate Therapiestunden brauchen.
„Aber es macht keinen großen Unterschied." sagte ich. „Egal ob wir zusammen sind oder nicht, ich sehe ihn nicht mehr. & das wird ihn auf Dauer wahrscheinlich noch mehr brechen." erklärte ich ihr. Sie schien nun zu verstehen was ich meine.
„Ich möchte ihn nicht davon abhalten sein Leben zu leben nur weil ich hier bin."

Doc. Williams nickte.
„Das ist sehr...erwachsen von dir." sagte sie nickend. Kurz schwiegen wir. Es war nur eine leise tickende Uhr zu hören, bis Doc. Williams wieder anfing zu sprechen.
„Ich habe überleg ob es für deine Einzeltherapie besser ist, wenn du sie bei mir machst anstatt bei Doc. Adams."
Sofort nickte ich. „Ich...mag sie nicht..." gab ich zu. Doc. Williams schmunzelte. „Ab Montag fangen wir an."
Ich nickte. Sie lächelte mich aufmunternd an. Zum Glück wünschte sie mir nicht mehr einen schönen Tag oder so was. Das würde heute wahrscheinlich einer der schlimmsten Tage meines Lebens heute werden!

Ich hatte noch eine halbe Stunde bis Louis kommt. Deswegen entschied ich mich nicht zurück in mein altes Zimmer zu gehen sondern gleich bei den Fahrstühlen auf ihn zu warten.
Gestern war Mama da & hat sich „verabschiedet". Sie hat versucht es zu verstecken aber ich hab ihre Tränen gesehen. Ich hab ihr zuliebe so getan als hätte ich es nicht gesehen.

Die halbe Stunde verging schneller als mir lieb war. Ich bin nicht bereit mit Louis schluss zu machen. & ich weiß auch nicht ob ich die eine Stunde mit ihm noch genießen oder ob ich es sofort beenden soll. Es wäre so egoistisch ihn die Stunde noch normal zu behandeln & dann plötzlich alles zu beenden. So kann ich ihn nicht behandeln.